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Löw 418 Löw
zu Ofen, jüdisch-theologische Gutachten
abzugeben und dem jüdischen Schulwesen
in Ungarn durch Revision und Verbeffe»
rung der ungarischen Fibel und des ersten
ungarischen Sprach» und Lesebuches be>
hördlich anerkannte Dienste geleistet.
1837 ist er zum israelitischen Bezirks-
Schulaufseher im Csongrader Comitate
ernannt worden. Berufungen nach Lem«
bcrg (1853) und nach Brunn (1837)
hat er abgelehnt. Als Schriftsteller ver-
suchte sich L. schon in seinem 16. Jahre.
Seine Jugendarbeiten, durchaus hebräisch
und meist poetischen Inhalts, sind nicht
gedruckt worden. Als deutscher Schrift»
steller trat er schon im Jahre 1837 auf.
Seine ersten Aufsätze erschienen in der
„Universal-Kirchenzeitung" (Frankfurt am
Main) und in der „Allgemeinen Zeitung
des Iudenthums" (Leipzig). Sie betreffen
meist die jüdische Volks, und Religions-
geschichte. L.'s wichtigere im Drucke er-
schienene Schriften sind mit Uebergehung
mehrerer Fest- und Gelegenheitsreden
in deutscher Sprache: „Nie Artarm
drs rabbinischrn Aiin3 ant rabbinischem Stand-
pmcte" (Wien 1839. Strauß), eine Ein-
leitung in Chorin's ^Bd. I I , S. 356)
„Kind des hohen Alters"; — „Neu
Lhananja. Blätter kür israelitisch - ungarische
Angelegenheiten" (Leipzig 1844, Otto
Wigand); — „Nas Vermächtnis, das der
hachselige Neichspalatin im Reben nnd im
Itrrben hinterlassen. Predigt, gehalten am
6. Februar I^sÄ7" (Wien 1847. Gerold);
— „Oabe tür hie israelitische Jugend. Grste
Gabe" (Szegedin 4833. Grün); —
„NNÖQl^ Praktische Einleitung in die heilige
Schritt und Beschichte der Fchrittauslegnng"
(Großkanischa 1853, Markbreiter); —
„Biblische Geschichte, zum Gebrauche der isrue-
litischen Schulen im Kaiserswate Oesterreiih"
(Wien 1838. k. k. Schulbücherverlag),
wurde von Leopold Löw in's Ungarische übersetzt und erschien diese Uebersetzung
zu Pesth bei Hart leben im Jahre
1864; — „Ven Chananja, Mllnatschriit kiir
jüdische Gheulagie" (Szegedin, 8".); der
erste Jahrgang erschien 1838 und wird
diese die Interessen des Iudenthums in
progressiver Richtung im Allgemeinen
und in Ungarn im Besonderen vertre»
tende Zeitschrift bis auf die Gegenwart
fortgesetzt; anfanglich erschien sie monat»
lich, dann zweimal im Monat und seit
1869 wöchentlich; seit 1866 bringt sie
besondere homiletische und didaktische
Beilagen und außerdem in einer eige«
nen Beilage „Forschungen deS wissen»
schaftlich-talmudischen Vereins", welcher
von 3. gegründet, sich der Theilnahme
vieler jüdischen Gelehrten erfreut. Durch
diese Forschungen wird nicht nur das
Gebiet der jüdischen Religionsgeschichte.
fondern auch das der Archäologie über-
haupt auf eine fruchtbare Weise bearbei-
tet; in dem von Mor. Busch heraus,
gegebenen Jahrbuch für Is rae l i ten
in den Jahrgängen 1843 u. 1846: „Die
Schicksale und Bestrebungen der Juden
in Ungarn, I u. I I " , und in dem von
Dr. Letteris redigirten, israelitische
Zwecke fördernden Journal: „Wiener
Blatter", im Jahrgange 1831: „Ge-
schichte des mährischen Landesrabbinates
seit hundert Jahren". Außerdem sind
zahlreiche Beiträge von ihm erschienen in
der ehemaligen „Ofner Zeitung", in der
„Allgemeinen Zeitung des Iudenthums".
im „Orient", im „Israeliten des 19.Jahr»
Hunderts", in des Dr. Letteris ober«
wähnten „Wiener Blättern" und „Wiener
Mittheilungen"; — Löw's Schriften in
ungarischer Sprache: ^^ö>^6^)2l es
vä^as öuc?omiinl/i s^sHsssssH") d. i. Ge«
schichtliche und confessionelle Abhandlun«
gen" (Szegedin 1861. Burger, 8°.);
und mehrere Gelegenheitsreden; ferner
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon