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Lombrosa 462 Lombroso
o, Jacob (Schriftsteller,
geb. zu Mai land im Jahre 1793)
Entstammt einer jüdischen Familie, welche
a.ls Spanien nach Italien übergesiedelt
und die in einem früheren Jacob Lom-
broso einen tüchtigen Philologen auf
zuweisen hat. Dieser nämlich gab im
Jahre 1637 zu Venedig eine hebräische
Bibel heraus, welcbe ob der mit hebrai
jchen Buchstaben in spamscher Sprache
geschriebenen erläuternden Anmerkungen
von Kennern geschätzt wird. Der obige
Jacob, unser Zeitgenoß, betrat mit
jungen Jahren die kaufmännische Lauf»
bahn, welche er aber später mit der
schriftstellerischen vertauschte. Zum Haupt-
gegenstande seiner Studien hatte er seil
181l) die Geschichte Napoleon's und
seiner Zeit erwählt und nach dieser Seit»
hin mündliche Ueberlieferungen und son
stige Materialien mit einer von ihm in
seiner Selbstbiographie des Breiten ge
schilderten Beharrlichkeit gesammelt. Im
Jahre 4837 trat er mit seinem ersten
Werke, und zwar mit dem „
8".) vor das Publicum, jedoch ver
schleierte er seine Autorschaft unter die
Anfangsbuchstaben seines Namens O. L.
Ermuthigt durch die günstige Aufnahme
der übrigens ganz unbedeutenden Arbeit,
lüftete er bei der zweiten: ^ a n>n 5»'/-
isone" (ebd.) bereits den Schleier der
Anonymität und ließ sie mit seinem gan-
zen Namen erscheinen. Nun entfaltete er
für die Glorificirung der Napoleonischen
Aera im österreichischen Italien eine
ebenso befremdliche als rührige Thätig-
keit , und legte so gewissermaßen den
ersten Grund für jene Sympathien, welche
Italien dem ihm durch den Napoleon!»
schen Druck verhaßt gewordenen Frank-
reich wieder näherten. Das in ziemlich splendider Ausstattung erscheinende, mit
den Bildnissen der berühmtesten Heer-
führer jener Periode geschmückte Werk
fand eine größere Verbreitung, als es
seinem im Ganzen mittelmäßigen Texte
nack verdiente. Die Bildnisse sind sehr
sauber von Magon io . Eug. S i!»
vestri, Maf fe i . Mantovan i . Da(>
l 'Alp i , Bona t t i , S tupp i und meh.
rere von V. Ro l la , alle nach Zeichnun«
gen von De Maur iz io gestochen und
Vielen derselben das Facsimile des
Namenszuges des Abgebildeten bei«
gegeben. Der bibliographische Titel deS
Werkes lautet: „ 'PNs Hse'
, en^ese,
Ig.no 4840—1836, Sorroni 6 scotti,
I^ sx. 8o.) und enthält dasselbe die Le«
bensskizzen von Massena, Foy, Ba»
gration. Miaulis. Hoche. Desair.
Souwarow, Ioubert, Dombrow«
ski, Moreau. Pichegru. Macdo»
nald. Lecchi, Nelson, Caracciolo.
Murat, Iunot, Palafox. Suchet,
Ney. Liechtenstein. Poniatowski,
Schwarzenberg, Blücher, Beau»
Harnais, Mortier, Bernadotte,
Wellington, Sebaftiani, Soult.
Wie die Nebersicht der Namen genügend
darthut, ist das Werk von eigentlich fran-
zösischer Tendenz; die wenigen Feldherren
der übrigen Nationen konnten nicht ganz
umgangen werden, um doch den franzö«
ischen eigentlich ein Relief zu geben. Die
Biographien der nicht durchschossenen
Namen sind kurze Skizzen. Kaum daß die-
es Werk, das in Lieferungen ausgegeben
wurde, zu erscheinen begonnen hatte, ver»
öffentlichre 3. ein ähnliches: „ N>s ^si
2796 a? , 2 vol.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon