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Lorinser Lormser
und beschäftigte- sich damals bereits mit
Vorliebe mit der Botanik. Seine wissen»
schaftliche Ausbildung in derselben und
in den Naturwissenschaften erhielt er
jedoch erst während seiner philosophischen
und medicinischen Studien in Prag, wo
er auch im Jahre 4838 die medicinische
Doctorwürde erlangte. L. betrat an«
fangs die praktische ärztliche Laufbahn
in seiner Vaterstadt, blieb aber botani»
schcn Studien treu. Im Jahre 1830
erhielt er das Lehramt der Naturgeschichte
am Gymnasium zu Eger, von wo er im
Jahre 1852 als Professor des gleichen
Lehrfaches an das Staats-Gymnasium
nach Preßburg kam. Als dasselbe im
Jahre 1861 aufgelöst wurde, über«
siedelte 3. — einstweilen in Disponibel«
tät versetzt und seit längerer Zeit bereits
leidend — nach Böhmisch Leipa. Wäh»
rend einer nach Wien unternommenen
Reise erkrankte er und starb in Wien, im
Alter von 52 Jahren. L.'s Lieblings«
Wissenschaft war die Botanik geblieben.
Er hatte ein umfangreiches Herbarium
angelegt und war in lebhaften Verkehr
mit mehreren botanischen Tauschanstal-
ten und naturwissenschaftlichen Vereinen
getreten. Durch den Druck hat er fol<
gende Schriften veröffentlicht:
1838); —
der Flarll Deutschlands und der
schmch, nach dn analytischen Methode" (Wien
1847); diese Arbeit vollendete L. in Ge-
meinschaft mit seinem Bruder Friedrich
Wi lhe lm; — „Natanischrs Gikursinnsbuch
tnr die lleutsch-österreichischen Krünländer und das
angrenzende Gebiet" (Wien 1884), eigentlich
nur eine Bearbeitung des vorgenannten
Taschenbuches für die deutschen Kronlan>
der des österreichischen Kaiserstaates.
Verhandlungen des zoologisch.botanischen
Vereins in Wien (Nien< 6".) V. Bd. (l85Z), in den „Abhandlungen" S. 59 sim Aufsähe:
Geschichte der Botanik in Niederösterreich.
Von August Nei l reich). — Vohemia
(Prager Blatt. 4<>.) 1863. Nr. l23, S. 1376.
Lorinser, Karl Ignaz (Arzt und
Fachschrift st eller, geb. zu NiemeS
in Böhmen 24. Juli 1796. gest. zu
Patsch kau in Preußisch. Schlesien
2. October 1883). Der älteste Bruder
der beiden vorgenannten Friedrich
Wi lhe lm ^s. d. S. 49) und Gustav
s^s. d. S. 31). Er studirte zuerst in Prag
und legte dabei eine große Vorliebe für
Naturwissenschaft und Geschichte an den
Tag. Des damals an den österreichischen
Nnterrichtsanstalten herrschenden Schul-
zwanges überdrüßig. brach er das philo»
sophische Studium dort ab und ging im
Jahre 1814 nach Berlin, wo er im
Jahre 1817 die medicinische Doctor»
würde erlangte. Hierauf begab er sich
nach Wien und widmete seine gan^e
Zeit dem Besuch der Hospitaler. Im
Jahre 1818 verließ er abermals sein
Vaterland und kehrte nach Berlin zurück,
wo er eine Anstellung bei der neu orga-
nifirten Thierarzneischule erhielt. Doch
schon nach zwei Jahren schied er aus die«
sem Dienstverhältnis um sich späler als
Privatdocent zu habilitiren. Die Erfolge
seiner entwickelten Thätigkeit gewannen
ihm das Vertrauen einflußreicher Man»
ner, welche damals an der Spitze deö
preußischen Medicinalweseirs standen.
Im Jahre 1822 wurde 3. zum Rath
und Mitglied des Medicinalcollegiums
in Pommern, im Jahre 1823 zum Regie»
rungs» und Medicinalrath in Cöslin er»
nannt und 1823 in gleicher Eigenschaft
nach Oppeln in Oberschlesien versetzt.
Hier fand er häufig Gelegenheit, durch
eine eben so unermüdliche als erfolgreiche
Thätigkeit bei den daselbst herrschenden
Menschen« und Thierseuchen sich auözu-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon