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Lokhard 461 Lombardi
Liederspielhalle und machte mit derselben
kein Glück, weil er den Bänkelsänger«
boden, auf dem er sich bewegte, für die
Parquetten eines Hoftheaters hielt." So
ckaraktensirt Uhl im „Botschafter" L.
treffend als Poeten und in seinen ande-
ren Unternehmungen.
Wiener Ze i tung 4862. Abendblatt Nr. 2l?.
— Süddeutsche Ze i tung (Frankfurt
2. M,) l862. Nr. <54. - Presse (Wiener
polit. Blatt) l860, Nr. 5; 1862, Nr. 23? u.
260. — Botschafter (Wiener polit. Blatt)
isi>2. Nr. 266. — Fremden-Blat t <Wi?n.
4") «862, Nr. 24«. 236, 257 ,l. 278.
Lokhard, siehe: Lockhard ^S. 36^.
LölNbardi, Giovanni (Bi ldhauer,
g^b. zu B r e s c i a), Zeitgenoß. Der
Sohn eines geschickten Steinmetz aus
Rezzato, einem bei Brescia gelegenen
Dorfe. Der Vater, der selbst als treff.
licher Ornamentiker weit und breit be«
kannt war, gab dem Sohne die erste
Anleitung, und dieser, kaum dreizehn
Jahre alt. meißelte in Stein so gesckickt
und sorgfaltig, daß seine Arbeiten die
Aufmerksamkeit von Kennern auf sich
zogen. Der Vater schickte nun seinen
Sohn nach Mailand zur weiteren Aus»
bildung und von dort ging 3. nach Rom,
wo er unter des Bildhauers Tenerani
Zeitung so ausgezeichnete Fortschritte
machte, daß dieser, nachdem L. einige
Jahre in seinem Atelier gearbeitet, nicht
anstand, ihn für einen seiner vorzüglich»
sten Schüler zu erklären. Durch die
Arbeiten, welche 3. nach und nach in
seine Heimat schickte, rechtfertigte er den
ehrenvollen Allsspruch seines Meisters.
Von den Arbeiten Lombardi 's, der
jetzt im schönsten Alter — kaum in den
Dreißigm — steht, sind die folgenden
bekannt: „Gine Nymphe", für Frau Fö
Facchi; — „Gine uer5chleilltr Frauenge-
statt", für das Monument Dossi auf dem berühmten Oampo santo von
BreScia; — „Hie Grinneinng". für daS
Monument Richied ei; — „Nie Industrie
reicht ürr Wohlthätigkeit die Mittel dnr. um llir
Zlrmrn zn unterstützen", eine Gruppe von
vier Figuren für das Denkmal Facchi.
der, einer der reichsten Industriellen von
Brescia, zugleich einer der größten Wohl«
thäter der Stadt war; — „Nas Mllnnment
MnM", eine Gruppe von drei Figuren,
Magg i in moderner Kleidung, der
Armuth Hilfe leistend, die in einer ver.
schleierten zusammenbrechenden Frauen-
gestalt, aucd in der Tracht unserer Zeit.
welche ein Kind an der Hand führt, dar-
gestellt ist' Maggi'S Porttat hat spro-
chende Aehnlichkeit; das Denkmal ist von
der Verwaltung der Brescianer Congre-
gation bestellt; — „Nie Zeibrnzncht", eine
Statuette, im Auftrage des Herrn Phi-
lipp Ugoni , der Künstler wählte zum
Ausdrucke d-eser Idee eine Kindesgestalt,
die sich mit der Zucht von Seidenwürmern
beschäftigt; — eine „Warm Immaculata",
für die Gemeinde des Dorfes Toscolano,
welche mit der Statue ihrer Schutzpatro-
nin ihren Marktplatz schmückte; — eine
„Nlljnde". Außerdem hat der junge Künst<
ler, dessen Ruf durch seine Werke sich
täglich steigert, viele andere Arbeiten, die
sich im Privatbesitze befinden, vollendet.
Lombardi 's Arbeiten werden in sei
nem Vaterlande hoch gerühmt. Seine
Figuren sind zwar nicht so zierlich,
wie die seines Meisters Tenerani.
aber sein Meißel verleiht ihnen den
richtigen Charakter, und glücklich im
Gruppiren, schafft er durchaus edle
Hormen.
^'^lda, (ein zu Breöcia erscheinendes Iour«
nal, 4<>.) ^.uuo I (l858), Ao. t6: „!,o seul-
tors I.oindai-Hi"; Ko. 29: ^Icuuo souNulft
äsl I^omdHrcli". — <3H22Stt2. utlieiklo
äi üMano 1858, Ao. 232: „^n«, oxor», in-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon