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Loudon
zweiter Sohn des Oberstlieutenants Gedeon
von Loudon, im Alter von 4 Iabr t Mo>
nat gestorben. Ruhe ihrer Asche, Heil ihrer
Seele". Beide Kinder stammten aus Lou
don's Ehe mit einer Officierstochter Clara
gebornen von Hagen. Da die Fkirche im
Jahre 4857 niedergerissen wurde, so wurden
obige Inschriften hiemitder Vergessenheit ent<
zogen. Uebrigens wurde im neuerc^auten Got-
teshaus? auf Allerh. Befehl eine Denktafel
angebracht. Die Inschrift dieser Tafel lautet:
„Zur Erinnerung an Gid Ern, Freiherr von
Loudon, kais. FM, dem Sieger von Dubka.
Novi, Berbir und Belgrad. Auch sind diese
gottgeweihten Räume für zwei seiner geliebten
Kinder, Anton und Leopold, als Ruhestätte".
Herausgeber theilt diese Inschrift wörtlich mit,
wie sie die Zeitschrift „Der Kamerad" l864.
Nr. 79, brachte, und wiederholt aus diesem
Anlasse, wie dringend nothwendig es sei, daß
öffentliche Inschriften, bevor sie bleibend in
Stein gemeißelt werden, einer entsprechenden
Revision zu unterziehen sind. Sprachunrich'
tigkeiten zu verewigen, kann nicht auch ein
Nebenzweck der Denkmäler sein. Die Ein-
weihung des Gotteshauses fand im Septem»
brr <864 Statt. — Loudon's Wald. In der
Gegend von Buniä in der Militärgrenzk
(Ottoöaner Bezirks) besindet sich ein nach dem
Feldherrn benannter Eichenwald „I.auÄou5ki
3 ^ , den Loudon selbst angelegt und ge«
pflegt. Die Ueberlieferung erzählt, daß Luu»
don diesen Wald mit Avantgarden, Seiten«
trupps und Arriöregarden von Eichenpflan«
zungen umgab und wohlgefällig seine Armee
von Jahr zu Jahr sick entwickeln sah. Lou-
bon war damals (l747—1?52) Major. Ge>
genwärtig sieht man noch dickte Eichenvar-
zellen in der Nähe des Hauptwaldes, wahr»
scheinlich die Reserven der detachirten Trupps,
allein die kleineren Detachcments und die erpo'
nirten Posten sind schon lange unter der Art ge>
fallen. — Die Loudon-Stistung. Diese besteht
aus einer fünfpercentigen Staats<Sckuldv?r»
schreibung per 732 fl. C. M.. deren Interessen
für arme Soldatenkinder des vom Stifter
innegehabten Infanterie«Regiments Nr. 29 be-
stimmt sind. Die Vertheilung der Stiftungs'
Interessen steht dem jeweiligen Regiments-
commandanten zu Mi l i tär-Schemat is-
mus des österreichischen Kaiserthums (Wien,
80.) Jahrg. 1863, S. sl2.) — Loudon's Ve-
betlmch. G räffer (Franz), Kleine Wiener
Memoiren: Historische Novellen, Genrescenen,
Fresken, Skizzen u. s, w. Zur Geschichte und s Loudon
Charakteristik Wiens und der Wiener in alte«
rer und neuerer Zeit (Wien l84o. Fr. Beck.
8».) S. 200: „Curioses Gebetbuä," ^Nachricht
über das Gebetbuch, welches Loudon im
Jahre l?89 in vielen vielen Tausend Erem»
plaren drucken und an die Mannschaft der
ganzen Armee vertheilen ließ Ungeachtet sei.
ner einstigen großen Verbreitung ist es jetzt
schon so selten, daß ein Eremplar mit großen
Summen bezahlt würde^
II. Hur Genealogie der Freiherren von Foudan
und heutiger Familienstand. Die Loudon
sind ein ursprünglich schottisches, aus der Graf«
schaft Ayre stammendes Aoelsgeschlecht. wel<
chcs schon im lN. oder 17. Jahrhundert nach
Lieflano kam und dort das Gut Toolzen «n
wendischen Kreise an sich brachte. (Tootzen
und nicht Totschcn, Trolln, Toschen, wie es
hie und da steht, heißt richtig Loudon's Ge»
burtsort.) Loudon's Vater Otto Gerhard,
Herr auf Tootzen, stand als Obristlieutenant
in kaiserlich russischen Diensten und Lou don's
Muttrr 5opl)ie war eine geborne von Vorne,
mann. Des Vaters Bruder Johann Nein-
hold war liefländischer Ordnungs'Adjunct.
Als unser Held Gideon Ernst am 5. März
j759 in den erbländischen Freiherrnstand er»
hoben würd?, wurde derselbe aucb auf seinen
Bruder Iobann Reinhold, zwei Söhne
seines Vaters Bruders, Karl Gideon und
Ot to Iohann ausgedehnt. Gideon Ernst
Loudon war zwar mit einer Omcierstochter
Marir von Hagen verheirathet. doch waren die
mit ihr erzeugten Kinder, darunter zwei Söhne,
in der ersten Kindheit gestorben. 3. berief also
drei Neffen hintereinander zu sick ^vergleiche
die Biographie von I ohann Ludwi g Ale»
rand er Freihrrr von 3.. S.92^Z und s^te den
letzten Johann Ludwig Alerarider. der am
Leben geblieben. auch den Maria Tberesien»
Orden erworben hatte, und ein 2ohn des
oberwähnten Johann Neinhold Z-reiherrn
von 3, aus dessen Ede mit Friedenke von hah-
nenftld war, zu seinem Erben ein, Freiherr
Johann Ludwig Alerander war mit
Amalic Gräsin Hunfkirchrn vermalt, und aus
dieser Ebe stammt der gegenwärtige Cdef des
Hauses. 'Olivier Freiherr uonLouoon (geb.
3l. October 1795). Freiherr Ol iv i er ist (seit
i .Iuni <830) mit vittorineaeb. Gräsin Tro^er
(geb. 9. Jänner !8l4, gest. 30. Juni l833)
vermalt und entstammt dieser Ehe ein Sohn
Freiherr Ernst (geb. 6. September 1832),
Besitzer der Modialherrschafr Bystrzitz mit
dem Gute Prusinowih im Kreise Neutitschein
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon