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(Leipzig 173!, Thom. Frttschen's sel. Erben,
Fol.) Bd. I I I , S. 342, und l. Fortsetzung,
S. 838.)
lll. Wappen. Gevierteter Schild mit Mittel«
schild. Beide mit goldener Einfassung. 1 und
4: in Gold ein'schwarzer gekrönter Doppel'
adler; 2 u. s: in Silber ein schräglinker blauer
Balken (Stammwappen). I m rothen Mittel'
schild e-in rechtsgekehrter goldengeharnischter
Arm mit einem blanken Schwert in der
Hand. Auf dem Schilde ruht die Grafen»
kröne, auf welcher sich drei gekrönte Turnier-
Helme erheben. Auf dem rechten Helme steht
zwischen zwei von Roth übereck getheilten
Büffelhörnern, der geharnischte Arm mit dem
Schwerte deS Mittelschildes, der mittlere
trägt den Doppeladler von 1 und 4, und der
linke einen offenen, von Blau und Silber
übereck getheilten Flug. Die Helmdecken
des rechten Helms sind roth mit Gold, des
mittleren schwarz mit Gold, des linken blau
mit Silber.
l, Ernst (Schriftsteller,
geb. zu P r e ß b u r g , Geburtsjahr
unbekannt). Zeitgenoß. Sein wahrer
Name ist Groß. Sein Vater war
Professor am evangelischen Lyceum zu
Preßburg. Im Jahre 1848 tauchte M.
mit mehreren Arbeiten, die offenbare
Kinder der Revolution sind, auf und ist
seither verschollen. Bemerkenswerth ist
jedenfalls seine Uebersetzung von „Her-
weg H'S Lieder eines Lebendigen. Mit
einer Dedication an den Verstorbenen",
welche unter dem Titel: „Z
(Pesth 1848), erschien. Noch gab er im
nämlichen Jahre „Homa ^nFnssins
Ho^öan", d. i. Rom zur Zeit Augustus
(Pefth 1847). drei Reden Robes<
Pierre's, die letztgenannten zwei Werke
gleichfalls Uebersetzungen, heraus. Später
ist nichts mehr von ihm erschienen.
irok.
kötot, d. i. Ungarische Schriftsteller. Samm»
lung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den
ersten ergänzender Band (Pesth 1858, Gyw
rian, 8«.) S. 185.
v. Wurzback . vioar. Lrrikon. XVI. ^Ged LadislauS (ungarischer
Reisender, geb. zu Theresiopel in
Ungarn im Jahre 1817). Die Jugend,
geschichte dieses merkwürdigen Reisenden
hüllt
sich
in einen geheiumißvollen Schleier.
Wenigstens melden die über ihn tauige«
wordenen Nachrichten, daß er auS Farm«
lienrücksichten unter dem Namen Hor-
väth in Pesth erzogen worden fei, ohne
jedoch hinzuzufügen, welcherlei Art diese
Familienrücksichten gewesen seien, daß
eine Verhüllung seines wahren Namens
nöthig geworden. Von einem unstillbaren
Dränge, die Welt zu sehen, getrieben,
begab er
sich im Jahre 1842 nach Fiurne
und bereitete sich in der dortigen Marine»
schule für den Seedienst vor. Zwei Jahre
spater trat er bereits als Schiffscapitän
in nordamerikanifche Dienste und bereiste
in dieser Eigenschaft einen großen Theil
der Welt, vornehmlich aber Indien.
Nachdem er auf diese Weise zwei Jahre
zugebracht und auf den südamerikanischen
Inseln der Krieg auSgebrochen war,
nahm er 1844 als Seeoffkier brafilia-
nische Dienste und machte die Kämpfe
zwischen Ro saS und der Republik Nra-
guay mit. Bekanntlich mischten
sich
Eng-
land und Frankreich in jenen Streit,
Magyar gerieth in Gefangenschaft und
wurde durch ein englisches Kriegsgericht
zum Tode verurtheilt. Einem höheren
französischen Ofsicier gelang es mit schwe«
rer Mühe, ihn zu retten, und dieß geschah
nur unter der Bedingung, daß M. ge«
lobte, niemals in amerikanische, franzö-
sische oder englische Dienste zu treten.
Hierdurch genöthigt, begab er sich
1847
in die portugiesischen Colonien an der
Westküste von Afrika und wurde Ober-
commandant der Flotte des an der Küste
von Calabar herrschenden Negerkönigs.
Aber daS Klima der Aequatorgegenden
sagte ihm wenig zu und er war genöthigt.
28. «sept. 186li.) 18
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon