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Löwe 420 Löwe
zum Jahre 1831 blieb 3. auf diesem
Posten, fungirte in der Zwischenzeit als
Secretar des Ausschuffes zur Aufstellung
des Mozart«Denkmals und leitete alle
Angelegenheiten bis zur Enthüllungsfeier
im Jahre 1842; im Jahre 1844/43 war
er Decan der philosophischen Facultät
und im Jahre 1830 Rector des Lyceums,
das im genannten Jahre in ein Gymna
sium umgestaltet wurde. Nun erlitten
auch Löw's Vorträge eine Aenderung:
er als nunmehr über philosophische Pro«
pädeutik und hielt Vorträge über ein«
zelne Zweige der Philosophie für Theo«
logen und kleinere Kreise des Publi»
cüms. Im Jahre 1331 wurde er zum
außerordentlichen Professor der Philo
sophie in Prag ernannt und erhielt erst
im Jahre 4838 wieder eine ordentliche
Professur seines Faches, die er in Salz
bürg bereits durch 13 Jahre bekleidet
hatte. Im Jahre 1834 ernannte ihn die
kön. böhmische Gesellschaft der Wissen-
schaften zum außerordentlichen, im Jahre
4839 zum ordentlichen Mitgliede der-
selben. Im Jahre 1861 wurde er Decan
deS Doctoren', im Jahre 1863 des Pro»
fessoreN'Collegiumö der Philosophie und
im Jahre 4863/64 Recwr der Prager
Hochschule. Als solcher ist er Mitglied
der böhmischen Stande und nun beginnt
3 ö we's politische Rolle. W enz i g brachte
die Sprachenfrage im Unterrichtswesen in
Anregung und das Princip der Gleich,
berechtigung vorschiebend, verlangte er,
daß auf den Mittelschulen neben der
deutschen Sprache, in der bisher aus»
schließlich gelehrt worden, die zweite
Landessprache als obligater Gegenstand
aufgenommen und erklart werde. Or.
Löwe machte diesen Antrag zu dem
seinigen und vertheidigte ihn — obgleich
selbst ein Deutscher — mit großer Ge»
wandtheit und Hartnäckigkeit und erntete dafür die lauteste Anerkennung der öechi-
schen Partei. Die deutsche blickte an-
fangs befremdet auf diesen Vorgang, da
sie denselben mit den Grundsätzen, welche
Dr. Löwe in der anläßlich des Fichte-
Jubiläums 1862 gehaltenen Rede ausge«
sprochen, schlechterdings nicht in Einklang
zu bringen vermochte: nach der Hand
aber stellte sie sich damit zufrieden, daß
in einer Zeit, wie in vergegenwärtigen,
Alles erklärlich sei. Doctor Löwe hat
außer einigen kleineren Aufsätzen in ver-
schiedenen Blättern noch herausgegeben:
„Ueber den Negriss der VogiK und ihrer Stellung
zu den anderen philllSllphischen Disciplinen"
(Wien 1849. Braumüller. 12".); —
„Aas «jiernlatille System des Sen6 Aesraric^
seine Vorzüge und Mängel" (ebd. 1833,
8».). auch im XIV. Bande der Sitzungs-
berichte der kaiserlichen Akademie der
Wissenschaften, philosophisch - historische
Classe; — „Aede zur Feier des hundertjährigen
Geburtstages I . G. Fichte's" (Prag 1862);
— „Nie PhilllSllphie Fichte's nach dem <Oe-
Sllmmtergrbnissc ihrer Gntmickelung u. Z. w.
Mit einem Anhange nber den Outtesuegriss
spinuzll's" u. s. w. (Stuttgart 1862); —
„Ueber den Unterricht in der philllSophischen
Prapädentik um OMnasium. Ungleich eine theil-
meise Vrlrnchtnng der hierüber in dem Grgüni-
Slltillns-(i>ntVnrfe inr die österreichischen Gqm-
nllsirn enthaltenen Instrnctillncn" (Prag 1864,
Steinhauser, gr. 8".). Die Kritik bezeich,
net 3., den philosophischen Schriftsteller,
als einen klaren scharfsinnigen Denker.
liovuik u.2,ucn?. It^tiHktor Di-.L'i'a.iit. I.3,<!.
I t isFsr, d. i. Conversations'Iexikon. Redi<
girt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1859.
Kober. Lex. 8".) Bd. IV, S. 1365. Artikel
Löwe. Nr. 2. — Allgemeine akade«
mische Zeitung (Jena, kl. 4«.) Jahrgang
1863 , S. 123 u. 124: „Correspondenz au6
Prag vom 9. und 1i. Juli".
Löwe, Julie (k. k. Hofschau,
spielerin, geb. zu Dresden 1736.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon