Seite - 442 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15

LöwcnKein-Wertheim 442 Fötvenftein-Mertheim !^and ;n decken. Er nahm in Folge dessen ! aui den Höhen bei Kloster Osseg, Grabe z und Heudorf Stellung. Indessen rückten ! die Preußen in zwei Colonnen, 13.000 ; Mann stark, vor. und zwar marfchirte ^ am 2. August mit Tagesanbruch die eine Colonnc unter Befehl des Generals Eeidlitz über Brür. Neuhof und Dur, eine zweite unter Führung des Generals Kleist über Einsiedet, Kloster Osseg und Grabe. Durch diese doppelte Bewegung von Seite der Preußen sollte das Corps Löwenstein's von Teplih abgeschnitten werden. In der Thai war anch dei.- an Macht stärkere Gegner auf dem linken Flügel bereits diä Gradrup. auf dem rechten bis Seden; vorgedrungen. An der weiteren Vorrückung wurde er aber durch die mit besonderer Umsicht und Raschheit ausgeführten Bewegungen Lö- wensie in's nicht nur gekinderl. sondern, nacbdem das -Corps ^ ö w c n st^ i n's den Preußen hartnäckigen Wioernand geleistet, zuletzt von demselben mit beträchtlichem Verluste in die nahen Gebirge zurückge- wonen worden. Später drang 3öwen- st ein, dem Plane deS Generals Hadik entsprechend, selbst über die Gebirge nach Sachsen vor u.'?d säuberte Böhmen ganz» lich von den Preußen. In allen Kämpfen und sonstigen Unternehmungen erwies sich der Fürst als ein Feldherr, der Tapferkeit mit Umsicht, Entschlossenheit mit raschem Ueberblick, schnelles Han- deln mit Kaltblütigkeit vereinigte und auf die unter seinen Befehl gestellten Truppenkörper ebenso durch sein eige« nes Beispiel im Gefechte, wie durch eine auf die Umgebung stets wirksame Sicherheit bei Ausführung der von ihm angeordneten Dispositionen wirkte. Als am l l . Juli 1763 ein Capitel des Maria Theresien-Ordens einberufen wurde, um die besonders ausgezeichneten Waffen- thaten des letzten Feldzuges (1762) zu belohnen, wurde dem Fürsten in der 9. Promotion (vom 21. November 1763) in Anerkennung seiner, sowohl in den früheren als in diesem letzten Feldzuge gegebenen Proben von Tapferkeit und Umsicht, daS Großkreuz des Ordens ver- liehen. Der Fürst war seit 1736 Inha- ber eines Kürassier-Regiments , welches jedoch bald reducirt wurde, wurde im Jahre 1738, aber auch nur für kurze Zeit. Inhaber eines Dragoner-Regi- ments, heute Wmdischgrätz'Dragoner Nr. 2, desjenigen, das im siebenjährigen Kriege unter dem Namen feines Führers: „Löwenstein «Dragoner" gekannt und gefürchtet war, das die Rettungsfiege bei Kollin und Kunnersdorf erstritten, das bei Landshut Fouquä's Vierecke durchbrochen hatte und als Loudon's Liebliuggschaar galt. Im letztgenannten Jahre endlich errichtete der Fürst selbst ein Cheveauxlegers'Regiment. das heutige Uhlanen-Regiment Erzherzog Karl Lud- wig Nr. 7, dessen Oberst'Inhaber er bis zu seinem im Jahre 1761 im Alter von 62 Jahren erfolgten Tode verblieb. Hirten fel d ( I . Oi-.). Der MilitärMaria The- resien<Orden und seine Mitglieder (Wien 1837. Staatödruckerei. kl. 4".) S. l?3 u. t?üo. — Leidenfrost (Karl Florentin Di.>, Histo» risch'biographischeZ Handwörterbuch der denk« würdigsten, berühmtesten und berüchtigtsten Menschen aller Stände, Zeiten und Nationen (Ilmenau l823. Voigt, 8".) Bd. I I I , S. 4«9 snach diesem wäre der Fürst bereits am 9. Jan» ner l7ü9 gestorben). — Zum Säcular» Gedächtniß von l?38. Der Feldzug in Mähren oder die Belagerung und der (5'ntsatz von Olmütz. Nach Quellen und anderen Schilderungen. Mit 2 Plänen. Von E. v. 3t. (Frankfurt a. M. 1838, Sauerlander, 8«.) S. 232. I. Inr Venealagie des Fürstenhauses Föwenstein. Der Ursprung der heutigen Grafen und Für- sten von Löwenstein, später 3 öw? nstein- Wertheim, fällt in die Mitte des <5. Iabr. Hunderts. Ein früheres Dynastengeschlecht die-