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ien auch der praktische Unterricht in die.
sen Fächern für absolvirte Bergakademi-
ker unter L.'s Leitung ertheikt wurde.
Es wurden diese praktischen Uebungen
gleichzeitig mit den Vorlesungen von
Haidinger M . VI I , S. 208. und
Bd. XIV) S. 463) im montanistischen
Museum, das sich ebenfalls in dem
k. k. Münzgebäude befand, alljährlich
gehalten und hat der Gedanke einer
Pflanzschule für das montanistische Fach
durch den Erfolg sich realisirt. 3.
bekam von der Hofkammer im Münz«
und Bergwesen den Auftrag, eine neue
Vorrichtung zur Absorbirung der sckwef«
ligsauern Dämpfe in der Affiniranstalt
des k. k. Münzamtes zu Kremnih anzu«
geben, und wurde demselben der Bau
hiervon übertragen. Der Bau wurde auch
im Sommer 184(> und 4841 vollendet
und entsprach in allen Theilen. Die Ein»
führung der Silberprobe auf nassem
Wege behufs der Untersuchung der
Münzen auf ihren Feingehalt, gab Ver«
anlaffung, daß 3. 1846 nach Paris mt-
sendet wurde, um an dortiger Münze
das Verfahren praktisch kennen zu lernen,
nnd auch sonst lieferte diese Reise in
mancher Hinsicht lehr» und nutzreiche Er«
gebnisse. Die Weltausstellung zu 3ondon
im Jahre 1851 führte 3. als Bericht-
erstatter dorthin und 3. benutzte diese
Gelegenheit, um England auch sonst
noch in technischer Beziehung kennen zu
lernen. Die deutsche Ausstellung zu Mün-
chen im Jahre 1834 und die Weltaus-
siellung zu Paris 1835 gaben Gelegen-
heit, um das in den Siebenbürger
Tellurerzen enthaltene Tellur, welches
bisher in den chemischen Laboratorien
als Seltenheit betrachtet wurde, in
größeren Mengen zur Schau zu bringen
und den Preis desselben auch in Folge
eines von 3. angegebenen praktischen Verfahrens möglichst niedrig zu stellen.
3. wurde dafür von der Ausstellungs.
Commission die silberne Medaille erster
Classe zuerkannt. Neber 46 Jahre hatte
3. als Vorstand des General.Probiramts
gewirkt, als ihm im Jahre 1856 durch
Verleihung der Directorstelle der k. k.
Porzellanfabrik nach dem Tode des
Baron 3eithner ein größerer Wir«
kungskreis eröffnet wurde. Die Schwierig-
keiten, welche sich hier darboten, ließen
sick nur durch eine angeborene Liebe zu
einem der Kunst verwandten Fache und
durch den angestrengtesten Fleiß besiegen.
Es galt hier vom Grunde aus zu refor-
miren. Einiges gelang, Vieles unter-
blieb', die Hauptsache, die Manipulation
hob sich in allen Theilen und der Ge-
sckmack in Form und Decoration läuterte
ttch nach und nach. Die k. k. Porzellan»
fabrik konnte aber der unterdessen heran-
gewachsenen Privatmdustrie nicht sieg»
reich entgegen treten, was auch ihre
eigentliche Aufgabe nicht war, sie verlor
allmalig das ihr zugewiesene Terrain
und sank, während sie sich in künstlerischer
hob, in materiel ler Beziehung. Diese
schwierige Periode, einen Zeitraum von
10 Jahren, durchlebte 3. mit der k. k.
Fabrik. Die Weltausstellung zu 3ondon
im Jahre 1862 gab dieser Aerarial-An-
stalt Gelegenheit zu zeigen, wie mit fast
unzureichenden Mitteln doch anerkannte
und von Fachmännern gewürdigte Resul»
täte zu erzielen seien. 3. wurde in Folge
dessen mit dem Ritterkreuze des Franz
Ioseph.OrdenS ausgezeichnet. Auf Antrag
des Abgeordnetenhauses wurde im Jahre
1862 die Auflassung der k. k. Aerarial-
Porzellanfabrik beschlossen und diese
durch Allerhöchste Entschließung Sr. k. k.
Apost. Majestät sanctionirt. Mit dem
Jahre 1868 hatte die Fabrik (deren Auf-
lösung eben, April 1866, im Zuge) ihren
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon