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Löwenburg 437 Fowenlmrg
Zeit ist Löwe mit der Compofition einer
dritten Oper beschäftigt. Von den übri»
gen Arbeiten des jungen Tondichters ist
nichts Näheres bekannt. Am 2. April
4866 hat sich 3. mit der Sängerin des
Hof-Operntheaters, Fräulein Marie D e«
stilln, vermalt und noch am Tage der
Trauung eine Reise nach Italien ange-
treten.
Presse (Wiener polit. Journal) l«U2, Nr.267,
353; 186U. Nr. 13 sin den Notizen über
Kunst und Theater); lötiä, Nr. 36 smi Feuil.
leton über Löwe's Oper „Concini" von
Schelle) — Neue freie Presse (Wiener
polit. Journal) 1863. Nr. 1!>7>1566. Nr. ö?i
Abendblatt.
Löwenllllrg, Johann Jacob Graf
(Hofkamlnerrath. Geburtsjahr un>
bekannt, gest. im August 1732). Gehört
einer ungarischen, ursprünglich Lovo»
rovszky heißenden Adelsfamilie an,
deren Grafenstand dem k. k. Feldmar-
schall'Lieutenant Friedrich Grafen von
Löwen bürg mit Diplom vom Jahre
1709 bestätigt wurde. Die Famille ist
bereits im vorigen Jahrhundert er-
loschen. Der Graf Johann Jacob,
welcher zuletzt die Stelle eines k. k. gehei«
men und Hofkammerrathes bekleidete, hat
sich durch seine letztwillige Anordnung
ein bleibendes Andenken gegründet. I n
seinem Testamente ääo. 14. April 1731,
H. 3. fetzte er seine einzige Tochter
A l o i s i a zur Universalerbin mit der
ausdrücklichen Bedingung ein: „daß,
wenn sie vor eingetretener Großjährig«
keit oder ohne Erben sterben sollte, seine
ganze Verlassenschaft in Oesterreich zu
einem Convicte bei den ??. Piaristen
in Wien in der Iofefstadt gewidmet und
in demselben so viele ungarische und
österreichische adelige Jünglinge in glei-
cher Anzahl unterhalten und in den
Studien unterwiesen werden sollten, als
die Einkünfte sich erstrecken würden". Des Grafen Tochter hatte sich zwar mit
Anton Grafen GaiSruck verheirathet,
war aber unbeerbt gestorben, somit kam
die Stiftung zur Wirklichkeit. Die Stif-
tungscuratoren erbauten sofort auf
einem dem Coliegium der Piaristen
eigenthümlichen Gartengrunde ein eige«
neS Gebäude für die Stiftlinge. ihre
Vorgesetzten und die nöthigen Unter«
richtszimmer, welches in einem mit dem
gegenüberstehenden Collegium gleichge-
legenm und gleich hohen Tracte bestand
und ober dem Eingänge die Inschrift
erhielt: ^Oonviotuä i ^N3tria<3g.e et
Xokilitatiü ^^ . O. <7c>-
^lXI'OXXXl.I". Das Ge-
bäude wurde später noch zweimal, u. z.
im Jahre 4749 und in den Jahren
1763—1768 vergrößert, in den letzte-
ren bis an die Kirche fortgesetzt und
im Jahre 1772 das physikalische Museum
und die Bibliothek hergestellt. Durch eine
Verfügung des Hofmarschall «Gerichtes
vom 4. April 1748 wurde nun festge«
setzt, daß nock im genannten Jahre die
Stiftung mit vier Stiftlingen. die minde-
stens das 19. Jahr erreicht und zum
Eintritt in die erste lateinische Schule ge»
eignet wären, zu eröffnen und die übrig
bleibenden Interessen zum Capital zu
schlagen seien, damit nach und nach
mehr Stiftlinge aufgenommen werden
können. Zugleicd wurde den Piaristen
gestattet, noch andere adelige oder dew
selben gleichgehaltene Knaben in die Kost
zu nehmen. Im Jahre 1733 vermehrte
die Kaiserin Mar ia Theresia die
Löwenburgische Stistung auf sechs Zog-
linge. deren Ernennung sie sich selbst vor-
behielt. In der Folge (1737) kamen noch
die Cal lminzersche Stiftung für vier
Alumnen, deren Präsentations recht der
Universität überlassen wurde, dann
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon