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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
Seite - 215 -
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Seite - 215 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16

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Mack 218 Mack sammengezogen. Indessen zog die franzö sische Armee immer machtigereVerstärkun gen an sich, und ein rascher feindlicher Angriff war jeden Augenblick zu gewär. tigen. Wie die Dinge eben standen, galt es vor Allem, dem Feinde zuvorzukom men und ihn nicht über die Grenze rücken zu lassen. I n der That wurden auch die Bewegungen des neapolitanischen Heeres so rasch und geschickt ausgeführt, daß die Franzosen das ganze diesseitige Gebiet des Kirchenstaates und die Hauptstadt aus freien Stücken räumten. Am 29. No vember hielt König Ferdinand seinen Einzug in Rom. Aber nicht lange währte dieser glückliche Anfang. Verrath und Feigheit hatten bald in der Führung der auf anderen Wegen ziehenden Seiten colonnen sich bemerkbar gemacht, und das königliche Heer gerieth in Lagen, die dessen ganze Vernichtung besorgen ließen. Der König Ferdinand verließ Rom und kehrte nach Neapel zurück, und der Rest des über die Hälfte durch schnöden Verrath aufgeriebenen Heeres zog sich nach Capua zurück. Den Anstrengungen Ma ck's war es gelungen, den Rückzug, ohne vom Feinde erreicht zu werden, aus» zuführen. Nun eilte Mack nach Neapel, wo er den Hof bereits auf der englischen Flotte zur Flucht nach Sicilien eingeschifft fand. Nelson lud auch Mack ein, sich mit seinen deutschen Officieren einzuschif« fen. Aber der Minister Acton wider- setzte sich der Einschiffung Mack's. indem der Rückzug nach Calabrien noch immer offen stehe, wenn die Gefahr dränge. Da auch der König dieser Ansicht beipflich« tete. blieb Mack, begab sich nach Capua. ließ am rechten Ufer des Volturno ein kleines verschanztes Lager anlegen und setzte in jedes der Hauptwerke einen österreichischen Officier als Befehlshaber. Wie es aber mit den Besatzungen selbst bestellt war, erhellet aus der Thatsache, daß die österreichischen Officiere denselben die Versicherung gaben, sie würden, wenn sie ihre Plätze verließen, mit Kartätschen die Flüchtigen niederschmettern. Die Lage Mack's und seiner Begleiter unter diesem welschen Meuterergesindel ward mit jedem Tage bedenklicher. Nun ergab sich gar Ga8ta ohne Noth. Täglich ja stündlich mehrten sich dieZeichendesVerrathes. Die Manner, die das Ruder des Staates in den Handen hielten, waren entweder schwach und hatten die Köpfe verloren, oder auch Verräther. Die Stimmung der Bevölke» rung Neapels erregte immer größere Be- sorgnisse. Mack nahm sein Hauptquar-- tier in Casaria. Aber schon in der fol- genden Nacht brach in Neapel der Auf- stand aus, der sich bald über alle Can« tonirungen verbreitete. Truppen und Insurgenten machten gemeinschaftliche Sache. Mack's Hauptquartier war von den Aufrührern umrungen, und kaum war es ihm noch gelungen, sich mit seinen deutschen Ofsicieren nach Caivano zu dem General-Lieutenant Duca d iSalandro zu flüchten. Aber auch dahin wurden sie von dem aufständischen Pöbel verfolgt und Mack war gezwungen, sich an den fran< zösischen Ober>General Champion net mit dem Ersuchen zu wenden, ihn und seine Gefährten als Oesterreicher aufzu- nehmen, und sie vor den grausamen und blutgierigen Lazaronis zu retten. Da gs» schah es. daß, als Mack den ihm von dem Könige von England geschenkten Ehrendegen dem General Champion- net übergeben wollte — denn im Grunde war der General Mack doch nur ein Kriegsgefangener Ch ampionnet's — dieser die ihm dargebotene Waffe mit den Worten ablehnte: „Die Gesetze meiner Republik verbieten mir den Gebrauch englischer Waaren". Mack und seine
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Londonia-Marlow, Band 16
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Londonia-Marlow
Band
16
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1867
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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