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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Seite - 421 -
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Löwe 421 Löwe gest. zu Wien 41. September 1852). Eine Tochter Friedrich August Leo- pold Löwe's und Schwester Ludwig Löwe's ^s. d. Folgenden^. Sie war mit seltenen Mitteln des Geistes und Körpers ausgestattet und spielte noch sehr jung mit der Gesellschaft ihres Vaters. Da lernte sie in Hamburg, wo damals ihr Vater einige Zeit das St. Georgen- Theater dirigirte. der Director des kai« ftrlichen Theaters in St. Petersburg, Mirä, kennen und ihr bedeutendes Talent würdigend, engagirte er sie für das deutsche Theater in St. Petersburg. Mehrere Jahre brachte sie nun in Ruß' land zu und erst im Jahre 18l>9 kehrte sie nach Deutschland zurück und lebte zurückgezogen von der Bühne in Wien. Dann nahm sie ein Engagement am Prager Theater an. kehrte aber im Jahre 1812 nach Wien zurück, wo sie Graf Palf fy für das Theater an der Wien engagirte. Da gefiel sie so sehr, daß sie im Jahre 1813 als k. k. Hofschauspielerin lebenslänglich am kais. Hofburgtheater angestellt wurde. Hier im Kreise aus» gezeichneter Künstler bot sich ihr Gele- genheit, ihr reiches Talent vollständig zu entfalten. Sie wirkte in der Tragödie und hatte in derselben mehrere schöne Rollen, wie Maria Stuar t , Donna Mencia in „Dom Gutierre", Elisa- beth von Valois in „Don Carlos" u. dgl. m.', aber das Organ war den Anstrengungen hochtragifcher Parthien nicht gewachsen. Fesselnd durch Anmuth, Feinheit und Geschmack der Toilette, war sie im Lustspiele und hier war sie stets Siegerin. Ihre Baronin Wald- hül l im „letzten Mittel", Gräf in Oldenheim in der „Lästerschule", B e r t h a im „verbannten Amor", vor Allen aber ihre Donna Diana, ihre Jul ie in den „falschen Vertrau. lichkeiten", ihre Bianca im „Oeffent- lichen Geheimniß" waren Leistungen, mit welchen sie Alles entzückte und mannen Dichter zu poetischen Huldigun> gen begeisterte, welche die Zeitschrift „Der Sammler", Hormayr's „Archiv" und Seyfried's „Wanderer" öfter zu bringen pflegten. In späteren Jahren, ging sie in das Fach der Mütter und alteren Anstandsdamen über und leistete auch in demselben Vorzügliches. Im Jahre 1842 zog sie sich von der Bühne zurück. Von ihren Kindern widmete sich ihre Tochter Therese auch der Kunst, starb aber in der Blüthe ihrer Iahre'als Hofschauspielerin in Darmstadt, und über ihren Sohn Alexander, den letzten Director der k. k. Wiener Aerarial-Por- zellanfabrik, vergleiche die besondere Le- bensskizze sS. 417 d. Bos.). Theater -Ze i tung, herausg. von Adolph Bauer le (Wien. gr. 4«.) 45. Jahrg. (1852), in einer der SeptemberNummern ihr,,Ne» krolog". — Meyer (I.), Das große Conver« sations'Lerikon für die gebildeten Stände (Hild» burghausen, Bibliograph. Institut, ar. so.) Bd. XIX. Abtheilung 2, S. 742. Nr. 10 snach diesem ist sie im Jahre N90 geboren). — (Hormay r's) Archiv für Geschichte, Sta» tistik, Literatur und Kunst (Wien, 4") Jahr. gang 182?. Nr. 58 S. 32ä: „Scenische Nil« der uon Karl Baldainus. Frau Julie Löwe al5 Gertrud von Hal land in „Sophie van der Dahlen", als Jul ie Moor land in Kotze du r's „Verleumder" und als B a« ^ ron in in Schröder's „Stille Wasser sind ^ betrüglich". Löwe, Ludwig (k. k. Hofschau- spiel er, geb. zu Rinteln in Chur« heffen 29. Jänner 1793). Ludwig Löwe gehört einer ausgezeichneten Künstler« familie an, von der zu leichterem Ver» standniß weiter unten ^S. 429^ eine genea« logische Uebersicht folgt, durch welche alle Irrchi'lmer, die über seinen Ursprung und seine Familie im Gange sind, wider« legt werden. Die Daten der hier folgenden
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Band 15
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Leon-Lomeni
Band
15
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
499
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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