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Macdonaid-Lockhart 193
Uacdonald - Lockhart. Karl Graf,
siehe: Lockhart, Jacob Graf sBd. XV,
S. 361, in den Quellen S. 363).
Maöek. siehe: Maczek. Johann
15. 226).
Uacha, Johann Evangelist (gelehrter
Theolog, geb. zu Mahrisch'Ostrau
16. December 1798. gest. zu Olmütz
3.November 1848). Besuchte 1810—1815
in Troppau das Gymnasium, ging 1816
nach Olmütz, wo er die philosophischen
und 1818—1821 die theologischen Stu-
dien zurücklegte. Am 27. November 1821
erhielt er die Priesterweihe. Vorerst trat
er in die Seelsorge und kam als Coope-
rator nach Olschan. Aber bei feiner vor«
herrschend wissenschaftlichen Richtung und
Neigung für das Studium der orientali-
schen Sprachen schickte ihn der Erzherzog
und Cardinal Rudolph, damals Erzbi-
schof vonOlmütz, nach Wien, damit er an
dem dortigen h öheren Bildungsinstitute für
Weltpriester seine Studien fortsetze. Zwei
Jahre blieb M. allda und erhielt am
23. November 1823 nach abgelegtem
Concurse das Lehramt des Bibelstudiums
des alten Testaments und der orientali«
schen Dialekte an der Olmützer Hoch»
schule. Am 7. April 1831 erlangte M.
die theologische Doctorwürde. Schon im
Jahre 1827 erhielt er den Titel und
Rang eines fürsterzbischöflichen Confisto-
rialrathes, wurde im Jahre 1831 zum
Decan der theologischen Facultät, im fol-
genden zum Rector der Hochschule ge-
wählt. Nachdem er schon im Jahre 183l)
Assessor des fürstbischöflichen Breslauer
Generalvicariats in Oesterreichisch-Schle-
sien wurde, erfolgte am 3. April 1842
seine Ernennung zum geistlichen Rath und
Consistorial-Beisitzer. I n seinem.Lehramte
entwickelte M. eine umfassende Thätig-
keit. Im Jahre 1838 hielt er allen
v. Wurzbach, biogr. Lerikon. XVI. sGed Hörern der Theologie unentgeltliche Vor»
träge aus der mährischen Sprache (ein
mit der eechischen naheverwandter slo-
venischer Dialekt), da deren Kenntniß für
die Weltpriester in ihrem Pastoralgeschäfte
unerläßlich ist; auch bekleidete er zu
wiederholten Malen das Ehrenamt eineS
theologischen Studiendirectors und Fa-
cultätspräses. Durch die Presse hat M.
— aus Bescheidenheit — nichts veröffent»
licht, in seinem Nachlasse aber fanden sich
schätzbare Arbeiten vor, u. a. ein Com-
mentar zu allen hebräischen Büchern des
alten Testaments, dann zu den Chresto»
mathien der verschiedenen orientalischen
Dialekte, über welche an den theologi-
schen Facultäten Vorträge gehalten wer-
den. Seine Handschriften wie seine Werke
in italienischer, französischer und engli«
scher Sprache verschrieb er letztwillig der
Olmützer Universitätsbibliothek, die übri-
gen Bücher sollten unter die Theologen
des letzten Jahrganges vertheilt werden.
Moraoia (Vrünner Unterhaltungsblatt, 4".)
Jahrg. 4843, Nr. l37. — N euer Nekrolog
der Deutschen (Weimar, Bernh. Fr. Voigt, 8°.)
XXII I . Jahrg. (t845). S. s3l. Nr. 245.
Mcha, Karl Hynek (6echischer Po et,
geb. zu Prag 10. November 1810, gest.
zu Leitmeritz 3. November 1836).
Sohn unbemittelter Eltern, verlebte M.
»die KinderMre in jener traurigen Drang'
periode, in welcher Krieg, Theuerung,
Hungersnoth durch die Länder der Monar-
chie zogen, und in den Verhältnissen von
Einzelnen wie ganzer Familien traurige
Spuren zurückließen. Unter solchen Um»
ständen konnte der unbemittelte Vater,
Müllergeselle seines Zeichens, nichts für
die Erziehung seines Sohnes thun, und
nur den inständigen Bitten des Knaben
gelang es, den Vater von dem Vorhaben,
ihn ein Handwerk erlernen zu lassen, ab«
zubringen. So betrat denn M. die wissen^
29. August i866,1 13
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon