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Lynkei Lynker
sophie. Er ließ zuerst in italienischer Sprache
erscheinen das Wert: „Locrkte, ovvHro äsU'
tluniano ljaV^r" (VOnesis. 1613, 4».), eine
halb ernste, halb witzige Abhandlung, in wel»
cher der Autor es versucht, zu beweisen, wie
schwach die menschliche Vernunft sei. wenn
sie sich nicht auf die göttliche Offenbarung
stützt. Eine andere noch wichtigere Schrift
Simon's ist aber sein ^viüeorso circa io
«tina äsZI' Ilsdi-ei 6 in partioola.r äinio-
ranti uLlIa oitta, äi Vons^ia" (Venedig. 1638).
welche eine Apologie der Juden ist, worin
L. dm Regierungen. vornehmlich aber der
vcnetianischen Republik, begreiflich zu machen
sucht, wie Gerechtigkeit und Vortheil es erhei«
schen. daß sie die Juden in ihren Staaten
dulden und beschützen. In der letzten (der !8.)
Betrachtung werden statistische Notizen über
die Juden vieler Länder mitgetheilt. sKalen«
der und Jahrbuch der Israeliten auf das
Schaltjahr (1848) 5608. Herausgegeben von
Isidor Busch (Wien 1847. v. Schmid, 8".)
VI . Jahrg. S. 105—l 08.)
Lynker, Anna (Maler in in Gratz).
Zeitgenossin. Diese Künstlerin ist eine
Schülerin des Dicectors Schirm er in
Karlsruhe, ist aber über deren sonstige
Lebensverhältnifse dem Herausgeber die»
ses Lexikons nichts Näheres bekannt; sie
lebt in Gratz, scheint auch, nach einigen von
ihr ausgestellten Zeichnungen zu schließen,
eine Reise in den Orient ausgeführt zu
haben. I n den Monatsausstellungen deS
österreichischen Kunstvereins in Wien waren
seit Februar 1860 mehrere ihrer Arbeiten zu
sehen, u. z. im Jahre 1860. im Februar:
„Ansicht um (Kratz", eine colorirte Bleistift-
zeichnung, und „Na5 Nlilllie-Ghlll in Sa-
ullyen". Bleistiftzeichnung (je ein Blatt
20 fi. öst. W.); — im Jahre 1863. im
Mai: „Nlatiu bei Mldnn nächst Grnh", Oel»
bild (180 fi.); — i m September: „Gin
trüber HrrkZttllg" (200si.) — und im Jahre
1865. im Mai: mehrere Studien, wahr-
scheinlich auf einer Reife in den Orient an
Ort und Stelle aufgenommen, als: „Hut
üer Blljeziü.MlllScher in Ollnstllntinllpel"; —
„Znsicht van Gllngtlintinapels yllii Ajnb g?5e- hen"; — „Giirkischcr Frietchllk Gjnb bei Co
am Nli5pllrn5"; — „Ncr Aa2pllrn5 gcgrn
schwarze Meer"; — „Pllltllnrn l>e5
ulln Nlluilllln am Vo5plllN5", die letztgenann-
ten 6 Blätter sämmtlich Kohlen;eicknun<
gen ft 50 st.).
Kataloge der Monatsausstellungen des öster-
reichischen Kunstoereins in Wien, im I . !86U.
Februar Nr 62 u. 63; I«s>3. Mai Nr. 33.
September Nr. 26; 18K5, Jänner Nr. 46,
Mai Nr. 44. 45. 48. 34 u. 85. — Ein Niko-
laus Christoph Lyncker (geb. zu Marpurg
2. April 1643, gest. zu Wien 28. Mai 1726)
hat für das fürstlich Eisenach'sche Haus meb<
rere diplomatische Sendungen mit Geschick
ausgeführt, im Jahre l68U als Professor der
Nechte zu Jena gewirkt und wurde von Kaiser
Leopold I., als er im Jahre 1688 für seinen
und den weimar'schen Hof in Lehenangclegen»
heiten nach Wien kam. in den Adelstand er<
hodrn. Im Jahre 1?<w uerlieh ihm der Kai«
ser die Freiherrnwürde und bencf ihn ein
paar Jahre später als kaiserlichen Ncichshof»
rath nach Wien. welche Würde er viele Jahre
bekleidete, bis er im hohen Greisenalter oon
sl Jahren starb. L. war ein ungemein frucht»
barer juridischer Schriftsteller und noch ni
seinem Todesjahre erschien in Wien sein
Werk: kovsüai-uni ^ustiniani sxeFssis mu-
tlioäicg." (VwäodonuO l?26, lvrau^, i^ol.).
wovon eine zweite Ausgabe ebenda im Jahre
475! herauskam. Eine Schrift betitelt: „Klo-
nita yu.il)U5 sllin. 8ti')'Iciuä in Luo tractktu
6.6 «.etionibliä t'or6N5idut> inv6«ti3l>,uäiä vt
sli^snäi« 5000 Lrrornin oouvicitui'", hat er
unter dem Pseudonym (^ 2i'<^ 1u5 t>^lbiuäud
dlio^suL herausgegeben. Seine zahlreichen
Schriften führt Iöcher's „Gelehrten Lerikon"
freilich ohne bibliographische Genauigkeit auf.
woran übrigens, da sie meist veraltet sind,
wenig gelegen ist. Schließlich sei hier bemerkt,
daß im Jahre <6U6 zu Jena eine 16 Quart»
bogen starke Schrift erschienen ist, welcke
den Titel führt: „tioriiUk yuas I)-iloIch.
rill.QU.ni noinöli zn'^blurunt, vci ad iLtucl
xsi'tiusnt, eäita p^ui'imum ot kädue ox
^s(H(,. säsncla". ^Iöcher (Christian Gott»
lieb). Allgemeines Gelehrten Lexikon u. s. w.
(Leipzig 1750, Gleditsch. 4".) Band 11.,
Sp. 2624. — Allgemeines historisches
Lexikon (Leipzig 1730. Thom. Fritschens
Erben. Fol.) Erste Fortsetzung. S.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon