Seite - 453 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Bild der Seite - 453 -
Text der Seite - 453 -
Löwisshn 433 Fowisohn
Braumüller. 4".) S. 293 seineS jener weui.
gen Eremplare.'welchen kurze biographische
Notizen der Autoren beigegeben sind). —
S ch e y r e r (Ludwig) , Die Schriftsteller
Oesterreichs in Nrim und Prosa, auf dem
Gebiete der schönen Literatur, aus der älte-
sten bis auf die neueste Zeit (Wien l858.
"3. C. Zamarski. 8«.) S. 392. — Wappen.
Ein durch einen schrattrechten goldenen Bal
ken von Blau und Roth getheilter Schild.
Im oberen blauen Felde eine auffliegende
goldene Biene; im unteren rothen Felde ein
goldener roth bezungtcr Löwe, in der rechten
Vorderpranke drei goldene Blitzstrahlen hal
tend. Auf dem Schilde ruhen zwei gekrönte
Turnierhelme. Die Helmkrone zur Rechten
trägt eincn offenen, rechts von Gold über
Blau, links abgewechselt quergetheilten Adler-
flug und aus jener zur ötnken wächst »in
dem im Schilde ersichtlichen ähnlicher Löwe
mit Blitzstrahlen hervor. Helm decken. Die
zur Rechten sind blau mit Gold. jene zur
Linken roth mit Gold überlegt.
LöwisohN, Salomon (israelitischer
Gelehrter, geb. zu Moor im Weißen»
burger Comitate Ungarns im Jahre
1789. gest. 28. April 1822). Sein Vater,
selbst ein tüchtiger Talmudist, leitete des
Knaben Unterricht bis zu dessen fünf-
zehnten Lebensjahre. Auch schickte er ihn.
da es im Orte keine jüdische Schule gab,
in die Schule der Kapuziner seines Ge>
burtsortes. Der Knabe zeigte ungewöhn»
liche Talente, erst 13 Jahre alt, hatte er
schon die 24 Bücher der heiligen Schrift
vollständig inne und besaß e>ne seltene
Fertigkeit im Hebräischen. Auch versuchte
er sich damals schon in kleineren Fest'
und Gelegenheitsgedichten, aus denen un-
verkennbare poetische Begabung sprach.
Mit einem Schulcollegen, dem nach»
maligen Or. Aschner, befreundete er
sich und schloß mit ihm einen Wechsel'
vertrag, welchem zufolge ihn Aschner
im Lateinischen, Löwisohn aber seinen
Freund im Hebräischen unterrichtete.
So gelangte L. zur Kenntniß der latei«
Nischen Sprache, wahrend er sich selbst in der italienischen und französischen bildete.
Im Jahre 1811 begab er sich nach Prag.
um dort die Studien in den orientalischen
und classischen Sprachen fortzusetzen.
I n Prag trat er zuerst mit seinen Arbei«
ten in die Oeffentlichkeit. Es waren eine
philologische und philologisch'ästhetische
Abhandlung (seine Werke folgen nach
ihren Titeln weiter unten), welche die
Aufmerksamkeit der jüdischen Gelehrten
auf dm jungen Denker und Sprachfor»
scher richteten und ihm namentlich die
Theilnahme eines Ie i t te les — welcher
aus dieser ausgezeichneten Familie ss
gewesen, ist nicht bekannt — gewannen.
Unablässig setzte 3. seine sprachlichen
Studien fort und bei seinem unstillbaren
Dränge immer mehr Kenntnisse zu erwer-
ben, begann er im Jahre 1813 noch
das Studium der höheren Mathematik.
Damit war aber seine ohnehin schwäck-
liche Gesundheit nocd mehr gefährdet.
Seine Bedürfnisse, die übrigens bei
dieser vorherrschend geistigen Richtung
sich auf ein sehr geringes Maß beschränk-
ten, deckte er durch Priuatstunden. Im
Jahre 1814 nahm er die Stelle eines
Correctors in der Edlen von Schmid>
schen Druckerei in Wien an. Das Mecha»
nische seiner stehenden Beschäftigung war
nicht dazu angethan, seinen Geist anzu'
regen und dem einsamen Denker zu ge-
nügen. Aber endlich fand er sich darein
und widmete dafür alle Mußestunden der
Ausarbeitung seiner Ideen. MehrereIahte
bereits war er in Schmid'6 Geschäft
thätig, als er. im Jahre 1820 den Posten,
allen Vorstellungen Schmid's, der
einen so tüchtigen Arbeiter nicht von
sich lassen wollte, entgegen, aufgab und
von seinen Ersparnissen zehrte. Der Er»
klarungsgrund dieses sonderbaren Vor«
ganges liegt in einer Täuschung, in
welche ihn ein vermeintlicher Freund.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon