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242 Mack
empfahl erMack seinem Nachfolger 3 ou-
don ss. S. 66 dies. Bds.^, welcher aber
im Anbeginn sich nicht besonders geneigt
gegen den ihm empfohlenen Schützling
bewies. Nach einem Siege aber im Me-
hadierthale über den Seraskier Abdy
Pascha, der die Folge einer genauen
Ausführung der von Mack früher be«
reits entworfenen Verhaltungsbefehle
war, wendete ihm der mißtrauische
menschenscheue 3oudon seine Gewogen»
heit zu, und Mack stieg von dieser Zeit
immer mehr in Loudon's Vertrauen.
Bei der Vorrückung des Heeres gegen
Belgrad, wie bei der Belagerung und
Eroberung dieser Festung bewährte sich
Mack von Neuem durch die Zweckmäßig»
keit der von ihm getroffenen Anstalten
und den Eifer bei deren Ausführung.
Nach dem Falle der Festung wurde er
zum Oberst befördert; nun leitete er die
Belagerung von Orsowa und nahm wäh»
rend derselben durch einen Handstreich
die wichtige Palanka Gladawa. Mit dem
Ende des Jahres 1789 traf Mack mit
dem Feldmarschall in Wien ein und er»
hielt auf ein von Lo ud on an das Ca>
pitel deS Maria Theresien - Ordens
eigenhändig ausgestelltes Zeugniß in der
19.Promotion(vom 21. December 1789)
das Ritterkreuz desselben und wurde
Chef des General.Quaitiermeisterstabes.
Um jene Zeit wurde Oesterreich wieder
von einem Kriege mit Preußen bedroht.
Loudon war beauftragt, die Kriegs'
macht gegen die preußische und türkische
Grenze aufzustellen. Mack war es, der
Loudon's Entwürfe ausarbeitete. Im
April begab sich M. nach Mähren und
dem dießseitigen Theile Galiziens, um
die Stellungen für das Hauptheer zu
wählen und die nöthigenVertheidigungs-
maßregeln zu treffen. Loudon, der ihm
bald darauf nachfolgte und sein Haupt- quartier zuerst in Kremfier, dann in Neu«
titschein genommen hatte, ist, wie bekannt,
dort plötzlich einem Leiden» das gegen
alle Voraussicht einen tödtlichen Cha>
rakter angenommen hatte, erlegen. Die
kriegerischen Vorbereitungen nahmen mit
dem bald darauf abgeschlossenen Reichen«
bacher Vertrage ein Ende, und Mack,
der während des türkischen Feldzugs sich
zu schonen, keine Zeit gefunden, und dessen
schon aus früherer Zeit stammendes, auch
im Felde sich zugezogenes Kopfübel, das
manchmal einen bedenklichen Charakter
anzunehmen schien, sich wieder sehr be>
merkbar gemacht hatte, suchte in ländli-
cher Ruhe Herstellung von jenem Leiden.
Dieses Leidens wegen mußte er auch die
ehrenvolle Anstellung eines General-Ad'
jutantm bei Sr. Majestät dem Kaiser
Le opo ld II . , die ihm zugedacht war, ab»
lehnen, dafür erbat er sich aber den Be-
fehl eines Kavallerie-Regimentes, welcher
Wunsch durch das ihm übertragene Com»
mando des 3. Chevaurlegers-Regiments
(jetzt Kaiser Maximilian Manen Nr. 8)
erfüllt wurde. Da er den Winter über
noch in Wien blieb, so wurde ihm die
ehrenvolle Aufgabe, den Erzherzogen
Kar l und Joseph über die Geschichte
des letzten Türkenkrieges Vorträge zu
halten. Erst im Frühlinge 1791 begab
sich Mack zu seinem Regiments, das zu
Zolkiew in Galizien stationirt war. An-
derthalb Jahre blieb M. in dieser Stel-
lung und verließ sie, um auf Hofkriegs'
räthlichen Befehl im Herbste 1792 sich
nach Ofen zu begeben und als General-
Adjutant des Feldmarschalls Prinzen
Coburg zu fungiren, dem der Kaiser
den Oberbefehl über alle am Rheine und
jenseits desselben aufgestellten k. k. Trup»
pen übertragen hatte. M. reiste mit dem
Prinzen nach Wien, von da über Frey.
bürg nach Basel, um den Rhein bis
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon