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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Seite - 310 -
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310 Lobkowitz Schematismus des österreichischen Kaiserstaa teS". I I . Jahrg. (1825), S. 25, ist der Fürst im Jahre 1773 geboren. — Mi l i tär« Sche, m atismus des österreichischen Kaiserthums (Wien. Staatsdruckerri, 8«.) 1863, S. 783 u. 812. l. Zur Genealogie des Fürftenhanseg Lobkowitz, Die Lobkowitz sind eines der ältesten, mäch« tigsten und angesehensten österreichischen Adels, geschlechier. Es führte, bevor es den Namen Lobkowitz annahm, den Namen der Herren von Ujezd, und ein Nikolaus, ein Sohn des Maro» von Njezo, ist der Erste, der in einer Urkunde vom 27. Februar 4410 als Nikolaus de Ujezd alias de Lobko, wih. seither aber fast immer nur als Lob« kowitz erscheint. Dieser Nikolaus, mit dem Beinamen Chudy, erscheint demnach als der Stammvater des Hauses und wird auch als solcher von den Genealogen ange nommen. Auch Palacky geht nur in soweit in eine frühere Zeit zurück, als er die Ge schichte der Burg Lobkowitz erzählt, was aber die Famil ie betrifft, so führt er dieselbe erst mit dem Jahre l409 in die böhmische Ge- schichte ein. Auch hier wird der urkundlich fest gestellte Nikolaus Chudy von Lobko« Witz alS Stammvater festgehalten. Schon seine mit Anna von Aechwakl erzeugten Söhne Nikolaus (II.) und Johann (I.) bilden die zwei Hauptäste dieses Geschlechtes; Ni ' kolaus jenen der Ha ssenftein-Lobkowitz, Jo- hann jenen der Popel-Lobkoroitz. Was den Namen Hassenstein betrifft, so kommt der» selbe von der Burg Hassen stein, welche König Wenzel im Jahre 4418 an Niko« laus verpfändete. Schwieriger ist die Erklä» rung des Namens Popel, den Einige für den alten Geschlechtsnamen des Hauses halten und daraus die Stammverwandtschaft der Lobkowitz mit dem alten Herzogsgeschlechte der Popiel in Polen ableiten. Mit dem Hauptaste der Lobkowitz'Hassenstein gingen die Genealogen und Historiker sogar so weit. daß sie ihn von dem Geschlechte der Loblowitz getrennt behandelten, wo« durch nicht kleine Verwirrung und selbst Irr« thümer entstanden sind. So werden denn auch in älteren Werken die Lobko wih ge> trennt, ein Theil als Hassen stein, der andere als Lobkowitz aufgeführt, und dieser Uebelstand wiederholt sich sogar in einem neueren Werke, in^der „Beschreibung der bis» her bekannten böhmischen Prioatmünzen und Medaillen", ohne übrigens der Trefflichkeit der Arbett Abbruch zu thun. In diesem Lerikon wird die ganze Familie als Eine, wie sie es in der That auch ist, betrachtet und nur bei den einzel< nen Mitgliedern genau der Zweig, zu welchem dieser oder jener gehört, zum leichteren Auffin» den auf der genealogischen Tafel angegeben. Die beiden Hauvtstämme oder Hauptäste H asse n« stein'Lobkowitz und Popel«Lobkowih theilten sich bald in mehrere Zweige. Niko- laus (II.). der Stammvater der Hassen» stein,Lobko witz, hatte mehrere Söhne, von denen Johann (II.) den Nebenast der HassensteiwLobkowitz auf Wbristwy und N i - kolaus (III.) den Nebenast der Hassenstein- Lobkowih auf Cidlitz stiftete. Von dem Neben« aste der Hassenstein«3obkowitz aus Obristwy wird ohne urkundliche Gewißheit, aber doch mit der größten Wahrscheinlichkeit der frei« herrliche Zweig abgeleitet, der früher in Sachsen und jetzt noch in Bayern blüht, und dort in die Matrikel des Freiherrnstandes ein< getragen ist. Nikolaus (III.), der Stifter des Eidlitz'schen Nebenastes, hatte vier Söhne, deren jeder Begründer eines neuen Zweiges ist, und zwar Wenzel jener des Zweiges auf Lickovj Sigismund des Zweiges auf Petipsi, -Nikolaus (IV.) des Zweiges aufAudliö und Wilhelm des Zweiges auf Valö. Alle diese Zweige des HaffensteiN'Lobkowitzischen Haupt» astes — mit Ausnahme des erwähnten frei« herrlichen — sind bereits erloschen. Ebenso theilte sich der Haufttast Popel'Lobkowitz in mehrere Nebenäste und Zweige. Schon Johann (I.), ein Sohn des Nikolaus Chudy, der den Popel'schen Hauptast be» gründete, hatte mehrere Söhne, von denen zwei, und zwar 2-adislaus den Chlumetzer und Diepold den Mner Nebenast begrün- deten. Die Söhne des Ladislaus (I.) sind die Stifter zweier Zweige, und zwar Jo- hann (III.) jener des Zweiges auf Mroro und Toczniki welcher mit Adam Gckius im Jahre 1605 erlosch, und Ladislaus (II.) ist der Fortsetzer des Chlumeher, nachmaligen fürstlichen Zweiges, der sich bald in zwei, den älteren und den jüngeren fürstlichen (oder wie sie jetzt heißen, die Eisenberger und die Horiner Linie) spaltete. Diepold, der Stif- ter des Biliner Nebenastes, hatte eine zahl» reiche Familie und vier von seinen Söhnen gründeten vier Zweige, und zwar Georg den Zweig auf Perntz; Christoph setzte den von Min fort; Johann den Zweig auf Tachau, Patek und Djschosteinitz, und Wenzel den Zweig auf Zur. Einige kleinere Nebenzweige,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Band 15
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Leon-Lomeni
Band
15
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
499
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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