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Lobkonntz 321 Fobkowitz
Achtserklärung die Herrschaften Wertlngen und
Hohenreichen in Schwaben als österreichisches
Mannslrhen. verlor sie aber. 1713, nach dem
Frieden mit Frankreich wieder, ohne eine Ent»
schädigung dafür zu erhalten. Der Fürst war
Ritter des goldenen Vließes. Aus seinen vier
aus der Stammtafel ersichtlichen Ehen besaß
er 13 Kinder. 6 Söhne und 7 Töchter. Von
den Söhnen erbte der älteste Phi l ippHya»
cinih das Majorat; der zweite, Joseph
Anton August, erwarb sich Lorbcren auf
dem Schlachtfelde; ein dritter, Johann
Georg Christian, ist der Stifter des zwei»
ten oder jüngeren fürstlichen Zweiges.
Die übrigen Söhne wie auch fünf Töchter star«
brn in jungen Jahren. Zwei Töchter heiratheten,
u. z. Amalia Magdalena in das Fürsten»
haus Schw arzen berg. Luise in jenes der
Thurn und Taris. ^Porträt. Unterschrift:
ce^s H i^odkonits.^ — 17. Ferdinand Jo-
seph Johann Fürst von L. (geb. 13. April
179?), der gegenwärtige Chef der älteren
fürstlichen Linie. Fürst Ferdinand ist ein
Sohn des Fürsten Franz Joseph Maximi»
lian aus dessen Ehe mit Mar ia Karol ina
Fürstin Schwarzenberg. Den Titel eines
Herzogs zu Naudnitz und gefürsteten Grafen
zu Sternstein führend, ist er Oberst'Erbland»
Schatzmeister in Böhmen, k. k. wirkl. geh. Rath
und Kammerer, seit 18. April 1861 erblicher
Reichsrath des Herrenhauses des mit kaiserl.
Patente vom 26. Februar 1861'geschaffenen
österreichischen Reichsrathes, Herr der Fidei«
commißherrschaftcn Raudnitz, Hoch'Chlumec,
Bilin, Liebshausen, Eisenberg'Neundorf, Enzo<
wan, Mühlhausen und der Güter Brosan,
Mireschowih, Schreckenstcin, Prziczow. Skrey>
schow u. a. in Böhmen, dann der Allodial»
Herrschaften Libcschih in Böhmen, Pfannberg
und des Gutes Weyer in Steiermark; ist
seit 1836 Ritter des goldenen Vließes, ferner
Großkreuz des ungar. St. Strphan«Ordens.
Seit 9. September 1826 mit Waria Fürstin
Liechtenstein (geb. 31. December 1808), Stern«
kreuz«Ordens« und Palastdame Ihrer Majestät
dcr Kaiserin, vermält, entstammen dieser Ehe
vier Kinder, von denen noch drei, ein Sohn,
Fürst Mor iz . und zwei Töchter, die Für-
stinen Leopoldine und Mar ia , am Leben
sind lvergl. die Stammtafel). — 18. Georg
Christian L., siehe: Johann Georg Chri»
stian Fürst L. ^S. 342). — 19. Franz Io.
seph Graf L., von dem Zweige der Popel-
Lobkowih auf Dux; ein Sohn des Frei«
v. Wurzbach, biogr. Lexikon. XV. Herrn Wenzel Wilhelm aus desscn zwr^
ter Ehe mit Margareiha Gräfin Diet-
rich sie in. Der Graf wurde mit Diplom
vom 26. November 1636 in den Neichsgra>
fenstand erhoben, nachdem schon Zdenko
Ad albert von dem Chlumcher Nebcnaste seit
1624 die Fürstenwürde besaß. Graf Franz
Joseph war mit polMne NlM,l von <!<llm<
lmg vermalt, welche er, da sie ihm keine
Kinder geschenkt, zur Erbin seiner Güter
einsetzte. Polyrena Mar ia schloß nach
Franz Joseph's Tode eine zweite Ehe mit
Max im i l i an Grafen Wald st ein. wo»
durch die Herrschaft Dux an die Waldstein'sche
Familie gelangte. Mit Franz Joseph
erlosch der Zweig der Popel<Lobkowitz
auf Dur. — 20. Franz Georg Fürst 3.
s^. d. besondere Biographie S. 340^. —
21. Georg Popel von L. (gestorben in der
Haft 28. Mai l607). cin Sohn dc6 Johann
Popel<L. aus dessen Ehe mit Anna von
Kolowrat 'Bezdruzicky. GeorgPopel
war im Jahre 1571 Rath und Stallmeister des
Erzherzogs Ferdinand, dann kön. Rath,
von 1582 bis 1384 Oberstlandrichter. 1584
Oberstkämmerer und vom 19. Februar 158A
bis 20. Jänner' !594 Oberstlandhofmeister.
Vis zum Jahre 1ll92 erfreute sich Georg dcr
Gunst und des Vertrauens Rudolph's I I .
im hohen Grade. Nun trat, anläßlich des im
genannten Jahre gehaltenen Landtages, ein
Wendcpunct in seinem Leben ein, mit welchem
eben der Gegensatz seines bisher vom Schiin«
mer der Hofgunst beleuchteten Lebens beginnt:
Verlust seiner Aemter und Würden und lang»
jährige schwere Kerkerhaft, die endlich mit
seinem Tode einen Abschluß findet. Um jene
Zeit war der Oberstburggraf Wi lhelm No»
senberg, dessen Obliegenheit es ist, dem
Lagdtage vorzusitzen und ihn zu leiten, gestor»
ben. Der Kaiser beauftragte nun Georg
Popel mit dem Vorsitze und dcr Leitung des
Landtages. Alle Bemühungen Ge or^'s, die-
ses gefährliche Amt von sich zu weisen, blie»
ben erfolglos, er mußte dem Befehle des Kai-
sers Folge leisten. Die Stände hatten sich
versammelt und die Berathungen hatten gleich
im Anbeginn einen bedenklichen Charakter
angenommen und endigten, ohne daß ein
Schluß des Landtages vorangegangen wäre,
einfach, indem die Stande, ohne Beschlüsse
gefaßt zu haben, auseinander gingen. Des
Kaisers Mißvergnügen über den demonstra»
tiven Vorgang war groß. Dieser Umstand,
obgleich Georg Popel Alles aufgeboten
!. 2. April 1866.) 21
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon