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39 Lorery
fortgeschrittene Trauben- und Weincul-
tur und die dem Obstbau zugewendete
Pstege und dessen allgemeine Verblei»
tung. Mit seinen wissenschaftlichen
Büchern hat 3. letztwillig das reformirte
Collegium. die an der Hauptvolksschule
befindliche Schulbibliothek, den Gewerbe«
verein und die Greger'fche Leihbiblio»
thek bedacht. L. starb im hohen Alter von
76 Jahren und der seinem Andenken
gewidmete Nekrolog nannte ihn den
„ersten und größten Pomologen des
Brooser Kreises in Siebenbürgen.
Kronstädter Zeitung (Kronstadt, Johann
Gött. 4<>.) 1863, Nr. tl9. S. 933: „Corre>
spondenz aus Broos r>om tl. Juli". —
Ungarische Nachrichten (Pesther polit.
Blatt. gr. Fol.) 4863. Nr. 476.
Lorenz, Franz sl.) (A rz t und
Schriftsteller, geb. zu Ste in in
Niederösterreich 4. April 1803). Erhielt
die erste humanistische Ausbildung 1815
bis 1822 bei den I>. ?. Piaristen in
Krems, ging im letztgenannten Jahre
nach Wien, wo er anfänglich das
Studium der alten Literatur und Kunst
unter Anton Ste in begann, es aber, da
fick damals in Oesterreich auf diesem Ge-
biete wenig Aussichten für eine materielle
Eristenz boten, bald mit jenem der Medi-
cin vertauschte. Philipp Karl Hart-
mann Dd. VI I I , S. 11^ als Arzt und
Weiser zu seiner Zeit und noch heute ge»
feiert, lehrte damals an der Wiener Hoch-
schule, und Manner wie Fenzl >M. IV,
S< 179^, K 0 l l e tschka sBd. XII,
S. 352) Schuh, Skoda waren seine
Schüler. Am 8. April 1831 erlangte L.
die medicinische Doktorwürde und trat
alsdann in die Praxis, welche er durch
drei Jahre in Wiener-Neustadt ausübte.
Der große Brand vom Jahre 1834 ver-
trieb ihn von dort und L. nahm die
Stelle eines Stiftsarztes in Lilienfeld an, in welcher er durch
sieben Jahre verblieb.
Die nächsten Jahre brachte er als Arzt
und Dolmetsch, Freunde begleitend, meist
auf Reifen in Italien, bis Neapel hinab.
Frankreich, der Schweiz, Belgien und
einem großen Theile von Deutschland zu.
verlebte dann mehrere Jahre in Ober.
Österreich und ließ sich endlich im Jahre
1847 zum zweiten Male in Wiener-Neu-
stadt nieder, wo er noch jetzt der Aus»
Übung seines Berufes un-d schriftstelleri«
schen Arbeiten lebt, welche letztere theils
belletristischen Inhalts siud. theils die
Mustk und ihre Heroen betreffen. Die
von L. bisher veröffentlichten Schriften
sind: „Versuch einer gellMStiZchrn Darstellung
der Umgebung uun Arrms" (Wien 1351,
Stöckhölzer's Witwe, 8".), L. veiöffent»
lichte diese Arbeit anläßlich seiner Pro«
motion zum Doctor der Medicin als
Inaugural-Dissertation! — „Än Zachen
N!Mrt5" (Wien 1851. Sollinger'sWitwe),
mit dieser Broschüre hat 3. den ersten
Impuls gegeben zu dem chronologisch«
thematischen Verzeichniß sämmtlicher
Tonwerke W. A. Mozart 's, welches
Ritter von Köchel M . TII , S. 203 j^
im Jahre 1862 bei Breitkopf und
Härtel in Leipzig veröffentlicht hat; —
Politische OiiüllyMeM" (Salzburg 1839,
Mayr). eine Folge geistvoller Tertien auf
die Staaten, die Politiker und die Jour-
nale ; bezüglich derselben muß der Heraus-
geber dieses Lexikons einen Irrthum be-
richtigen, den er begangen, als er den Iu«
gendschriftsteller und Benedictinerpriester
Marcus Holt er sBd. IX, S. 242^ für
den Verfasser der anonym erschienenen
„Eintagsfliegen" gehalten und als solchen
auch bezeichnet hat; — „Hllljdn, Nllprtnnd
tlMML Kirchenmusik, und ihre kllthaliZchen
und protestantischen Gegner" (Breslau 1866,.
Leukart), ein mit Wärme und gründlicher
Sachkenntniß geschriebener Excurs, in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon