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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Seite - 409 -
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Löw 4«9 dort drei Jahre später nach Prag, wo er zuerst das Altstädter Gymnasium be suchte, aber bald darauf seineS Musik- talentes wegen im Seminar zu St. Be» nedicr in der Neustadt bei den Prämon stratensern als Sängerknabe Aufnahme fand, zugleich jedoch seine philosophischen Studien fortsetzte. Im Jahre 4666 be- reits erlangte er den Magistergrad in arUduL. Nun begann er das medicinische Studium an der Prager Universität. Zur Beschaffung der materiellen Mittel seines Fortkommens nahm er eine Er zieherstelle im Hause des Baron Wra t is law an. Am 12. Jänner 1672 wurde er zum Doctor der Medicin pro movirt. Nun begab er sich nach Karls bad, um dort an Ort und Stelle die Wirkungen dieser berühmten Heilquelle zu beobachten und zu studiren. Für einen ihm im Jahre 1674 gestellten Antrag zur Annahme der Stelle eines Reise- begleiters des jungen böhmischen Edel» manneS Wenzel von Zakawetz gewon< nen, trat er mit demselben Mitte Novem- ber 1674 die Reise an. Neber Bayern, Tirol. Oberitalien begaben sich die Rei- senden nach Rom, wo sie über ein halbes Jahr verweilten und 3. die juridische Doctorwürde erlangte, worauf sie Süd» italien besuchten und nachdem sie auf der Rückreise den Rest des Jahres 1675 in den bedeutenderen Städten Italiens verlebt, im December dieses Jahres über Venedig und Wien in die Heimat zurückkehrten, wo sie im Februar 1676 in Prag ein- trafen. Nach seiner Rückkehr betrat 3. als Ammanuensis (soviel als das heutige Assistent) des damaligen berühmten Arz» tes und Professors Nikolaus Franchi» mont von Franckenfeldt die 3auf> bahn als praktischer Arzt. Als in ein paar Jahren darauf die Pest auch Prag heimsuchte, bot sich ihm genug Geleges heit dar, als Arzt hilfreich zur Hand zu sein und dieß um so mehr, als es damals gar nicht ungewöhnlich war, daß die Aerzte selbst vor dem unheim» lichen Gaste die Flucht ergriffen. Um diese Zeit trat L. auch in die Dienste Io< hann Adolph's Fürsten von Schwarzen« berg als Hausarzt ein und verließ im Juni dieses Jahres mit dessen Gefolge Prag. da der Fürst sich nach Linz in Oberosterreich begab, wo damals eben Kaiser 3eopold I. sich aufhielt. Dort fand der Kaiser an dem noch jungen (30jährigen) Präger Arzte solches G> fallen, daß er ihn mit dem Titel eines Hofarztes auszeichnete. Nach längerer Zeit kehrte 3. mit dem Fürsten nach Böhmen zurück und wurde nach dem Tode des Arztes und Professors For- berger vom Kaiser 3eopold am 11. April 1682 zum außerordentlichen Professor an der medicinischen Facultat ernannt, rückte aber schon nach Franchi- mont's Tode, 1684, zum dritten ordent- lichen Professor vor. Da er, wie schon bemerkt, in Rom auch zum Doctor der Rechte graduirt worden, ließ er sich nun in Prag auch unter die Mitglieder der juristischen Facultat aufnehmen, er« hielt aber die Aufnahme nur unter der ausdrücklichen Bedingung, daß er wie bis» her nur die arztliche Praxis treiben und Niemanden als Rechtsfreund dienen ollte. Von nun an führte 3. den Titel: iaL, .luris IltrwLHue ot voetor«. Im Jahre 4697, nachdem der Doctor der Medicin I . W. Dobrzensky gestorben, rückte 3. zum Senior der medicinischen Facultat vor. 3. war seiner Zeit ein berühmter und an« gesehener Arzt und die vielfachen AuZ» Zeichnungen, die ihm wahrend einer iemlich langen 3ebenödauer zu Theil ge« worden, zeugen für seinen ungewöhnlichen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Band 15
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Leon-Lomeni
Band
15
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
499
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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