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Lotteri 63 Lotteri
Kral zu unternehmen für.angemessen
fand; schließlich einige kleinere Abhand«
lungen in den Jahrgängen 1843—1848
der Göttinger gelehrten Anzeigen.
Handschriftliche Notizen.
Lotten, Angelo Luigi (Mathe-
matiker, geb. zuBo llate im Gebiete
von Mailand 24. November 1760. gest.
zu Mai land 23. Jänner 1840). Sein
Vater war Arzt. Die Studien machte 3.
in Mailand und Moma, u. z. in den
Seminarien der sogenannten Oblaten.
Dann trat er selbst in den Orden der
Ierusalemiter und legte 1779 im Kloster
der Hospitaliter zu Lodi die Gelübde ab.
Im Kloster setzte er seine Studien fort.
kam dann in das Kloster San Marino
nach Pavia. wo er an der dortigen Uni-
versität neben theologischen Berufs Wissen-
schaften sich mit besonderem Eifer auf
Mathematik und damit Verwandtes ver>
legte. Gregor F o n t ana j^Bd. IV,
S. 283^>. Bar le t t i . Vo l ta . Spal-
lanzani waren seine Lehrer und im
Jahre 1767 wurde 3. Repetitor der Mu«
thematik an der Hockschule zu Pavia.
Im folgenden Jahre erschien sein erstes
Werk: „^ ' inn
( v i a 1788,
8".). eines der besten Bücher, welches
Italien auf dem Gebiete der Mathematik
besitzt. Die nächste Arbeit, welche 3. nun
veröffentlichte, war die Abhandlung:
„Htt^e c ^ s ^a?-a^s" (ibiä. 1792),
die aucb noch durch den Ulnstand be-
merkenswerth ist, daß im nämlichen
Jahre derselbe Gegenstand uon zwei
anderen Mathematikern, Kastner in
Göttingen und Luca Cagnazzi in
Neapel, von Ersterem in den Schriften
der Göttinger gelehrten Gesellschaft, von
Letzterem in einem besonderen Werke b>
handelt wurde. Im Jahre 1796 über nahm 3. die Lehrkanzel der Mathematik,
an Stelle des Professors Lorenz M a-
scheroni. der seinem Rufe als Mitglied
der Versammlung der vereinigten Con-
gregationen gefolgt war und im Lehr»
amte durch Lotter i vertreten wurde.
I n dieser Eigenschaft lehrte 3. bis zum
Jahre 1799, in welchem in Folge der
politischen Ereignisse die Universität
Pavia geschlossen wurde. Die nächste
Scbrift. welche 3. sofort erscheinen ließ,
behandelte einen von den tüchtigsten
Mathematikern, wie Jacob Berno ul l i ,
Johann Kei l l . Gregor Fonrana und
Paul Frisi behandelten Gegenstand,
die InteresseN'Rechnung. ^, veröffent«
lichte die Ergebnisse feiner Forschungen
in dem Werke:
1799).
Professor Gratognin i , der sich seit
Jahren bereits mit ahnlichen Arbeiten,
nämlich über den Werth und die
Schätzung der Annuitäten, beschäftigt
hatte, unterzog 3.'s Werk einer eingehen»
den Kritik und machte 3. den Vorwurf,
daß er in Wahl der Formeln, die er
seinen Rechnungen zu Grunde gelegt,
nicht immer strenge genug vorgegangen.
3. aber ließ diesen Vorwurf nicht auf sich
beruhen, sondern widerlegte Gratogni»
n i's Kritik in einer besonderen Schrift,
welche er unter dem Titel: „ ^^sn i ' -
?>i6n/o a^O/oFS//c-^ herausgab. Nach
dem Schlüsse der Universität zu Pavia
bekleidete 3. für kurze Zeit das Lehramt
der Algebra und Geometrie am Lyceum
zu Como, kehrte aber schon im Jahre
1800 wieder nach Pavia zurück, um aii
Stelle Gregorio Fontana's, der alä
Mitglied des gesetzgebenden Körpers in
denselben war berufen worden, höhere
Machematik vorzutragen. Die nächste
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon