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Ludvig 136 Ludvik
(1833) herausgegebene „Neue Lefecabi-
net für die reifere Jugend" enthält in
den drei erschienenen Banden aus seiner
Feder folgende Bearbeitungen englischer
Werke für die reifere Jugend in deutscher
Sprache: „Onkel Tom's Hütte". Nach
dem Englischen der Frau H. B. Stowe;
— „Peregrine Pikte. Humoristischer
Roman von G. I . Smol le t " ; —
„Geschichte Tom Iones, eines Findlings,
von H. F ie ld ing" . Auch hat er wah<
rend seineS Aufenthaltes als Lehrer in
Pesth eine kleine ungarische Grammatik
bei Heckenast herausgegeben; in frühe»
rer Zeit mehrere Uebersetzungen ungari-
scher Gedichte, u. A. von Vorös-
mar ty , Petöf i in den Münchner
„Fliegenden Blattern" erscheinen lassen,
und wurde längere Zeit für den Ver»
fafser der berüchtigten ,,^6iÄ(Mo)ii3,äo",
der er aber nicht ist, gehalten. Die
Doppelgestalt, in der er als Schriftstel«
ler und Publicist auftritt, indem er bald
als Moriz Gans, welches sein wahrer
Familienname ist. bald als Ludasi,
die Magyaristrung des Wortes Gans,
erscheint, — sein noin ä. la Fuerro ist
aber Ludasi — diese Doppelgestalt
gibt stch auch in seinem Auftreten im
öffentlichen Leben kund, indem man ihm
bald im Gehrock und Frack, bald im
Attila und Kalpak begegnet, je nachdem
die politischen Konstellationen diesen
Wandel der Tracht nothwendig, oder
doch räthlich machen.
Fremden«Vlat t (Eigenthümer Gust. Heine,
Wien. 40.) 1865. Nr. 88, unter der Rubrik
„Eingesendet".
Ludvig, stehe: Ludwigs). Johann
Ludvik. auch Ludlvik, Joseph Mys-
limir (öechischer Schriftsteller, geb.
zu Dolanö bei Iaronni- im König»
gräher Kreise Böhmens 22. April 1790, gest. zu Böhmisch.Skalitz 1. Jänner
4856). Nachdem er die theologischen
Studien beendet, erhielt er im Jahre
1819 zu Königgrätz die heiligen Weihen,
trat in die Seelsorge, wurde 1820
Scbloßcaplan zu Nachod. 1833 Localist
zu Studnice und 1846 Pfarrer zu Bo>
humin. Als er kränklichkeitshalber das
Pfarramt niederlegen mußte, trat er in
die Pension und erhielt die Pfeifer'sche
Stiftung zu Skalih. wohin er sich im
Jahre 1848 begab und daselbst bis zu
seinem Tode blieb. Bei seiner Neigung
zur Literatur beschäftigte er sich frühzei-
tig mit literarischen Arbeiten und ver-
öffentlichte in mehreren oechischen Unter»
Haltungsblättern Aufsatze theils schön»
geistigen, theils topografthisch'archaolo-
giscken Inhalts, wie z. B.: 1824 im
Üodittßlan seine „Wanderungen im
Riefengebirge", 1826 im?autmk „das
Gut Aujezd", „die sächsische Schweiz",
1827 im Xrol: „alte Gräberinschristen"
u. dgl. m. Im i^Veneo 20 2psnü nla-
3t.6N3kMl u^vit)^ d. i. Kranz, gewunden
aus vaterländischen Liedern, trat er als
lyrischer Dichter, in den
d. i. Miscellen aber mit den
gen „Isabella" und „die Haidenrose" als
romantischer Erzähler auf. Auch hat er
Chimani's Iugendschrift die „Erhei-
terungen" und Lafontaine's Noman
„Romulus. der erste König Rom's" in's
öechische übersetzt. Während seines Auf-
entHaltes in Nachod hatte er Gelegenheit
gefunden, das dortige Archiv zu benutzen
und er begann die Materialien zu einer
Geschichte der Stadt und des Schlosses
zu sammeln. Fragmente seiner Ergebnisse
veröffentlichte er auch bereits in den Iah-
ren 1834 und 1836 in der böhmischen
Museal-Zeitschrift (6230912). Erst nack
seinem Tode aber, im Jahre 1837. erschien
der erste Theil seincS Werkes: „ I ^
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon