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Lukiics
italienische und spanische Sprache sich
eigen gemacht und sich anfänglich stark mit
der Uebersetzung der Meisterwerke frem»
der Sprachen in's Ungarische beschäftigt.
Besonders zog ihn die englische Lite-
ratur und in derselben Byron an.
der bald sein Lieblingsdichter wurde.
L. war auch der Erste, der mehrere Dich-
tungen By ron's der ungarischen Nation
in gelungenen Nebertragungen vorführte.
So erschienen im ^rLalkoäo, d. i. G >^
sellschafter, in den Jahren 1834 und
1833: „Die Finsterniß", — „Tasso's
Klage", — „Der Schlaf". — das b?
rühmte I^ ai-6 ^veil, ein Fragment aus
Okilä llaroiä; — in der ^uvoi-a uom
Jahre 1833: ein Fragment aus dem
„Corsar". Im ^ai'SiUkoäo theilte er
auch Bruchstücke aus Bulwer's „Pilger
am Rheine" und eine Charakteristik die-
ses berühmten englischen Romandich ters
mit. Ueber Aufforderung seiner Freunde
Eötvös, L. Szalay und Trefor t
betheiligte er sich an der von ihnen redi-
girten Zeitschrift: „NiKinpesti I^smls",
für welche er mehrere Artikel schrieb,
als: „Ueber den thierischen Magnetis-
mus"', — „Theorien des Strafrechts"
u. dgl. m. Im Jahre 1842 gab er mit
Eötvos ein Werk „über Verbesserung
des Gefängnißwesens" heraus. Vor der
Revolution schrieb 3. fürdieOppositions-
blätter, auch erschienen damals im Tage-
buche „Nllonoi-" seine Ideen über das
Vereinsrecht. Andere Aufsatze find im
und in der „Virteljahrsschnft aus und
für Ungarn" enthalten. Auch galt er
allgemein als Correspondent der Au^s-
burger „Allgemeinen Zeitung". Als
Mitglied der Kisfalndy-Gesellschaft gab
er die Uebersehung eines Lehrgedichtes
von Pope und der Novelle „der frei-
gebige Liebhaber" aus dem Spanischen des Cervantes heraus. Der „Croquist
aus Ungarn" schildert ihn schon iin
Jahre 1843 folgendermaßen: „Moriz 3.
besitzt einen Schatz von Kenntnissen wie
wenige in Ungarn; er besitzt aber auch
einen Fehler, wie ihn wenige besitzen:
er ist zu bescheiden, er ist sich selbst seiner
Fähigkeiten nicht bewußt. Er glaubt an
die motivirtcn Ansichten mancher Mm-
sehen, an ihre Reden, an ihre Buch»
staben und ignorirt, daß sein eigenes
Urtheil weit besser ist, daß er keinen
Remorqner benöthigt". Lukäcs ist be»
wandert in den meisten Sprachen und
Literaturen des Auslandes. I n vielen
wissenschaftlichen Fächern wird sein Name
mit Achtung als Schriftsteller genannt.
Das letzte Lebenszeichen seiner geistigen
Thätigkeit war die im Jahre l861 auf
den Grafen 3. Teleki in der ungari»
schm Akademie gehaltene Denkrede,
welche unter dem Titel: „ /
O?-c5/2N6ä/^as^/s?6tt« (Pesth
Nummer 3 der Jahrbücher der unga»
rischen Akademie 1861 (a ma^. wäom.
bildet.
a F? a!' lr 6 k. 5 u>".
08
d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von
LM'liLbl'schttibimgen. Von Jacob Fere n c z n
und Ios. Daniel ik (Pesth ^«^8. Emich.
8".) S. 302.— I l^a l idkor i iLlnsrotek
täi-a, d. i. Neues ungarisches Conuersations«
Lexikon (Pesth 1830 u. f., Heckencist, Ler. 8«.)
Bd. V , S. 2?0. — Jordan ( I . P.).
Slavische Iahrbükcr (Pesth, gr. 8".) Jahrg.
l84!l, S. ^34. — Croquis aus Ungarn
(Leipzig l 8« , O. Wigand. kl. s".) S. lN3.
— Dichtungenvon Johann G a ra y. Au5
dein Ungrisä)en übersetzt durch Kertbeny
(Wien 1«'67, Carl Helf, Min. Format). Zweite
Auflage, S. 96 lnach dieser Notiz: „geboren
etwa 1820"). — Kertdeny (K, M.), Die
Ungarn im Auslande, l. Namensliste unari-
scher Einigration seit i849. 20«a Nummern,
mit biograsischenl Signalement (Brüssel und
Leipzig 1664, Kirßling u. Comp., i>" > S. !!<;.
Nr. l^tö. — Außer obigem Moriz Lucäi,s
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon