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Luca 420 Luca
24. April 1799). Besuchte das Jesuiten-
gymnasium. dann die Universität zu
Wien, wo er nach beendeten juridischen
Studien im Jahre 1768 auf Veran-
lassung des Hofrathes von Sonnen
fels. den er seinen zweiten Vater
nannte, Privatvorlefungen ĂĽber die
politischen Wiffenschaften zu halten be-
gann. Im Jahre 1770 kam er als
Lehrer der Politik in die Savoyische
und Theresianische Nitterakademie, wurde
im nämlichen Jahre noch dem Hofrath
Sonnen fels substituirt. worauf er im
Jahre 1771 den Ruf eines ordentlichen
Professors der politischen Wiffenschaften
am Lyceum zu Linz erhielt. Im Jahre
1775 wurde er daselbst Beisitzer der
Studienhofcommission, der Commission
fĂĽr milde Stiftungssachen, der Commerz-,
der Polizeicommission und erhielt den
Charakter eines kais. kön. Rathes. Nach-
dem er schon im Jahre 1777 die akade-
mische Bibliothek in Linz aufgestellt und
geordnet, im folgenden Jahre mit dem
dortigen Censuramte betraut worden
war, wurde er im Jahre 1779 Custos
der Bibliothek fĂĽr das weltliche Fach
und ĂĽbernahm im folgenden Jahre das
gesammte Alumnat und Stipendienwesen
des Landes ob der Enns bei der Stif»
tungscommission. Noch im nämlichen
Jahre aber wurde er als ordentlicher
Professor der politischen Wissenschaften
nach Innsbruck ĂĽbersetzt, deren Nniver-
sität eben damals in ein Lyceum umge»
wandelt worden war. I n Innsbruck
wurde er auch Magister der Philosophie
und Doctor der Rechte. Im Jahre 1784
nach vierjähriger Wirksamkeit auf dem
letztgenannten Posten, trat er selbst in
den Quiescentenstand ĂĽber und lebte
ausschließlich mit schriftstellerischen Ar«
beiten beschäftigt, zu Wien, bis im Jahre
1793 seine Ernennung zum ordentlichen Professor der allgemeinen europäischen,
und der besondern österreichischen Staats«
kĂĽnde erfolgte. Aber nur vier Jahre
wirkte er in diesem Lehramte, denn der
Tod ereilte ihn bereits im Jahre 1799
im Alter von 33 Jahren. Luca's zahl»
reiche, in das Gebiet der Verwaltunqs»
kund», Geographie, Statistik und Litera-
turgeschichte einschlägige Schriften sind
in chronologischer Folge: „Zuzüge nach
alphabetischer Ordnung der sämmtlichen Patente.
OdiKte, l5ircnlarieN) welche uam Jahre NW bi°l
Gnde des HahrcS NN in dem ^nnde ab der
(l5nns erschienen Hind. .^ Theil. I—F" (Linz
4772. 4".), ist unvollendet geblieben; —
„Aeitiaden in dir Handlung, zum Gebrauche der
Stufenden" (ebd. 1773. 8".); — ,Mt -
t'uĂĽen in die PlllizrlMissenschnt't des Herrn
Argiernagsrath und Prutessar nun Sllnne:i-
tels" (Wien 1776. 8".)' - „Das gelehrte
Oesterreich", I. Bds. 1. StĂĽck (Wien
1776; zweite, mit einem Anhange vei>
mehrte Auflage ebd. 1777)-. I. BdS.
2. Stück (ebd. 1778, 8«.)', — „Dit-
'aden in den
cheschllt'tSLtyl
Ulm Gebrauche der
studirenden" (ebd. 1763, 8".); — ,,Hnr
MnsZrrgrschilhte deĂĽ Bandes unter der Gnns"
(ebd. 1783. 8".); — „Neschreiunnn. der
k. k. NesidrnMdt Mrn". 1. Theil (edd.
1783, 8".); — „Hesterreichische Staaten-
.nnde im 5!mris5e". 1. u. 2. Vand (ebd.
l786 u. 1789, 8".) ; — „Winis urM-
Ul'llltigrr Snstantl unter Juseuh's Aegirrniig"
(ebd. 1787, 8".); — „reittaden in dem erbten
Weil des Jusephinischen allgenirinen bĂĽrg^'-
chrn GeschbncheZ nebst den Gesetzen selbst, i'l
lsihabrtischcr (Dränung. Nebst eineiil Inhunge"
ebd. 1789, 80.); — „Palitischer Cade^ über
eZentliche Darstellung Zämnitlicher, die k. k.
ltaaten betreffenden OrZetze und Anordnungen
m politischen Fache praktisch bearbeitet",
14 Bände (ebd. 1789—1793. 8".); —
Neuestes Neisebnch, enthaltend die Pastrurse
an Wien nach drn nurnrhmstrn Städten und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon