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Löwen ftein 44? Löwenstern
und scheint ein Opfer der Seuche geworden zu
sein. welche im Erzstifte Ende Mai 1371 aus-
drach und bis gegen Ende Jänner 1572 wüthend
viele Menschenleben dahingerafft hatte. Graf
Wol fgang war mit Aosalia Freiin von
Ho heu hoffen vermalt.
III. Wappen. Stamm- und Hauptwappen: In
Silber ein rother gekrönter Löwe auf einem
vierfachen Felsen von natürlicher Farbe.
Noch ist eines anderen Mannes dieses Namens,
oes Paulus Apelles von Löwen st ein
lgeb. zu Ial6 in der Zips um die Mitte des
l7. Jahrhunderts, gest. zu Käsmark 6. Octo-
ber l70K). zu gedenken, der. von adeligen
Eltern geboren, sich dem gelehrten Stande
widmete und Theologie studirte. Er beendete
die Studien auf der Breslauer Hochschule, ging
dann als Nector nach Reichenstein im Herzog»
thume Brieg, spater nach Ohlau. Sehnsucht
nach seinem Vaterlande ließ ihn jedoch diese
Stelle aufgeben, als es ihm gelang, als Nector
an das Gymnasium nach Modern in Ungarn
berufen zu werden. In Jahresfrist kam er von
Modern in gleicher Eigenschaft nach Topschan,
wo er aber mit dein Prediger in Mißhellig<
keiten gerieth, so daß er zuletzt sein Rectorat
aufgab. Indem er mehrere Jahre ohne An«
srellung blieb, folgte er nun einem Rufe nach
Käsmark als Rector der dortigen Schule, wo
er aber schon nach Jahresfrist so schwer er<
krankte, daß er sein Lehramt nicht mehr zu be>
sorgen im Stande war. Bald darauf erlag er
auch einem Schlaganfalle.L. war eingewandter
Poet und einer der beißendsten Satyriker sei«
ner Zeit. Niemand, der ihm dieser poetischen
Zuchtruthe zu verfallen geeignet erschien, scho«
neno, zog er sich viele Feinde zu und hatte
sich so ein hartes Lebenslos bereitet. Er hat,
wie sein Biograph Melzer berichtet (wenn
nicht da eine Verwechselung mit einem fast
gleichnamigen Namensvetter stattfindet), eine
große Zahl portischer Schriften in lateinischer
und deutscher Sprache hinterlassen, und darun-
ter istsein vorzüglichstes: „Nx«reitiun!pastioo-
anaFra.mmil.ticuiQ-pi''iv5>.tnin, in fibrös VI,
ßt oüitum, ouiu luäios oo^iosig-
miseit.
zu Brieg im Jahre 1673. wie die Jahreszahl
im Chronostichon angedeutet ist, erschienen.
Löwenstein hatte auch mehrere deutsche geist«
liche Lieder gedichtet, die. rvie sein Biograph berichtet, von anerkannt hohem Werthe sind.
Ob er ein Verwandter des Mathias Apelleä
de Löwenstein gewesen, der Rath bei
den Kaisern Ferdinand I I . und Ferdi-
nand I I I . und zuletzt Kammerrath des Her«
zogs Friedrich von Münstorberg und Oels.
und selbst ein gewandter Poet war. ist nicht
ermittelt. Letzterer erscheint auch hie und da.
wie z. B. m Dr. Karl Schütze'S „Deutsch,
lands Dichter und Schriftsteller" (Berlin
1862. Alb. Bach. 8".) S. 208. ebenso in
Heinrich Kurz's „Geschichte der deutschen
Literatur mit ausgewählten Stücken aus den
Werken der vorzüglichsten Schriftsteller" (Lcip'
zig t836. Teubnrr. Ler.8".) Pd. I I , S. 239^
268 ?i, als Mat thäus Apelles von Löwe n-
liern; während ibn Iöcker in seinem „Ge>
lcbrten-Lerikon", Bo. I l l , Sp. 2500. Ma>
tbias Apelles de Löw oder Löwen stein
nennt. Vielleicht verwechselt ihn Mclzer im
Puncte der geistlichen Gedichte mit diesem
letzteren. sMelzer (Jakob), Biographien
berühmter Zipser (Kaschau sl^>ö3). Ellinger,
8".) S. ^l.1.)
Löwenftern, Isidor (NumiSmati.
ker, geb. zu Wien im Jahre 1840,
gest. zu Constantinopel im Jahre
1838 oder 1839). Sein Vater, ein reicher
Jude in Wien und Vorsteher der jüdi-
schen Gemeinde daselbst, hieß Levy und
hatte für seine Verdienste um daS Armen«
wesen die große goldene Medaille erhal-
ten. Auch war sein Haus der Sam»
melplatz aller bedeutenden Musiker, es
kamen, durch seine schöne und geist-
volle Frau angeregt, Hummel, May-
seder, Mosckeles. Meyerbeer und
andere berühmte Tonkünstler in dasselbe.
Is idor selbst erhielt eine sehr sorg»
fältige Erziehung, tüchtigen Unterricht
in Geschichte und in Sprachen, für die
er ein außergewöhnliches Talent besaß.
Nach des Vaters Tode erbte Is idor
ein sehr bedeutendes Vermögen, trat
zum Christenthum über und nahm den
Namen Löwenstern an. Aus Neigung
nahm er die Pflegetochter des Wiener
Großhändlers Salm i, die vortreffliche
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon