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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
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Seite - 25 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16

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Lonovics Lonovics polit. Journal) 1861. Nr. l39. — Fremden Blat t . Herau5g. und Eigenth. Gust. Heine (Wien, 4<>.) 1866. Nr. 1tl. — Porträt. Holz schnitt von H. 'W. in Nr. 22 der V2.8aru2.pi u^äs 1860. — Des Erzbischoss Lanovics An- ficht über die Stellung Oesterreichs zur deut- schen Frage. Dieselbe ist um so bezeichnender, als sie weniger als der Ausdruck von des Erz« bischofs eigener Ansicht, als vielmehr jener Partei in Ungarn zu betrachten ist, zu wel- cher L. gehört. L. sprach sich darüber, als.er für die Adresse sprach, folgendermaßen aus.- „Nachdem die österreichischen Erbländer als die Bestandtheile des deutschen Bundes zu den Staatsauslagen desselben beizutragen und somit auch im Reichsrathe durch ihre Deputirten hierüber zu verfügen verpflichtet sind, weigert die ungarische Nation sich ge< rade deßhalb. an diesem Reichsrathe theilzu« nehmen, denn hierdurch würde sie an den Auslagen des deutschen Bundes, an dessen Lasten, Angelegenheiten. Interessen theilneh- men, mit einem Worte, sie würde sich dadurch diesem Bund wenigstens mittelbar einveNei« ben. — Ihre mehr als dieß Alles geschätzte Unabhängigkeit bewachend, weigerte sich die ungarische Nation vun Anbeginn an. mit Deutschland in ein Verhältniß zu treten. Von anderer Seite fehlten die Versuche nicht. Der erste wurde von unserem Könige Salomon gemacht, welcher in seiner Vedrängniß Ungarn dem Kaiser Heinrich als Reichöfeudum über, geben wollte. Die Ungarn erhoben sich heftig gegen dieses Wagniß. es verwahrte sich na« mentlich Papst Gregor VI I . , welcher im Jahre 1l)75 unserem Könige Gejza I. dar« über Folgendes schrieb: Natum autsm tidi 6356 0l6<1iMUL, Itognum Hun^HI'iN,6 siout alig. Qobilissjinü ReFQa iu pi-oxri26 !it)6r- tatis statu 68L6 äLders — U6o u,1Ii Kit6ri Ii.6Fi Zud^ioi" — und in einem anderen Briefe schrieb er: daß er Sa lumon mit Gejza aussöhnen werde: u.t Lic Kat — sagt er — in paes uobilissimum Ii6Linim Huu- zariäG, huod liaoteuuL xsr 36 ^>riuoiV^1it6i' vi^uit, m Kox non üat idi Il,6gulu3". Fer« ner rechnet es die Nation und die Geschichte Ladislaus dem Heiligen mit Recht als ein Verdienst an. daß er. Zur Uebernahme der Oberfeldherrnstelle der ersten Kreuzzüge uon den betreffenden Fürsten aufgefordert, dieselbe auch annahm, obgleich sein früher Tod seine dießbezügliche gute Absicht verhinderte; daß er jedoch, als er von den Fürsten des deutschen Reiches zur Annahme der Kaiserkrone berufen ward, die Annahme derselben im Interesse der nationalen Unabhängigkeit, der Unabhängig« teit Ungarns entschieden verweigerte. unter anderem zur Antwort gebend: 26 lisFuo guo HullKarjas satis «uperguy 6üLb oontsnwiQ. — Indem Kaiser Nuoolph I. vergaß, daß er die Schlacht auf dem Marchfelde, wie er dieß öfter mit Lobeserhebung anerkannt, mit Hilfe der Ungarn gewann — wollte er nach dem Tode Ladis laus' des Kumaniers Ungarn als ein Lehen dem deutschen Neiche einverleiben, auf welche Bestrebung indessen die Ungarn damit antworteten, daß sie An« dreas I I I . als ihren König auf den Thron beriefen. — Wie sehr sich die Nation fürch» tete. mit dem deutschen Reiche in ein näheres Verhältniß zu treten, hicuon sehen wir ein denkwürdiges Beispiel in unserem Könige Albert , welcher bei seiner Krönung eidlich versprach, daß er ohne Einwilligung der unga» rischen Nation die Kaiserkrone nicht annehmen werde: ein anderes Beispiel sehen wir in Mathias Huny ady. welcher, als ihm Kaiser Friedrich IV. (III.) vorwarf, daß er idn nicht als Herrn anerkannt und nicht achte, im Jahre 1481 zur Antwort gab. daß er ihn nur als König von Böhmen und Mähren anerkannt, nickt aber als König von Ungarn, welches, wie er sagte, stets als freies Land bestand und mit dem deutschen Reiche, niemals in irgend einer Gemeinschaft war; daß er zwar den Kaiser als eine höhere Person als die seinige betrachte, doch in Bezug auf sein ungarisches Besitzthum sich ihm für vollkom» men ebenbürtig halte. — Uederhaupt hat die ungarische Nation, sowie sie niemals duldete, daß die mit ihr einem und demselben Monar» chen huldigenden Nationen sich in ihre Ange» legenheiten auch nur im Entferntesten ein» mischen, ihrerseits ebenso wenig gewünscht, das jenen gegenüber zu thun; und obwohl unsere Könige Ludwig I. und I I . . Sigis» mund. Albert. LadislausV.. Wladis« laus I. und I I . über viele andere Länder herrschten und dieselben uon Ungarn aus regierten, kann die Geschichte dennoch kein einziges Beispiel ausweisen, daß die ungarische Nation diesen Umstand dazu zu benutzen ge- sucht hätte, auf das Schicksal jener Länder irgend einen Einfluß auszuüben. — Auch heute ist'es nicht iin Interesse Sr. Majestät und der gesammten Monarchie, daß Ungarn mit dem deutschen Bund in was immer für ein nährreS Verhältniß komme; vielmehr er« heischt die Würde und Stellung Sr. Majestät,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Londonia-Marlow, Band 16
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Londonia-Marlow
Band
16
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1867
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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