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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
Seite - 126 -
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Lucca 126 Luccardi Sängerin überragt. AlS sie im folgenden Jahre, in welchem der deutsch.dänische Conflict ausgebrochm war und die Engländer sich nicht entblödet hatten, in ihren Journalen schamlose Angriffe auf Deutschland vorzubringen, eben wieder auf Gastrollen in London sich befand, war sie plötzlich, nachdem sie erst dreimal gesungen, aus London verschwunden und am 3. Juni wieder in Berlin eingetroffen. „Ich bin eine Oesterreicherin und Zeit. lebens vom Könige von Preußen ange. stellt, da kann ich's nicht langer mit an- sehen, wie der Kaiser und der König sammt allen Deutschen von dieser lang» weiligen Nation verhöhnt werden', ich fing' auch keinen Ton mehr"; sprach's und hatte London verlassen. Die wackere Sängerin büßte durch diesen ehrenvollen Vertragsbruch eine bedeutende Summe ein. Eine im Juni von der Berliner Montagszeitung gebrachte Nachricht, daß Pauline Lu cca in Reichenhall gestorben sei, hat sich zum Glücke als falsch erwie» sen. Im Jahre 4863 führte sie kleinere Gastspiele in Hannover und Hamburg aus. Daß sie in Berlin bald der erklärte Liebling des Publicums wurde, begreift sich leicht, auch die Industrie beutete ihren Namen aus und im Sommer !863 prangten in den Schaufenstern der Berliner Handlungen Luccahüte, Lucca. roben und Mantillcn, Luccanetze u. dgl. m. Am 23. November 1863 vermalte sie fich mit dem preußischen Lieutenant von Rhaden, bei welcher Gelegenheit ihr von Seite des königlichen Hofes manche Beweise der Huld gegeben wurden. Die Künstlerin verläßt jedoch die Bühne nicht. Wie bedeutend als Künstlerin, ist sie munter und liebenswürdig im Leben. Die Natürlichkeit der Oesterreicherin ver- hilft ihr zu manchem Siege und führt sie rascher zum Ziele. Treffend ist ihr Witz, als man ihr photographirtes Bildniß, welches sie neben Bismarck sitzend dar- stellt, in Berlin confiscirte. Sch il ler, rief sie aus, singt doch: „Es soll der Sanger mit dem König gehen, warum kann denn nicht die Sängerin mit seinem Minister sitzen"? I m Frieden haben wir durch Sorglosigkeit einen großen Schatz vom Nachbar uns entführen lassen, vielleicht bringt uns der neueste „deutsche Krieg" — wenn wir das echtpatriotische Gemüth der Künstlerin in Betracht zichen — denselben wieder zurück. Die I l lus t r i r te Zeit (Berliner Mode< und Musterblatt, kl. Fol) l862. Nr. 4. S. 28.- „Pauline Lucca" ^mit Porträt im Holzschnitt (nach einer Photographie von Lehmann u. Comp.)). — Der Bazar (Berliner Mode. und Musterdlatt. kl. Fol.) VHI . Jahrgang (1862), S. 337.- „Pauline Lucca" lmit Pcr- trat im Holzschnitt). — Fremd en. B lat t von Gustav Heine (Wien. 40.) Jahrg. 1863. Nr. 20l; IK«4, Nr. 17. 136, 138, 171, 28;l, 353- 1865. Nr. 83. l3U. 249. 288, 3l6.°r33i. unter den Theater- und Kunstnotizen. — Neue freie Presse (Wiener polit. Blatt) l«lU. Nr. 121; 18<j5. Nr. 40. — Presse (Wiener volit. Blatt) 1862. Nr. 200: „Eduard Hanslick über Fräulein Lucca",' — dieselbe 1863. Nr. 334 lim Feuilleton), — Bohr, mia (Prager Blatt) l8«4. Nr. 16. S. 178. — Neue Zeit lOlmützcr Blatt) 1864, Nr. 262: „Wie Pauline Lucca im Wiener Hof' Oprrntheater die „Lucretia Borgia" sang. Eine Erinnerung von der »irrten Gallerte". — Deutsche Schaubüh ne. Herausgeg» den von Martin Perels und Fedor W eh l. Jahrg. 1861, 7. Heft. S, 42. — I r i s (Gra« her Modedlatt) 1863. IV. Bd. 7. Lieferung. S. 171. — Porträt. Außer den obrnerwähn' ten Holzschnitten im „Bazar" und in der „Illustrirten Zeit" ist ihr Bild, von Prokopl) lith. 1860, Druck von F. Liebisch in Prag. mit dem Facsimile ihres NamenszugeS al6 Unterschrift (Halb'Fol,) erschienen. Lucca, o?., stehe: Lucca, Ignaz de >^ S. 423 in den Quellens Luccardi. Vincenz (Bi ldhauer, gebürtig aus Udine). Zeitgenoß. Der
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Londonia-Marlow, Band 16
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Londonia-Marlow
Band
16
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1867
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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