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Lüftcnegger 140 Lithe
tische Notizen (Wion l83i. M. Chv. Adolph.
8".) Bd. IV, S. l97 — Vaterländische
Blätter für den österreichischen Kaiserstaat
(Wien. Stmuß. 4".) Jahrgang 1515, S. 66:
Nckrolog. — //</<?'! ^ . 5lt,/ovi>li^, <lona
liuilgai'ic'N, äivo ^lomoria, IIu»3ll,roi'um a,
8«.) i». N6.
Li'lstencssger, Anton ( Indnstr ie l .
ler, geb. zu I l z bei Passau 12. Jänner
1775. gest. zu Linz 10. Jänner 1838).
Der Vater, ein Schiffbauer aus Passau,
hatte schon für die Armee deS großen
Holden Prinz Eugen Lieferungen nach
Ungarn besorgt. Der Sohn, der früh-
zeitig m das Geschäft seines Vaters ein-
getreten war. hatte Gelegenheit, Ungarn
häufig zu besuchen und die Bodenerzeug«
nijse dieses reichen Landes kennen zu ler°
ncn. So wurde er, unternehmenden und
regen Geistes, später einer jener Wenigen,
die schon im vorigen Jahrhundert Han»
delsverbindungen in Ungarn anknüpften
und die Ausfuhr der damals in der
Fremde noch wenig gekannten ungari-
schen Weine und anderer Bodenerzeug-
nisse vermittelten. Sein von glücklichen
Erfolgen begleitetes Unternehmen gewann
immer größere Ausdehnung. Im Jahre
1845 berief ihn das Vertrauen seiner
Mitbürger als Abgeordneten in die baye»
rische Kammer, in der er bis zum Jahre
1848 seinen Sitz behielt. Im letztgenann-
ten Jahre zog er sich nach Linz zurück,
um den Rest seines Lebens an der Seite
seiner Verwandten zuzubringen. Auch
hier unterstützte er. wie sein Nekrologist
in der Augsburger Allgemeinen meldet,
junge Unternehmungen mit Rath und
That, und es hat ihm der Aufschwung
der auf der Donau so lange zurückgeblie-
benen Schifffahrt und des Schiffbaues
Wesentliches zu verdanken. Unermüdste
Thätigkeit. Sparsamkeit und sircnqe Rechtlichkeit erwarben ihm in Oesterreich
und Bayern zahlreiche Freunde. In sei-
nem Testamente sehte er seinen Neffen,
einen der größten Industriellen Oester-
veichs und aus seiner Schule hervorg»
gangen, zum Universalerben ein. Auch
seine übrigen Verwandten in Bayern
lind Oesterreich, dann die Armen seines
Geburtsortes, seines letzten Wohnortes
Linz und die HumanitätS-Ansialten dieser
Stadt hat er reichlich bedacht.
A llsscmeine Zeitn n a ('Alln6bnl-li. 6otta, 4« )
l828. Nr, 27. S, 4l9> „(5c»l'rrsp,)ndenz cn,6
Obcrösterrrich, 23. Jänner".
h Karl Emil Freiherr von der
(Dichter, geb. im Jahre 175l, gest.
zu Wien 9. März 1801). Entstammt
einer alten mecklenburgischen Familie,
von der ein Zweig nach Holstein kam.
Diesem Zweige gehörte Freiherr Kar l
Emi l an, der früh in die Dienste feinet,
Vaterlandes getreten, auch bereits meh-
rere Stellen bekleidet hatte, dann aber
seiner schwächlichen Gesundheit wegen
sein Amt aufgab und im Jahre 1788
nach Wien übersiedelte. Dort trat er von
der evangelischen zur katholischen Kirche
über und erhielt eine Anstellung in öster-
reichischen Staatsdiensten. Als Beamter
zuKaiser-EbersdorfeinegroßeBaumschule
(zu 14W Stämmen) an, suchte überhaupt
die in Nicderösterreich ganz vernachlässigte
Obstbaumzucht zu beleben und eö dahin
zu bringen, daß die Leute Obstbäume
pflanzen, zu welchem Zwecke er uneut»
geltlich Samen vertheilte und schriftliche
Unterweisung zum Obstbau gab. Seine
Bemühungen sind jedoch größtentheils
erfolglos geblieben. Seinem brieflichen
ungedruckten Nachlasse zu Folge scheint
sein Wirten mancherlei Störungen, Miß-
deutungen und Unfälle erfahren zu
haben.' Größere Bedeutung besitzt er als
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon