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Malfatti 329 llalfatti
Krummen H'n53e der Uiudrr nnd über die Zrt,
öiüäe Ang^taltheit n^ uerdcZZern. ZN5 dem
Italienizchln tle5Antllnill Scarp a nber5et^ t und
mit einer Vorrede llan Nnlt'ntti" (Wien
1804. Volke, mit 3 K. K.^ gr. 4".); —
,,'bntllnrt einer Puthogenie an3 der Ooalntilln
nud Bwolntilln deg Mrnä" (Wien 1809,
B^ck, gr. 8o.): — „Studien iibcr Inarchie
untl Hierarchie dez Mi33ens mt besonderer
Ncjietinng ant die Medicin" (Leipzig 1843,
Brockhaus, mit 2 lith. Tafeln, gr, 8<>.);
— ,,Nene HeiluerLnrhe. l. <Selnngene Vertilgung
dr5 granen FtnareZ linrih eine neu? än55ere
^rilmeihade. II. Mutige Gntätchnng drz Zchwar-
dem Nnphllgrn. ^rl>enntni55
ilger 5ll mie nn^rer (eben zu
ott uerknnnter) Urnnkhriten der Schädel'
Muren" (Wien 1847, Mechitcir. Congr.,
gr. 8<>.). Nicht groß ist die Zahl von
Malfat t i 'S Schriften, aber sie fanden
in der gelehrten Welt gerechte Würdi«
gung. Beim Erscheinen des Entwurfes
der Pathogenie fand der gelehrte Haus«
verstand, wie einer von M.'s Biographen
schreibt, dabei seine Rechnung nicht ganz,
denn es galt Eine Ordnung der Dinge,
in der man sich nicht sogleich orientiren
konnte. Erst zehn bis fünfzehn Jahre
spater that die Scham waS die gelehrte
Ueberzeugung gleich Anfangs hätte thun
sollen. Was seine Stellung als praktischer
Arzt betrifft, so erfreute er
sich in der Resi-
denz eines bedeutenden Rufes, nament»
lich zur Zeit deS Wiener Congreffes
wurde er in die hohen und höchsten
Kreise gerufen, wobei ihm wohl im Ver-
kehr mit denselben, die Grazie des Um-
ganges sehr zu Statten kam. Er bediente
sich bei Behandlung der Kranken auch
des Magnetismus, hatte deßhalb einen
langwierigen Proceß und ward ihm das
strengste Verbot, sich dessen als Heil-
kraft ferner zu bedienen. Bei der Art
und Weise, wie er sich dessen bediente, ist die Engherzigkeit auf maßgebender Seite,
die dem gelehrten Fachmanne, dessen
Gediegenheit im Charakter eine Bürg«
schaft gegen jeden Mißbrauch leistet, das
verbietet, was eben unter ihrer Aegyde
durch ihn zunächst untersucht werden
sollte, doppelt zu bedauern. M. unterhielt
einen bedeutenden Verkehr mit den her«
vorragendsten Fachgenossen seiner Zeit,
und Männer wie Franz Baader,
Schellin g, Oken, Hufeland und
Troxler zahlten ;u seinen gelehrten
Freunden. Eine Krankung — wenn
Rücksichtslosigkeit der Zunft eine solche
sein kann — widerfuhr ihm im hohen
Alter. Obwohl er eine europäische Nota-
bilität war, erfuhr er doch den Mangel
gelehrter Pietät. Sein Doctorjubiläum
ging von dieser Seite unbegrüßt vorüber.
Das Fest wurde nur von einer Elite sei-
ner Verehrer veranstaltet und gefeiert.
Die Festgabe war ein kunstvoll gearbeite»
ter silberner Becher, der sich bescheiden
als 5^g,6t5tiay tOgssra anni I^aureas
HuinhNHßSLiun" ankündigte, wahrend
die weiteren Worte: „Ae
epigrammisch einfach sagten,
von wannen die Gabe kam.
Adels. D ip lom vom lo. April l837. —
Wanderer (Wiener politisches Blatt) l830,
Nr. 522, im Feuilleton. — Wiener Zei»
tung, Jahrgang 1839. Nr. 230. S. 3934,
u. Nr. 238: Nekrolog. — Oesterreichische
National.Encyklopädie von Gräffer
und Czikann (Wien. 8«.) Bd. I I I , S. 543.
— Oesterreichischer Courier (Mgem.
Theater.Zeitunö) von Ad. Bäuerle, Jahrg.
l849. Nr. 534 u. l35. S. 540: „Sonnet an
Malfatti von Z. Werner, zum'ersten Male
abgedruckt". — Wappen. Blauer.Schild, aus
dessen Fußrand ein grüner, üppig belaubter
Hügel sich erhebt; auf demselben steht in na»
türlicher Steinfarbe ein Haus mit rothem
Dache. Ueber demselben schwebt ein goldener,
mit dem Kopfe gegen eine aus dem rechten
Oberwinkel heruorstrablmde goldene Sonne
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon