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LubomirsKi Lubomirski
o^onar^ posto^v ^^^Icioti", d. i. Lexikon der
polnischen Dichter (Krakau 1820, I Matechi^
Bd. I, S. 235) — i9. Thaddäus Fürst L
lgeb. 21. September l826). ein Sohn des
Fürsten Eugen (gest. l834) aus dessen zwei.
ter Ehe mit Element ine, einer gebornen
Prinzessin Czetwertynska. Nach beende»
ten Studien machte er sich durch seine huma<
nistischen Handlungen und seine schriftstelle»
rischen Arbeiten, in welch' letzteren er vor«
nehmlich das Finanzwesen des alten Polens
behandelte, bemerkbar. Besonders in den
Jahren i«52 und l853, als die Cholera im
Lande wütbete, entwickelte er großen Eifer
und Thätigkeit, um dem W^iterschreiten des
Nebels, so weit es menschliche Kräfte uer<
mögen, Einhalt zu thun. Er sorgte für ge>
hörige Unterkunft der Erkrankten, für die
nöthige Pflege und insbesondere der Armen
die uon ihr befallen wurden. Als Mitglied
der allgemeinen Verwaltung der Wohlthätig«
keitsanstalten bot sich ihm Gelegenheit dar,
nach dieser Scite hin segensuoll zu wirken,
so steuerte er ansehnliche Summen bei. sorgte
für die Unterkunft und Pflege der Waisen,
legte unentgeltliche Schulen an und oeran
laßte die Herausgabe faßlicher Handwerks«
bücher, in welchen die Elemente der uerschie»
denen einzelnen Gewerbe in leicht faßlicher
Weise dargestellt sind. WaS seine schriftstelle,
rische Thätigkeit anbelangt, so ist ein großer
Theil seiner Arbeiten in der Nidliotok», narg
2a.nLk2 enthalten. Selbstständig gab er her<
aus: ,,?iUni<)tn!k1'oo<Hn?a^S'n!k820>v5ki6j5<)",
d. i. Tagebuch des Theodor Iewlaszewski
(Warschau 'l«60); — „OxoniHäünig. <U»
62i6(.'i", d. i. Erzählungen für Kinder (ebd.
<860), diese Kinderschrift ist eine Bearbeitung
nach dem Französischen des Pater Carpen-
tier; — „<Iur5'2ä^kf'z^g. pätrinaonhülii», n
I>o!l>oo", d. i. Patrimonialgerichtsbarkeit in
Polen (edd. 1861); — ^Ko1nio2» WÄuoLä
n I'o^LS oä XV. 6o XVI. nibku", d. i.
Tie bauerliche Beuölkerung in Polen im
15. u 16. Jahrhunderte (ebd. 1862) und
„l^oäsx üi^1omat^o2N^ k^i^Zt^a IUK20-
^visckixo", d. i. Diplomatischer Codex des
Fürstenthums Masovien (ebd. 1863, 4<>.). —
20. Theodor Fürst L,. siehe.- Stanis laus
Herakl ius Fürst L. (S. l ia, Nr. 18 im
Terte).
III. Wappen. In Roth ein von rechts nach
links in Form eines lateinischen 8 sich schlän«
gelnoer Fluß, der jedoch nirgends den Rand des Schildes berührt. Auf dem Schilde rubt
ein in's Visir gestellter gekrönter. Helm.
Aus der Krone des Helms erheben sich zwei
rothe umgestürzte (d. i. mit den kleineren
Oeffnungen nach unten gekehrte) Büsselhör»
ner, welche an dem äußeren Nande je mit
vier goldenen Kugeln behängen sind und
denen ein silberner sitzender Löwe mit auf»
geschlagenem Schweife und ausgeschlagener
rother Zunge eingestellt ist. Die Helm«
decken sind zu beiden Seiten roth mit
Silber belegt. Der Schild ruht auf einem
Fürstenmantel, der oberhalb mit dem Für«
stenhute überdeckt ist, Devise: ^atriam
VL5LU5.
Lllliomirski, Georg Noman Fürst
(geb. m Gal iz ien 9. October 1799.
gest. auf der Herrschaft Charzewice
im Rzeszower Kreise Galiziens, 7. Fe>
brnar 1863). Ein Sohn des Fürsten
Franz. Herrn auf Rzeszow. Da dieser
bald starb, kam der junge Fürst Georg
Roman unter die Vormundschaft seines
Oheims des Fürsten Heinrich ^s. d.
S. 418), der ihn auf das Sorgfaltigste
erziehen ließ und dann nach Deutschland
schickte, wo er auf der Universität zu
Göttingen die Studien vollendete. Nach
seiner Rückkehr, obwohl mit gründlicher
wissenschaftlicher Bildung ausgestattet
und dadurch zum Eintritts in öffentliche
Dienste befähigt, und unter Begünstigung
seiner Geburt und Kenntnisse einer glän»
zenden Zukunft gewärtig, beschied er sich
doch mit der schlichten Rolle eines
adeligen Landwirthes. indem er die An«
sicht aufstellte: die Hauptaufgabe eines
jeden Polen seien der Pflug und der
Acker; wenn jeder Pole zuvörderst den
von seinen Vätern ererbten Acker sorg»
faltig bebaut und vor Verwüstung be-
hütet und sorgt, daß er nicht in fremde
Hände falle, so erfüllt er bereits einen
großen Theil seiner Obliegenheiten. Die.
sem seinen Grundsatze durch das Leben
hindurch treu, übte der Fürst rationell
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon