Seite - 141 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16

Lüßner 141 Lüsiner didaktischer Dichter, obgleich er auch als solcher — u. z. mit Nurecht — bereits vergessen ist. Als seine Hymnen an Flora und Ceres im Jahrgange 1800 des von Cotta verlegten „Taschenbuches für Na> tur- und Gartenfreunde" erschienen, mach» ten sie großes Aufsehen und wurden als Muster beschreibender Poesie gepriesen. Im Jahre 1893 gab sie Degen unter dem Titel: „Htuumis nn Flurn unk Acrrg" (Wien, 4".), in einer Prachtauflage her- aus , mit zwei Porträten nach Kinin- g er's Zeichnung vonIohn, zugleich aber in einer wohlfeilen Handausgabe. Im I , 1824 erschienen sie mit neuem Titel als M ö rsch n e r's Verlag. Gräffe r meint, daß Degen schon früher — wohl 1797? — einen stereotypischen Versuch mit der Ausgabe dieser Gedichte gemacht habe. Auch berichtet er, daß es von denselben ein Exemplar auf Pergament gibt. 3. starb, oO Jahre alt. als niederösterreichi« scher Negierungsrath. O österreichische National < Encyklopä- die von Gr äff er und Ezikann (Wienl835, «".) Vd. I I I , S. ölt. — Iridenfrost lKarl Florentin l>r.), Historisch'biographischl's Handwörterbuch der denkwürdigsten, derühin« testen und berüchtigtsten Menschen oller Stände, Zeiten und Nationen (Ilmenau 1823. Voigt, «".) Bd. I I I , S. ^2«. — Scheyrer (Lud- wig). Die Schriflstoller Ocsterrlichö in Nmn und Prosa auf dem Gebiete der schönm Lite» latur aus der ältesten Zeit bis auf die neueste Zeit (Wien i«U8. Zimarski. 8«.) S. 3l8. — Porträt. Kinmger clc-l.. I ohil «c. (8".), Li'lßner, Moriz (Archäolog, g^b. ^u Braun au im Königgräher Kreise Vöhiuens im Jahre 1813). Nachdem er in seinem Geburtsorte die Gymnasial, cllissen beendet, hörte er in Prag die philosophischen und juridischen Studien, nebenbei betrieb er mit Vorliebe die Naturwissenschaften, die Geschichte mit ihren Hilfswissenschaften und übte sich steißig im Zeichnen. Nach beendeten ^trat er im Jahre 1839 als Auscultant bei dem Magistrate in Chrudim ein. wurde dann Actuar bei dem Kreisamte zu Bydöow, provisorischer Nath zu Bohdanec, Skuö und Stetten. im Jahre 1847 wirklicher Rath zu Klein- Skal, im Jahre 1830 erster Kreiöcom. mijsar im Kreisamte des Königgraher Kreises, von wo cr in gleicher Eigenschaft im Jahre l8!>4 nach Chrudim überseht wurde. Von Jugend auf die vaterlän- dische Geschichte, Topographie und Ar- chaologie pflegend, blieb er auch spater dieser Lieblingsneigung treu, sammelte fleißig historische, topographische, heral. bische Daten und verlebte einen großen Theil seiner Muße mit seinem Freunde Frz. Alex. Heber, dem er Vieles für das von ihm herausgegebene Werk:„Böhmens Burgen. Besten undBergschlöjser" (Prag. Medau. Qu. 4<>.) mittheilte. Mit Wort und That war er auch für Erhaltung alter aufgefundener Denkmäler aller Art bemüht, besonders in Men Fallen, wenn bei Um- und Neubauten ihre Zerstörung oder Verschleppung zu besorgen war. Nach dieser Seite hin hat er sich namenr» lich um den Königgrätzer uno Chrudimer Kreis, auf welche er durch seine amtliche Stellung zunächst angewiesen war. ver- dient gemacht. Auch hat er nach dieser Richtung seit Jahren Alterthümer aller Art, als: Bilder, Zierratheu. Schmuck, Hausgeräth u. dgl. m. gesammelt uud ».inen Theil davon dcm böhmischen Mu' seum. der Schule zu Chrudim u. s. w. geschenkt; eine reiche Sammlung aber besitzt cr selbst. Ausführliche Beschreibun- gen seiner wichtigeren Funde, kritische Anzeigen und Besprechungen der einschla« gigen Literatur hat er für die ?QN<Uk7 iu'ckeolo^iul«^ i luiütoplünü uud fur andere Zeitschriften geschrieben. Unsere unten bezeichnete Quelle bemerkt, daß er