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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
Seite - 362 -
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Seite - 362 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16

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Mandelli 362 Mandelli welcher er vorzüglich mathematische Be« rechnungen anstellte, um an Papier zu sparen. Als ihn einst die Polizei auf einen ungegründeten Verdacht in's Ge- fängniß schickte, machte er sich nichts daraus, da er einige Bücher mitgenommen hatte und darin seine Studien und Medita« tionen fortsetzte, und er schien es ungern zu verlassen, als durch die Bemühungen seiner gelehrten Freunde seine Unschuld an den Tag kam. Er lebte von einer jährlichen Rente von 134 Francs und behauptete, davon jährlich eine bedeu» tende Summe zurückzulegen, und er kaufte in der That einmal ein seltenes Manuscript für 4(10 Francs von seinen Ersparnissen. — Mandel l i hatte bei seiner gründlichen vielseitigen Gelehr- samkeit eine öffentliche Anstellung erhal- ten, oder sich durch Privatunterricht und Schriftstellers bedeutende Einkünfte er» werben können, allein er wollte dieß nicht, um unabhängig zu sein und ganz seinen Studien leben zu können. Er gab zwar eine Zeit lang Privatunterricht in der Mathematik und in der arabischen Sprache, aber er hörte bald auf, um sei- nen Studien keine Zeit zu entziehen. Um daS Jahr 1822 trug man ihm von Seite der Regierung auf, in einer großen Bibliothek, welche Werke in den verschie- densten Sprachen enthielt, sämmtliche Büchertitel zu übersetzen, die verschiedenen Sprachen anzugeben und die Werke in die betreffenden Kategorien einzutragen, für welche wichtige Arbeit ihm ein jähr- liches Honorar von 1890 Franken aus- gesetzt war, weil man geglaubt hatte, diese Arbeit würde mehrere Jahre erfor« dern. Mandel l i übernahm den Auf» trag, aber bei feinen philologischen Kennt' nissen und eisernem Fleiße war er mit der Arbeit schon in einem Monate fertig. Mandel l i ließ sich sein Monatgehalt auszahlen und blieb aus. Als man ihn fragte, warum.er seine Anstellung aufge- geben habe, erwiederte er: ich habe keine Anstellung mehr, denn die Arbeit ist fertig. Zum Beweise der Erkenntlichkeit räumte man ihm ein kleines Zimmer ein. Er ließ nichts drucken. Seine Bibliothek war klein, bestand aber aus wichtigen und sel- tenen Werken. Seine zahlreichen hinter» laffenen Schriften müßte man. um sie be» nützen zu können, zu lesen verstehen und um dieß möglich zu machen, müßte man finden, was man nicht mehr finden wird. einen zweiten Mandel l i . Sonderbar wie stin Leben, war auch sein Tod. Da er alleS selbst verrichtete, ging er, wie ge- wohnlich, mit zwei Krugen an die Seine, um sie mit Waffer für seinen Trinkbedarf zu füllen. Bei dieser Beschäftigung stützte er sich an einen nicht befestigten Kahn, der vom Ufer wich. worauf der Unglück- liche in den Wogen verschwand. i smpL (Pariser Journal). Nr. vom l. Jänner 4837.- „klLutsU", i>ar (.'Karies Koäibr . — Oesterrei chische Zeitschrift für - Ge» schichts« und Staatskundo. Herausgegeben von Johann Paul Kaltenbäct (Wien. 4".) I I I . Jahrg. (1837). Nr. 6: „Mrntrli. biogra- phische Skizze". — (Gr äffer. Franz) Iüdi- scher Plutarch ooer biographisches Lerikon der markantesten Männer und Frauen jüdischer Abkunft u. s. w. (Wien l848. Mr. Klopf »sn., 8".) Bd. I , S. 138.- „Der Diogenes unserer Zeit". — Reich (Ignaz). Beih.Fl. Edren- tempel verdienter ungarischer Israeliten (Pestb 1356. BucsanSzky, 4°.) I. Heft, S. 76. — Der Wanderer im Gebiete der Kunst und Wissenschaft. Industrie und Gewerbe. Tb^ter und Geselligkeit (Wien. 4".) Jahrg. 1837. Nr. 36, S. 142: „Der ungarische Diogenes zu Paris". Von R(um)y. — Oesterrei« chische Nat ional 'Encyk lopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8«.) Bd. VI, S. 344. — Wiener Zeitschrif t für Kunst. Literatur, Theater uno Mode, her« ausgegeben von Wit thauer, Jahrg. 1833, Nr. 113: „Lebensart eines Gelehrten in Paris". — Frankfurter Konversat ionsblat t 1s37. Nr. vom 4. u. 5, Februar. — Das
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Londonia-Marlow, Band 16
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Londonia-Marlow
Band
16
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1867
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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