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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Seite - 434 -
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Seite - 434 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15

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Löwe 434 eben auf einen Gastrollen>Cyklus na Frankfurt gekommen war, mochte wohl für Sophiens künstlerische Zukunft entscheidend gewesen sein. Gleich S o- phiens Vater erkannte auch sie in dem Mädchen den Funken des Genius und es galt also zunächst für eine sorgfältige Ausbildung der vorhandenen Mittel zu sorgen. Der Ausweg war bald gefunden. Die Tante nahm daS Mädchen nach Wien mit. ließ es dort von geschickten Lehrern und zuletzt von dem berühmten Gesangslehrer Ciccimara gründlich im Gesänge unterrichten. Der schon im folgenden Jahre (1832) unerwartet ein getretene Tod ihres Vaters, der sich eben nach Wien zu einem Gastspiele am kaiser« lichen Hostheater begeben und dort starb, ehe es noch begonnen hatte, versetzte Sophie in eine um so ernstere Lage, als außer ihr noch fünf unversorgte Ge> schwisterzurückgeblieben waren. Durch ihre Kunst sollte sie den verwaisten Geschwi» stern eine Stütze werden. I n einem Con« certe trat sie zum ersten Male öffentlich auf und der Erfolg war ein so günstiger, daß die Direction des Kärntnerthor.Hoftheaters ihr sogleich ein Engagement anbot, welches sie auch ohne zu zögern annahm, worauf sie im Jahre 4832 zum ersten Male die Bühne betrat. Sie sang in D onizetti 's Oper: „Acht Monate in zwei Stunden oder die Macht der kindlichen Liebe (Otto mssi in äus ors)". Die Wahr« heit und das tiefe Gefühl, mit dem sie dieseParthie ausführte, gewannen ihr als» bald das Publicum; ihrer Kraft und Mittel sich täglich mehr bewußt werdend, schritt sie auf ihrer künstlerischen Lauf« bahn mit Begeisterung und ernstem Fleiße rastlos vorwärts und fand an ihrer Tante J u l i e eine mütterliche Freundin und Lehrerin. Diese überwachte namentlich die Ausbildung der dramati. schen Darstellung, wodurch eben der seelenvolle Gesang der Künstlerin eine so hinreißende Wirkung übte. Nach einer fünfjährigen, mit musterhaftem Ernst und dem Willen daS Höchstmögliche in der Kunst zu leisten, fortgesetzten Ausbil- düng unternahm sie im Jahre 1837 die erste Kun/ireise nach Berlin, eröffnete dort einen Cyklus von Gesangparthien, mit welchen sie solche Triumphe feierte, wie deren seit dem Auftreten der Son- tag nicht wieder vorgekommen waren. Der Antrag einer Anstellung an der kön. Hofoper mit einem Iahrgehalte von 6l)00 Thalern war die Folge dieses Auftretens und indem sie ihren Kunst- ausftug auf Hamburg und Hannover b> schränkte, trat sie ihre neue Stellung als erste Sängerin der kön. Oper zu Berlin an. Eine im folgenden Jahre unter- nommene zweite Kunstreise, auf welcher sie die bedeutendsten Bühnen Deutsch, land's besuchte, begründete vollends ihren Nuf als Gesangskünstlerin ersten Ranges. Im Jahre 1840 sang sie in Paris und London, dann in Italien und da war eS auch, wo sie ihr gegenwärtiger Gemal, der damalige k. k. Feldmarschall- lieutenant Friedrich Fürst von Ziechten» stein 15 d. S. 146 d. Bds.^ kennen lernte und, Hingeriffen von der Kunst und An- muth der Sängerin, ihr seine Hand an» trug, welche sie auch annahm. Die große Künstlerin wurde am 15. September 1848 Fürstin Liechtenstein, als welche sie zur Stunde in Pesth lebt, wo ihr Gemal zur Zeit als commandirender General von Ungarn seinen Aufenthalt hat. DaS kon. preußische Staatshandbuch führte sie aber im Jahre 1862 noch an der Spitze der sieben zum damaligen Hof« staate gehörenden Kammersangerinen auf. Sophie Löwe ist mit gleicher Virtuosität in der deutschen, italienischen und fran-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Band 15
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Leon-Lomeni
Band
15
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
499
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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