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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Seite - 402 -
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Löschner 402 Löfchner hundert, dem in einem Culturbilde aus jenen Tagen sein Platz nicht fehlen darf. Auch die Gegenwart bietet ähnliche Erscheinungen wie 3., aber es fehlt ihnen der gesunde Humor, die frische originelle Unbefangenheit, Vaterlandsliebe und Fleiß. Frankl (Ludw. Aug.), Sonntagsblätter (Wien, so.) I. Jahrg. (1842). S. 527. im Aufsatze: „Wiens Kunsthandlungen vor einigen Decen» nien"; I I . Jahrg. (1843). S. 697: „Zur Cha< rakteristik österreichischer Schriftsteller". — Gräffer (Franz). Kleine Wiener Memoiren (Wien l845. 8°.) Bd. I I , S. !93. — Nag« ler (G. K. vr.). Neues allgemeines Kunst» ler<Lerikon (München 1838, Fleischmann, 8".) Bd. V I I I , S. 6. — Meusel. (Ioh. Georg). MiScellaneen artistischen Inhalts (Erfurt, Kai. ser'sche Buchhandlung. 8°.) Vierzehntes Heft (4783). S. 121. — Iöschenkohl's Charak« teristit von Gräffer wird die obige Skizze ergänzen helfen: „Löschen kohl ist der un» ermüdliche firsingerige Fabricant des Tages, der Stunde, des Augenblicks. Seine bemalten Zeitbildchen sind erekrabel; aber der Name des Gegenstandes steht darunter und ste wer« den gekauft. Man balgt sich um sie. Löschen» kohl ist der ikonographische Zeitungsmann. Die Neunziger und die neuen tumultarischen Jahre sind überreicher Stoff. Heute langt die Nachricht einer Schlacht an. morgen liefert Lösch enkohl sie gestochen. Er improoisirt, er anticipirt Scenen der Tagesgeschichte. Robes Pierre dictirt noch: Auf dem Kohl< markt (dort hatte Lösch enkohl sein Ge» wölbe) ist er schon guillotinirt. Der Mann, nämlich Löschenkohl, als Kaufmann hat die rechte Industrie, er macht den Leuten Unterhaltung und sich Geld. Er ist sonst brav. bei ordinärem Aeußeren sehr verständig und lustig, wenn er zufällig nicht krank ist." Löschner, Joseph W. (Arzt und H u. manist, geb. zu Kaaden, einer Stadt im nördlichen Böhmen. 7. Mai 1809). Stammt von deutschen Eltern und war schon im zweiten Jahre vaterlos. Die unteren Schulen besuchte er in seinem Ge» burtsorte. dann ging er nach Prag, wo er die philosophischen und die medicinischen Studien hörte, letztere unter dem in Prag unvergeßlichen Krombholz sBd. S. 247^. Lediglich auf sich selbst ange- wiesen, hatte 3. während seiner Studien manchen harten Kampf zu bestehen, aber seine rastlose Thätigkeit, verbunden mit einer Genügsamkeit und Ausdauer ohne Gleichen, half ihm fort und im Jahre 1834 erlangte er die medicinische Doctor» würde, bei welcher Gelegenheit er die Inauguralschrift: veröffentlichte. Schon wenige Monate darnach (November 1834), trat 3. als stibstituirter Secun- dararzt im k. k. allgemeinen Kranken- hause zu Prag an Dr. Kromb Holz's Seite in die Praxis. Von 1833-1837 war er auch dessen Privatassistent. Vom März 1837 fungirte 3. als substituirter BezirkSarzt der Altstadt Prag und blieb in dieser Stellung, bis er am 3. Februar 1838 zum Assistenten der medicimschen Klinik für Aerzte ernannt wurde. Auf diesem Posten, auf welchem er sich eben« sowohl zum Lehrer heranbildete, als er in der mit demselben verbundenen Praxis seinen arztlichen Gesichtspunct erweiterte, blieb 3. zwei Jahre thätig und war er es auch, der im Vereine mit mehreren Fach» genossen die 3ehren der „Wiener medi» cinischen Schule" in pathologischer Ana» tomie und Auscultation an die Prager Hochschule verpflanzte. Ein schweres, durch übermäßige geistige Anstrengung zunächst herbeigeführtes Leiden nöthigte ihn jedoch, sein 3ehramt zu unterbrechen. Eine zwei» jährige unablässige Waffercur rettete ihn. zum Frommen der leidenden Menschheit, vor bleibendem Siechthum. Mit Allerh. Entschließung vom 11. Juli 1841 wurde er zum Docenteu der Geschichte der Medicin an der Prager Hochschule er» nannt und gründete gleichzeitig — der Erste in Europa — den 3ehrstuhl für
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Band 15
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Leon-Lomeni
Band
15
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
499
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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