Seite - 127 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
Bild der Seite - 127 -
Text der Seite - 127 -
Luccardi 127 Lucchesi
Kunst, für die er Talent zeigte, sich wid-
mend, bildete er sich zuerst unter der Lei»
tung Luigi Zand o rncne ghi's, eines
Schülers von Canova zu Venedig, in
der Bildhauerei aus und ging, noch
ziemlich jung, um das Jahr 1833 nach
Rom, wo er seitdem seinen bleibenden
-Aufenthalt nahm und durch seine Werke
sich bald in die Reihe der besten Meister
stellte. Von seinen Arbeiten ist nur weni>
ges nach Oesterreich gekommen. Im
UuLso Oon-er sind drei Werkc seines
Meißels zu sehen: zwei Statuen, deren
eine „Nie Hngm" und die andere einen
„(5enm5" vorstellt und die „Büste <5llrrer'Z",
alle drei aus carrarischem Marmor; ferner
im Landhause des ^ante Giacomel l i
zu Maser im Venetianischen, drei Sta-
tuen: „Nec Erlöser", „Nie Madonna nls
Ausenkrllnzkänigl'ii" und„Ächannes derGaufer",
alle drei etwas über Lebensgröße und
aus carrarischem Marmor. Eines seiner
schönsten Werke schmückt aber den Saal
des Communalpalastes seiner Vaterstadt
, Udine. Da von vielen Künstlern des
daran so reichen Friauls im Vater lande
außrr ihrem Namen mchls bekannt ist,
und sich in den heimischen Sammlungen
nur selten hie und da eineS ihrer Werke
befindet, so hatte sich eine Gesellschaft ge»
bildet, welche das Andenken eines so be>
deutenden vaterländischen Künstlers, wie
es 3 uccardi ist, durch ein Werk seines
Meißels in seiner Vaterstadt lebendig er-
halten wissen wollte. Diese Gesellschaft
schaffte die zur Ausführung deS von
Luccardi im Jahre 4838 in Rom
ausgestellten Modells einer Statue des
Ajax erforderlichen Mittel herbei, und
im Jahre 1862 wurde die vollendete
kolossale Statue. eineS der schönsten
Werke der neueren Bildhauerkunst, im
Saale des Municiviums zu Udine auf»
gestellt. Auch aus dem Friedhofe in Udine befindet sich ein schönes Werk dir-
ses Künstlers, es ist ein Basrelief und
stellt „NllH christliche Gebet" und „Ami
Enge!" vor, der eine der Schutzgeist un-
seres Lebens, der andere der Engel des
Gerichtes. Der Künstler lebt in Rom,
wo es ihm nie an Beschäftigung fehlt.
Na. 40: „I.'^aoe äi Vinesn-o Lueoaräi"-
— Aa22Sttk üklioiaib äiVonesia 1360,
-5Io. 181 sim Feuilleton). — ^anotio ^5>an-
äsllO Isols äslia sua I^ a<;uua (Vsuseia
l836, (3iov. Lri-eßksl, l2°.) x. 293.
. Lucchesi, Peter (Wassorb'.u.Tech.
niker, geb. zu Venedig im Novem-
ber 1743, gest. ebenda 13. December
1823j. Sein Vater Matthäus (geb.
1703, gest. 1776) war ein geschickter Archi«
tekt, der auch bei dem Wasserbauwesen in
Verwendung stand und dessen Andenken
in Venedig durch mehrere, nach seinen
Entwürfen ausgeführte Bauten sich er»
halten hat. So z. B. wurde nach seinem
Plane gebaut die Kirche 8an Oiovanni
novo (früher 8. Oiovarmi in olio ge«
heißen) und in Polcenigo auf dem Hügel
der Palast der Grafen Polcenigo
mit einer berühmten Treppe. Auch ließ
er anlaßlich einer Entdeckung des Mar-
chese Scipio Maffei im Jahre 1730
die folgende Schrift erscheinen: „H/Lss.??'-
80.). — Von seinen Söhnen sind bemer-
kenswerth Valentin (geb. 1737, gelt.
178l) ein geschickter Mathematiker und
Priester der Congregalion der Somas-
ker, von dem das mathematische Werk:
( 4763). ohne Angabe seines
Namens erschienen ist. — Bedeutender
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon