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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Seite - 433 -
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Seite - 433 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15

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Löwe 433 Lam etwas Napoleonisches; rasches, lebhaftes, süd» liches Benehmen; vollkommener Lebemann; spricht viel. kurz. verständig und sehr laut, producirt überhaupt gern sein wohltönendes Organ; hat viel Phantasie und Eitelkeit, eine Eigenschaft, besonders bei Künstlern, 3w6 Cu»> 202; angenehmer Gesellschafter; viel Theatererfahrung, in die er gern junge Talente einweiht; besucht fleißig das Kaffee« haus-, großer Liebhaber vom Kartenspiel und Autographen; Hagestolz, als Schauspieler eine wahre Perle des Burgtheaters, der Liebling des Publicums, schöpferisch, vielgestaltig und höchst objectiv." V. Gedichte auf Ludwig Löwe. Wohl wenige Künstler dürften sich rühmen können, so oft angesungen worden zu sein, wie Ludwig Löwe. Der Herausgeber diesrS Lexikons be» sitzt selbst eine stattliche Folge von Gedichten an Löwe. die aus Anlaß verschiedener von ihm gespielter Rollen, z. B. als Maler Lenz in Houwald's „Bild", als Correggio im gleichnamigen Stücke und noch bei ver« schiedenen Gelegenheiten veröffentlicht wurden. Eines der schönsten ist wohl jenes. welches Joseph Christ. Baron von Zedlitz an den Künstler gerichtet und das in der Schickh- schen „Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur. Theater und Mode" 1828, Nr. 103. abgedruckt steht. Einen wehmüthigen Eindruck im Hin- blicke auf die gegenwärtigen Verhältnisse des Burgtheaters, das in kürzester Zeit Kräfte Wie Fichtner, An schütz, Rettich, ver> lor, machte unter mehreren 5964/65 auf Büh- nenmitglieder gedichteten Genien, die folgende 'an Löwe gerichtete: „Alter Löwe! dir trauert die Seele, Die Oase welkt, das Theater der Burg, Die letzte Karawan' Kameele, Zieht, wie es scheint, so eben durch." Hingegen wird daS von Ludwig August Frankl an Löwe, als er in Anerkennung seiner viel« jährigen Leistungen als Künstler durch Allerh. Gnade mit dem Ritterkreuze des Franz Io» seph'Ordens ausgezeichnet wurde, gerichtete feine Epigramm: „Ich lese in der Zeitung ganz entzückt. Daß deine Künstlerbrust den Orden schmückt", jedermann treffend finden, der die künstlerische Höhe Löwe's zu würdi« gen versteht. In welcher Weise aber Löwe von den Matadoren des deutschen und öster» reichischen Parnasses poetisch gefeiert worden, dafür gab erst in jüngster Zeit das Abend« blatt Nr. 362 des laufenden (l86L) Jahrgan- ges der „Neuen freien Presse" einen glänzen« den Beleg, in welchem aus Löwe's Album 0. Wurzbach. biogr. Lexikon. XV. ^Geo mehrere Blätter mitgetheilt werden, welche bei dem Jahre 1836 mit Ludwig Tieck be- ginnend, bis zum Jahre l86l hinaufreichen, wo sie mit G r i l l p arz er's an Löwe (9. Februar 1861) gerichteten Zeilen schließen : „Wir sahen andere Zeiten. Nun liegen sie leider so fern — Sie plaudern und lehren und streiten, Nur siegen hat Keiner gelernt. Wir haben gemeinsam gerungen. Wir haben gemeinsam gesiegt. Und selbst, wo mir's etwa mißlungen. Du steh'st, wo der Dichter erliegt." Auf den übrigen Blättern begegnen wir Hul- digungen in Poesie und Prosa von Friedrich Halm, Bauernfe ld, Deinhardstein. Johann Gabriel Beid l . Castell i. Ludw. August Frankl . Leuitschnigg. Johanna Weissenti-'urn. Hermansthal. Zed litz, Hebbel. Gutzkow. Lande, Karl Sey. delmann. Karl von Hol t ei. Es wird auf diese Albumblätter ausdrücklich hinge< wiesen, denn mit dem in denselben von den Vertretern des Genius der deutscken Dich» tung Gesagten wird eigentlich erst die künst< lerische Charakteristik Löwe's, so weit sie mit Worten möglich ist, vervollständigt. Löwe, Sophie, auch Johanna Sophie (Sängerin, geb. zu Oldenburg im Jahre 1813). Nichte deS berühmten Hof. schauspielors Ludwig 3. ^s. d. S. 421^. Die Kinderjahre, aus welchen uns G e« nast in seinen Aufzeichnungen von ihrer Schalkhaftigkeit und Munterkeit berichtet, verlebte sie in Mannheim, wo damals ihr Vater Ferdinand an dem groß» herzoglichen Hoftheater angestellt war. Als er sich später von Mannheim nach Frankfurt begab, erhielt Sophie dort den ersten Musikunterricht und schon damals bemerkte man die wundervolle Stimme des Mädchens, die zu großen Hoffnungen berechtigte. Während der Scharfblick des Vaters den Genius der Kunst in dem Kinde bald erkannte, sprachen ihr Künstler und Kunstverstän» dige alles dramatische Talent geradezu ab. Der Besuch ihrer Tante Ju l ie ss. d. S. 420^, welche damals (1831) 20. Mai 1866.) 28
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Band 15
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Leon-Lomeni
Band
15
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
499
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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