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geringes, daß 3. aus 6—10 verschiede-
nen Lehrfächern und oft täglich durch
fünf Stunden ununterbrochen unterrich-
ten mußte. Diese Zerstückelung, dieses
sogenannte Ausgeben in kleiner Münze,
hatte, abgesehen davon, daß es ihm die
ruhigen ununterbrochenen Forschungen
unmöglich machte, sowohl anf seino
körperliche Gesundheit, wie auf die
Elasticität seines Geistes schädlichen Gin-
finß geübt und das in seinen Vorberei-
tungen und einstigen Plänen so hoff-
nungsvolle Talent in Fesseln gehalten.
Er war es, der an dieser Schule zuerst
die ungarische Literatur als ordentlichen
Gegenstand eingeführt. 1843 wurde er
zur Besetzung des durch die R6csei-Stiftung
erledigten Lehrstuhles der ungarischen
Literatur nach Debreczin berufen, welchen
er nebst der damit verbundenen Ober«
aufslcht der Bibliothek noch heute inne
hat. Seine am 14. Juni 1848 von
Seite des Cultus- und Unterrichts-Mini-
steriums erfolgte Ernennung zum Univer
sitäts'Bibliothckar in Pesth kam nichl
M' Ausführung. Von 1843 bis l832
trug er deutsche Sprache, seit 1831
aber auch Geometrie und Naturwissen-
schaft vor. Die ungarische Akademie
wählte ihn 1841 in die linguistische
Abtheilung. Was bis dahin von ihm
erschien, waren Gedichte in Journalen
und in den Akademieschriften zerstreute
bibliographische, linguistische und archäo»
logische Abhandlungen, wozu er, abge-
sehen von seiner Liebe zur Sache, auch
durch seine werthvollen literarischen
Sammlungen und steten Studien vor-
nehmlich angeregt wird. Seit October
1882 hält er öffentliche Vorlesungen
„über die kritische und ästhetische Ent»
Wickelung der ungarischen Clasfiker",
deren Druck seiner Zeit in Aussicht ge-
fiellt wurde. Ueberladen mit Geschäften und Arbeiten seines amtlichen Berufes
war es ihm bisher nicht möglich, seine,
zu Bergen angewachsenen stofflichen
Vorarbeiten, hauptsächlich seine, durch
20 Jahre mit Bienensteiß und besonde-
rer Vorliebe zusammengetragene „unga-
rische Sternkunde" zu vollenden.
KIüxlwcljHa, d. i. Die Gegenwart. Politische
und NealEncyklopädie (Pesth l8!;s. Heckenast,
gr. 5".) S. 70. — Ott,?i<??//l.- ^.?,,6/1, ölaFyai-
i!-6k. Üloti-ajs-FyüMmru)', d. i. Ungarische
Schriftsteller. Sammlung uon Lel'enübeschrei'
bungen. Zweiter, den ersten ergänzender Vand
(Pesth l8!'8. 8".) S. l84. — Crequiö au5
Ungarn (Leipzig l843, O. Ni^and. kl 5«,)
S. 164. — ?/a.<7z, ^/vuil), ^laZ^krol-ssäs o.^-
Kai, d. i. Die Familien Ungarns mit W»ip
pen und Stammtafeln (Pesth z8tt». Mor.
3üith, 8".) Bd. VII, S. 194.
Lllhs, Anton (Director des fürst-
lich Lobkowih'schen Industrialaintes zu
Bilin in Böhmen, geb. zu Prag im
December 1794, gest. zuBi l in 9. Fe«
bruar 1863). Nach beendeten Gymna-
sialstudien widmete er sich der Oekono-
mie, trat im Jahre 1813 in die Dienste
des Fürsten Ferdinand Lobkowitz,
wurde die ersten drei Jahre auf der
Herrschaft Hochchlumetz, die folgenden
sieben Jahre auf der Herrschaft Neun
dorf bei der Landwirthschaft und beim
Rechnungsfache verwendet. Im Jahre
182!) kam er als Nechnungsführer zu
dem fürstlich Lobkowitz'schen Industrial'
amte zu Vilin, welchem er seit 1839 als
Director vorstand. Unter seiner vortreff-
lichen Leitung hob sich die Versendung
der Mineralwasser und der daraus er»
zeugten Chemikalien nicht allein, sondern
unter ihm wurden auch die Pistilles
6Ltiv<38 Äi ViUn erzeugt, die gegen»
wartig so beliebt sind, und von Jahr zu
Jahr größere Aufnahme und Verbrei-
tung finden. Die Stadt Bilin hat dem
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon