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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
Seite - 292 -
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MaMH 292 MMH Ueberlegenheit, sondern allein im In- teresse der Wahrheit, welche, wie er sagte, durch eine vernünftige Discusfion immer gewinnt, selbst dann noch gewinnt, wenn sie nicht siegt und welche selbst im lebhaf» testen Kampfe mehr den Sieg der Sache, als den eigenen Triumph sucht." Seine staatsmännische Thätigkeit wird bei seinem Volke im Andenken bleiben muffen, was immer für Veränderungen im Laufe der Zeit und im gesetzmäßigen Wege die Verfassung erfahren mag. Alles, was sich als einen wo immer herstammenden Miß. brauch herausstellte, zu heilen; was ver« altet war, behutsam auszuscheiden; was dem allgemeinen Wunsche der Nation nothwendig schien, aufzunehmen; im In« teresse derselben die Macht der Regierung zu stärken, damit sie ihrer Bestimmung entfprecben könne.; die Comitate zu zügeln, nicht ihre gesetzliche Autonomie, sondern ihre in Anspruch genommene jurisdictio» nelle Allmacht und ihren in Trotz und bedauerungswürdigen Restaurations-Er» cessen hervortretende Uebermüthigkeit; den Landtag zu organisiren, wo bei der einen Tafel die Zahl der Stimmenden unbegrenzt, bei der andern aber der größere Theil der Wahlstimmen gewichtlos und unzurechnungsfähig war; das legislative Recht der königlichen Städte zur Geltung zu bringen und ihre politische Bedeutung zu erweitern und sicher zu stellen; durch zeitgemäße Gesetze den Wohlstand und die Intelligenz des Volkes zu heben und in denselben daheim neben der vollen Würdigung der Rechte der übrigen Natio- nalitäten die Berechtigung der Ansprüche des ungarischen Stammes nachzuweisen; mit Wahrung der gesetzlichen Unabhän- gigkeit den engeren Verband Ungarns mit Oesterreich zu befestigen, als eine weftnt- liche Bedingung der Großmachlstellung der Monarchie und der schöneren Zukunft deS nationalen Lebens und der fortschrei- tenden Bildung Ungarns; endlich bei der ferneren Ausbildung der ungarischen Ver- fassung anstatt der heillosen Nachahmung fremder Gebrauche und Institutionen allein die geschichtliche Vergangenheit, die nationale Eigenthümlichkeit und die Ver» hältniffe zur anderen Hälfte der Monarchie und das unzertrennbare Band mit dec« selben im Auge behalten — das waren seine politischen Grundsätze, welche er wie in Privatkreisen, so an öffentlichen Orten, im Rathe deS Herrschers, wie der Nation als die seinigen bekannte. Für die fried- liche, geräuschlose Umgestaltung der unga» rischen Verfassung, wie Maj la th sie wünschte, stand Alles in Bereitschaft. Schon im Jahre 1843 wurde durch ein Gesetz die Amts- und Besitzfähigkeit der Nichtadeligen festgestellt; die Religions» zwistigkeuen waren durch zweckmäßige Einrichtungen eingestellt; ausgesprochen war das Princip des gemeinschaftlichen Tragens der Gemeinlasten; ausgesprochen die Ablösbarkeit der Bauernlehen und Nrbariallasten und schon fungirte eine Landescommission, welche über Art< Maß und Mittel dieser Ablösung und Ent- schädigung ein Gutachten abzugeben und gerade unter Majlä.th's Präsidium gleich beim Beginne des Landtages vom Jahre 1847 aufgestellt worden war. Diese glänzende Laufbahn hatte jedoch einen umwölkten Abend und bald eine stur» mische Nacht als Fortsetzung. Unter dem Drucke trüber Sorgen und unter schlim- men Vorahnungen leitete er die obere Tafel des Landtages im Jahre 1848. Der mit Feldherrntalent ausgestattete Mann, schreibt einer seiner Biographen, verließ wie ein treuer Gemeiner seinen Wachtposten nicht früher, als bis Ereig- nisse ihn von feinem Platze verdrängten, denn auf den Ruinen des Vaterlandes
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Londonia-Marlow, Band 16
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Londonia-Marlow
Band
16
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1867
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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