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Major Majoros
nach Prag begab, um ftine Ausbildung bei
R. Savery. der um jene Zeit für Kaiser
Rudolph I I . in Prag arbeitete, zu vollen«
den. In Prag gab M. das Malen auf und
verlegte sich ganz auf das Kupferstechen, in
welcher Kunst der berühmte Sadeler, der
auch damals an Kaiser Rudo lph's I I . Hofe
viel beschäftigt war. sein Meister wurde. M.
scheint lange in Sadeler's Hause gearbei»
tet zu haben und sollen mehrere seiner Blät-
ter mit Sadeler's Namen bezeichnet sein.
Später begab sich M. nach Wien, wo seine
Arbeiten wenig gewürdigt wurdm und er
dem gewöhnlichen Lose der Künstler, der
Armuth verfiel, in der er auch, etwa !>4 Jahre
alt, starb. Von seinen Arbeiten führt D la»
barz folgende Blätter auf: „Sechs Ansich-
ten böhmischer Gegenden", nach Peter Ste-<
phani , bezeichnet: klHoi- äcul^L.; —
„Große Landschaft mit dem H. Hieronymus".
nach Roland Savery (nicht wie es bei
Nagler heißt. Lavary), schönes mit großem
Fleiße ausgeführtes Blatt, gewöhnlich einfach
„der H. Hieronymus" genannt. M. setzte
auf dieses Blatt große Hoffnungen und meinte
damit einen schönen Gewinn zu erzielen, aber
die Erwartung schlug fehl. Es gibt alte und
neue Abdrücke von dieser Platte und die
ersten, sind gesucht und selten. I . Wagner
hat dieses Blatt von der Gegenseite copirt;
— „Allegorisches Blatt", den Kaiser auf
einem von Schwänen und Adlern g^ugcnen
Triumphwagen darstellend, mit der Unter-
schrift: «Ito triumMaü lOliec.-» omiue (^'sni,
its kczuilko lua^uo I?oml)2. Lticuiläa äuci"
(4°.); — „Die Geburt Christi" (lt»24. 4«.);
— „Die Anbetung der Könige" (4^.); —
„Vus iiu (.!au2l ^loeiiv äs Ilarlom", ^2u
dsr Ktztir ^inx. Hli^oi' äo. (gr. ^.); —
„Neun böhmische Landschaften", mit Felsen.
Wasserfallen und wilden Partien, bezeichnet:
Iü22.c M«.M- too. «It-rora. >,VoItk e-xa.; —
„Der (Haloarienbei'g", mit vielen Figuren;
die dem Tode des Herrn zugesehen hatten
gehen heim, darunter der Hauptmann, der
die Worte spricht: „Dieser war gewiß ein
Gerechter" (Fol.); — „Bildniß des Admirals
H. Tromp". nach de Paas Maior'sVlät'
ter sind sehr ungleich, einzelne sind so sauber
ausgeführt, daß man in Zweifel ist, ob man
sie ihm oder Sadeler zuschreiben soll;
andere wieder stehen den Arbeiten Sade»
ler's, dessen Harmonie in der Ausführung
ihnen gebricht, entschieden nach. l.Dlabacz
(Gottfried Johann), Allgemeines historisches Künstler>Lerikon für Böhmen und zum Theile
auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815,
Gottlieb Haase. 4».) Bd. I I , Sp. 24.7. —
Naal er (G. K. Dr.), Neues allgemeines
Künstler-Lexikon (München 1839, Fleischmann,
so.) Bd. V I I I , S. 201.) — 4. Johann
M. (geb. zu Ioachimsthal in Böhmen im
Jahre 1533. gest. zu Zechst 16. März 1600).
Studirte in Wittenberg, Leipzig. Würzburg,
wurde zu Mainz Doctor der Theologie, dann
zu Wittenberg Professor der Theologie, war
ein Crypto» Calvinist und verfolgte wo und
wie er konnte die Lutheraner. Joch er ent-
wirft nachstehende anziehende Schilderung
von ihm: „Hielt von einer Religion so viel
als von der andern, und saß wegen falscher
Münze, falschen Siegels und MeineioS u. s. w.
von 1579—Iö8l zu Rochlitz auf den Tod,
wurde aber hernach vertrieben". Er gab eine
Reihe curioser Schriften heraus, als: „85-20-
ctu,5 Hvium iu Nortem, ?iul. Kl6!g.nod,td.oiTi5";
— „sz'Mi-ouiZ cuui (.'kristo c-ollatio in a.u.2,
onmiuin tLiuparum. 6cc1s2i3.6 Status cloMu-
^itur"; — ^?om^>2. inortiL et vitas"; —
„N6Fia>6 Oho 6t vii'tutl üunäQii^iHo"; —
^<^U6l6lH nuruini I>6räiti 6tll, bto". Diese
und noch mehrere andere Schriften erschienen
gesammelt in 3 Bänden (8«,) gedruckt zu
Wittenberg im Jahre 1563. Auch eoirte er
libri Lbx 2. L<2 roco^uitt". Ueber sein Geburts«
jähr entsteht durch Iöcher's Angaben ein
großer Zweifel, Zöcher schreibt nämlich:
„Major ging 1539 im 16. Jahre seines
Alters nach Wittenberg", er wäre sonach im
Jahre 15l7 geboren, zu Ende desselben bio<
graphischen Artikels aber schreibt Joch er:
„Er starb zu Zrrbst den 16. Martii l600 lin
N7 Jahre", nach dieser Angabe wäre ei so«
nach im Jahre 1333 geboren. Sein Geburts«
jähr ist entweder 15l7 oder 1333. im erste-
ren Falle starb er dann nicht 67, sondern
s3 Jahre alt, im anderen Falle, nämlich
weim er erst 1633 geboren war, kann er
nicht im nämlichen Jahre. 16 Jahre alt, in
Nittenbl'rg gewesen sein. sIöcher's Gelehr»
ten.Lenkon, Bd. I I I , Sp. 56.)
Andreas (Schulmann,
geb. zu Hamva in der Gömörer Ge>
spanschaft im Jahre 1788, gest. 8. Mai
1834). Besuchte die Schulen zuerst m
seinem Geburtsdorfe, dann in Sä.ros»
patak, wo er im Juli 1897 den akademi«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon