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Londonio Fondonio
der Bühne erhebt und bereits damals
von der Regierung fordert, daß sie diesen
wichtigen Zweig der öffentlichen Erzib
hung der ihm die Bühne ist, nicht sorg-
los vernachlässige. Ein anhaltendes Stu>
dium widmete er nun den politischen und
national-ökonomischen Wissenschaften und
die Lehren der französischen National»
ökonomen des 13. Jahrhunderts, welche
meist Lobredner deS Reichthums und
Luxus waren, und von diesem Stand-
puncte ihr System entwickelten, veranlaß«
tcn seine Schrift: „Disoo?-Ho Hsi Hannz'
T'e'osHssss" (Miano1899,
, 8".), in welcher er mit
Sachkenntniß die Ansichten der französi«
scheu Schule bekämpfte. Um diese Zeit
hatte auch der in der französischen Litera»
tur nicht unbekannte Abbö Aimä Guil«
Ion in der „Vidläotäoa. itg.Ug.Q2." sein
Licht leuchten lassen und einige Aufsatze
über die damals eben erschienene Selbst,
biographie Alf ier i 's und über Ces.
Beccaria's „Niokroks intorno 2.II2.
Nawra. äollo Ltiw" veröffentlicht. Der
Ton der Sprache und der Gehalt deS
Gesagten reichten für Londonio hin,
um dem Abbö seine Unfähigkeit, ihm
fremde Verhältnisse und Zustande unbe»
fangen zu prüfen und zu beurtheilen,
vorzuhalten, und aus diesem Anlasse er»
schienen die Schriften:
1809, .) und
Sprache
genheit , welche
und der a" ftlilg.no 1810,
80.). Die mannhafte
3. führte, die Unbefan»
Ernst, mit welchen er seinen Gegenstand behandelte, richteten
bald die öffentliche Aufmerksamkeit auf
ihn und sofort berief ihn daS Vertrauen
seiner Mitbürger in den Ausschuß, der
mit der Verwaltung der Communal'An»
gelegenheiten betraut war. Auf diesem
Posten entwickelte L. eine rastlose Thätig«
keit. Speciell mit den BeleuchtungSange«
legenheiten der Stadt und mit der Auf»
sicht der Wohlthatigkeitsanstalten betraut,
bot sich ihm Geleaenheit zu Genüge, auch
hier einerseits den durch die Zeit geböte»
nen Umschwung anzubahnen, andererseits
die Absichten jenes Humanismus, von
dem seine Seele erfüllt war, zur Geltung
zu bringen. Aus dieser Zeit stammt seine
Schrift: „^snsisT-e <s'«w nonzo cii ssnso"
(MIg.no 1810, ?ilotta., 80.), welche ein
Iahrzehend spater, 1821, in neuer und
vermehrter Auflage erschien. Indessen
hatten ihn die Studien seiner Muße auf
einen Gegenstand geleitet, der beinahe
um dieselbe Zeit in einem von der Kritik
als classisch bezeichneten Werke behandelt
wurde. Bo t ta hatte nämlich seine be-
rühmte Geschichte deS UnabhängigkeitS»
kriegeS der Vereinigten Staaten Nord»
amerika's veröffentlicht, und Londonio ,
der schon lange die staatliche Entwickelung
der nordamerikanischen Union zum Ge«
genstande seines besonderen Studiums
gemacht, ließ nun auch seine „H^na
.sH") 3 tomi (Uila.no
1812—1813, v6-8t65H^8, 80.) erschei-
nen, ein Werk, welches wohl, waS Styl,
Form und Auffassung betrifft dem deS
Neapolitaners zurückstehen muß, doch
aber in seiner Weise das Ergebniß gründ»
licher Studien ist und auch daS andere
in mancher Lücke ergänzt, in manchem
Puncte berichtigt. Der Umschwung der
politischen Verhältnisse, der sich indessen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon