Seite - 123 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
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Luca 123 Lucas
nen eigenen Aufzeichnungen erfahrt man,
daß er an einer politischen Bibliothek ar>
bettete, wozu er bereits 3000 Schrift,
steller von Moses an bis auf seine Zeit
gesammelt, ferner an Biographien der
vornehmsten österreichischen Staatsmini,
ster und Feldherrn und daß er für einen
zweiten Band seines gelehrten Oesterreichs
bereits 900 Schriftsteller zusammenge«
bracht habe und für den dritten und
letzten die Materialien zu einer Geschichte
der österreichischen Universitäten. Akade-
mien, Gymnasien, deutschen Schulen
u. s. w. ferner Nachrichten über die
Bibliotheken, Handschriftsammlungen
u. s. w. Was mit diesen reichen und im
Hinblick auf Luca's bekannte Arbeiten,
gewiß sehr brauchbaren Collectaneen
und Sammlungen geworden, ist nicht
bekannt.
Journa l der Literatur und Statistik (Inn6<
uruck. 4".) Bd. I, S. 34. — Allgemeiner
literarischer Anzeiger (Wien), Jahrg.
1800, S. 728. — (De Luca) Das gelehrte
Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776. Ghe^
len'sche Schriften. 8°.) I. Bandes l. Stück,
S. 300. — Mensel (Ioh. Georg), Lexikon
der vom Jahre 1730 bis 1500 verstorbenen
teutschen Schriftsteller (Leimig 1806 . Gerh.
Fleischerd. Iüng.. 8».) Bd. VII7, S. 269. —
Oesterreichische Nat ional - Encyklo<
pädie von Gräffer und Czikann (Wien
1833, 8«.) Bd. I I I , S. 303. — Kunitsch
(Michael). Biographien merkwürdiger Män<
tter der österreichischen Monarchie (Grätz
1803. Tanzer, kl. 8°.) Bdchn. I I , S. 24. und
Bdchn.III, S. 186 — MegerlevonMühl«
feld (Ioh. Georg). Memorabilien deS öster-
reichischen Kaiserstaates (Wien 1823. I . P.
Sollinger. 8".) S. 298. — Gräffer (Franz).
Kleine Wiener Memoiren (Wien 1845. Fr.
Beck. 80.) Bo. I I , S. 8? leine Charakteristik
Iucas', welche früher bereits in Ludw. Aug.
Frankl's Sonntagsblättern 1843. S. 32,
abgedruckt war). — Nouvbi ls VioFra-
l>d.1s F<5nsrKlo . . . xu.b1ioH sons I«, äirs-
otion äs M. Is vr. Hosls r (?aris 1330 ot s.,
I^ii-m. Viäot, 8°.) 1>oiQ6 XXXII , p. 115. —
— Noch ist eines Dr. Luca zu gedenken, der einmal als Dr. I . Lucca lmit zwei c),
ein andermal als Samuel Luca erscheint,
1802 in Prag geboren ist und theils durch
schöngeistige Arbeiten, theils durch eine Pole«
mik auf medicinischem Gebete sich bemerkbar
gemacht. Ein einactiges Lustspiel in Alexan-
drinern, betitelt „Die Muse", brachte seiner
Zeit das von dem Grafen Schirnding her-
ausgegebene Taschenbuch „Camelien"; auch
mehrere kritisch-ästhetische Aufsähe, unter an«
derem über das Gastspiel des Hofschauspielers
Anschütz erregten zu ihrer Zeit, als noch
Theater und Theaterkritiken alles öffentliche
Leben in Oesterreich vertraten, einige Auf«
merksamkeit. Was seine Polemik auf mrdici«
nischem Gebiete betrifft, so ließ er im Iakre
1839 in Nr 296 der (Auasburger) Allge.
meinen Zeitung anonym einen Artikel über
die Homoropathie erscheinen, der damals auch
im Auslande Aufsehen erregte und eine Gnt«
gegnung von Seite rines gewissen Dr. Tu war
in der „Prager Zeitung" nebst der Aufforderung
sich zu nennen und eine wissenschaftliche Er-
örterung des Wirkens und Wesens der Ho«
moeopcithie zu veröffentlichen, zur Folge hatte.
Dr. Luca ließ nun, freiwillig sich nennend,
eine Broschüre über die Homoeopathie er»
scheinen, welche aber nichts Neues enthält
und die Erwartungen, die man daran ge-
knüft. nicht befriedigte, jüdisches Atbe.
näum. Gallerie berühmter Männer jüdischer
Abstammung und jüdischen Glaubens u. s. w.
(Grimma und Leipzig 1851. Herlags'Comp'
toir. 8°.) L. l28. — Oesterreich im Jahre
1840. Staat und Staatsverwaltung. V?r.
fassung und Cultur. Von einem österreichi»
schen Staatsmanne (Leipzig 184U. O.Wigano.
gr. k<>.) Bd. I I , S. 3l7.)
Lucas, Karl Wilhelm (Hofscbau.
spieler, geb. zu Berl in 18^3. gest.
zu Wien 4.December 1837). Früh ver-
waist, erlernte er die Buchdruckerkunst
und erst, als er bereits Setzer war, folgte
er seiner Neigung und wurde Schauspieler.
Organ und äußere Erscheinung kamen ihm
vortrefflich zu statten. Im Jahre 4826
betrat er in Linz zum ersten Male die
Bühne und blieb bis im Jahre 4829 an
derselben. Von Linz kam er nach Preß«
bürg und lernte dort die Schwagerin
Duport 's, des ehemaligen Tänzers
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon