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Lummtzer 460 Fumpert
im Jahre (am 8. December 1824 das
erste Mal) den evangelischen Gottesdienst
in Iglan nnd seit dieser Zeit ist Iglau
eine Filiale von Brunn. Als im nam»
lichen Jahre der Brünner Pastor Cbri-
stian Ferdinand H o
ch st e t t e r, der
Vater unseres berühmten Naturforschers
und Geologen, Ferdinand von Hoch-
ste tter sBd. IX, S. 74^ in sein Vater-
land zurückkehrte, wurde3umnitzer ai^
d j^sen Stelle zum Senior ernannt, erhielt
auch bald darauf das zweite mährische
Seniorat (also über ganz Mahren),
welches er bis zur Ernennung des nenen
Superintendenten (Jänner 1826) führte.
Nach Paul in i'sTode wurde 3 umnitzer
Suverintendenturverweser für Mähren,
Anfangs 1830 aber wirklicher Superin-
tendent. Nach vierzigjähriger Wirksam-
keit starb 3. als Greis im Alter von
81 Jahren. 3. war ein geschickter Zeich«
ner und zur Zeit, als er in Käsmark
aus der Mathematik und dem Zeichnen
Unterricht ertheilte, erschienen auch seine
Vorlagen zum Zeichnenunterricht, welche
die ersten in Ungarn gedruckten sind.
Mit Meisterschaft — wie es in seinem
Nekrologe heißt — zeichnete er Land«
schaften. Um Hebung der Brünner evan»
gelischen Schule hat er sich sehr verdient
gemacht, vornehmlich dnrch Berufung
tüchtiger Lehrer. In seinen Mußestunden
trieb er fleißig das Studium der Natur«
Wissenschaften, und hat auch in dieser Be-
ziehung mehrere für den Schulgebrauch
bestimmte Bücher geschrieben und eine
interessante Mineraliensammlung zu-
sam mengestellt.
Protestantische Blät ter für das evange,
lischt: Oesterreich (Wien. 4".) I I . Jahrg. (1864).
S. 45 snach diesen gest. 23. Jänner l86i^. —
M ährischcr K orrespondcnt (Brunn)
l564, Nr. 20 sliach diesem gest. 21. Jänner
!8lN), — Noch ist eineö Stephan Lum.
nitzer zu gedenken, der, aus Schemnitz in Ungarn gcbmtia, in der zweiten Hälfte dcö
achtzehnten Jahrhunderts lebte. Er studirte an
der Tyrnauer Universität, wurde im Jahre
l777 Doctor der Medicin und gab bei dieser
Gelegenheit die Inauguraldissertation: „Do
i'orum uatnraünm :l5l'inital,it)UL" (I'^i'nau
1777, 8".) heraus. Dann begab er sich nach
Preßburg. lebte daselbst als praktischer Arzt
und starb auch daselbst im Jahre 18t)6. Die,
Muße seines Bernfes widmete er der Erfor-
schung der Flora der Stadt und Umgebung
Preßburgs. Er gab sie auch in einem abgc«
schlosscnm Werke unter dem Titel: „^wra
1»08onionö1s o.xkiI)0U8 i»IaQtas oQ'ca. l'oso-
nium, 8Z>o»l,ll ci'QLcenloö üQcnuäuin ä^ätoiu^
LLXUlils I^l'uuellnum t^i^asta«" (s^ii)5ia.o 1731,
8«., euin 1 1'^d.) heraus, dessen Druck dem
Naturforscher Johann Hedwig l^Bd. V I ! I ,
S. 190!>, der auch die Moose darin bestimmte,
zu verdanken ist. l^Ka n itz (August), Versuch
einer Geschichte der ungarischen Botanik. Aus
dem XXX.III. Bandc der l.inuao^ besonders
abgedruckt (Halle ii>6ö, Geballer-Schlvetschke,
i>o.) S. 39 u. 64 (in der kleineren Ausgabe
dieser Schrift vom Jahre 186t (24«.) S. 39
u. 40).1
Lumpert, Joseph Anton (Bürgen
meister von Wien, geb. zu Köglcn
im Oberinnthale Tirols 13. November
1737. gest. im April 1837). Sein Vater
Christian betrieb Handelsgeschäfte mit
der Schweiz. Der Sohn, den seine Eltern
für den geistlichen Stand erzogen, be-
suchte das Gymnasium und die philoso»
phischen Schulen in Innsbruck; da er
aber keine Neigung zum geistlichen Stande
besaß, ging er im Jahre 1780 nach
Wien um dort die Nechte zu studiren,
und trat nach beendeten Studien bei dem
peinlichen Nichteramte des Wiener Magi»
strates, der eben kurz znvor ( l . November
1783) aufBefehl des Kaisers IosephII .
war organifirt worden, in Dienste. Im
November 1786 erhielt L. eine angesuchte
eben erst systemisirte Registrantenstelle,
im März 1789 wurde er Nechtsproto-
kollist des Criminalsenatö, im Mai 1791
Secretär, worauf er in gleicher Eigen«
schaft im Jahre 1794 in die höhere
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon