Seite - 178 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
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Reise brachte ihn den zu seinen Forschun-
gen unerläßlichen Quellen nahe und aus
den in dortigen Bibliotheken und Hand«
schriften-Sammlungen gefundenen äthio«
pischen Manuscripten sammelte er die
Materialien zu einer Arbeit über die
Religion und die Geschichte der ^aiHsoia,)
in welche er sich am liebsten vertiefte und
an deren Vollendung ihn nur sein früher
Tod verhinderte. Diese Forschungen sind
in den ^.rokivos IsrasiitsL äe Granes
in den Jahren 1831—1883 abgedruckt.
Von den anderen Forschungen L.'s sind
noch bekannt die im I. Bande der neuen
Serie deS (3-ioing.I.6 ä.611.' Istitnto
abgedruckte
äi Vertun«, im XXII. Bande der
1s Zooiätö öss
die
XIII. seine
(?ariL 1852), in welcher er Licht ver-
breitet über eine wichtige Episode in der
Geschichte Spaniens, und eine Abhand»
lung über die persischen Namen in der
Bibel in italienischer Sprache, welche
von Dr. Ie l l inek in's Deutsche über«
setzt und im Literaturblatte des „Orient"
18.. abgedruckt wurde. Durch seinen
Tod in so jungen Jahren — er war orst
23 Jahre alt — erlitt die Wissenschaft
einen um so empfindlicheren Verlust, als
seine, in solcher Jugend veröffentlichten
Arbeiten, namentlich auf dem Gebiete der
orientalischen Sprachen und der verglei-
chenden Sprachwissenschaft, noch Beden»
tendes erwarten ließen. 3. war Mitglied
der Gesellschaft der Alterthumsforscher in
Frankreich, der deutschen orientalischen Ge-
sellschaft und der Akademie von Padua.
Jüdisches Athenäum. Gallerte berühmter
Männer jüdischer Abstammung und jüdischen Glaubens u. s. w. (Grimma und Leipzig 183l,
Verlags'Comptoir, 80.) S. l28. — Steg er
(Fr. Dr.), Erganzung6-Conversations«3erikon
(Leipzig und Meißen gr. 8o.) Bd. VI, S. 432
^nennt ihn irrig Philipp). — Meyer (I.),
Das große Conversations-Lerikon für die gebil»
deten Stände (Hildburghausen und New'Iork.
Bibliograph. Institut, gr. 8«.) IV. Tuppl.
Band. S. 5t6. — Porträt. Unterschrift: I'i.
Io526no I^ U22a,t.o, 1011U3U0 1829 — 25 Atzn«
n^'o l854. Daneben das Facsimile der Unter»
schrift (lith.) 3o rskto. ?a.
LllMtto, Samuel David (jüdischer
Gelehrter, geb. zu Trieft 22. August
1800. gest. zu Padua 29. September
4863). Entstammt einer alten, ob der
vielen Gelehrten die sie zählt, in beson-
derer Achtung stehenden Iudenfamilie.
über welche einige nähere Andeutungen
in den Quellen gegeben werden.
Samuel David'S Vater Chiskia
(Tzechia) war Drechsler und seine Mutter
Mi r jam Malka (Regina) war eine ge»
borne Cormons. CH'iSkia war früher
zu San Daniele, einer kleinen Stadt
Friauls, ansäßig, als aber der venetio
Nische Senat die Ausweisung der Juden
aus Stadt und Staat im Jahre 1777
beschlossen und die Behörden im Bereiche
ihrer Iurisdiction mit ihrer Vertreibung
beauftragt hatte, zog Chiskia nach
Triest, wo er von der Ausübung seines
Gewerbes und vom Kleiderhandel seine
Familie erhielt. Sein Sohn Samuel
Dav id besuchte die Triester Talmud«
schule; neun Jahre alt, lernte er bei
Isaak CologIa die Grammatik und im
folgenden Jahre begann er bei Abraham
Elieser Levi das Studium deS Talmud.
I n Folge der Reformen, welche auf Be-
fehl der französischen Regierung, welche
damals das Küstenland inne hatte, im
Unterricht eingetreten waren, lernte 3.
auch französisch, Geographie und Ge-
schichte, und um diese Zeit erwachte in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon