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Mlllmagettll 382 Mannagetta
Jahre 1818 gelegenheitlich der Eröffnung
der königlichen Hofbühne in München
aufgeführt, mit dem Ehrenpreise von
80 Ducaten und der großen goldenen
bayerischen Medaille mit der Ueberschrift:
„rQSrsliti" (40 Duc.) betheitt; — „Ms
Mn5 NIar Älull", im Jahre 1819 auf der
Hofbühne in Wien gegeben; — „G55illn"
und „Oscar", ersteres von der Wiener
Hoftheater-Direction, letzteres von der
kön. Intendanz in Berlin angenommen.
Die veränderte spätere Lebensrichtung
M.'s hat jedoch seinen Geist von der
Uterarischen und dichterischen Thätigkeit
abgewendet.
Oesterreichisches Morgenblatt (Wien.
4".) Jahrg. 1843. Nr. 131 u, 182. — Neuer
Nekrolog der Deutschen (Weimar, Bernh.
Friedr. Voigt. kl. 8".) XXI. Jahrg. (1843).
I I . Theil, S. 883. Nr. 266.
l. Zur Vencalogie dcr Ritter und Freiherren
Mannagetta-Ferchenan. Die Mannagetta
find ein«: alte niederösterreichische Aoelsfami«
lie, welche, bevor sie sich in Niederösterreich
ansäßig machte, im Mittelalter dein Patri«
verstände mehrerer italienischer Städte ange«
hörte, wie dieß noch mehrere in den Kirchen
uun Bologna und Ferrara befindliche Grab»
denkmäler bezeugen. Ein Valentin Manna»
getta war der (3rste. der sich zu Ende des
13. Jahrhunderts zu Wilhelmsburg in Nieder«
Österreich niederließ. Zu Bedeutung gelangte
der Name dieser Familie erst mit dem Enkel
Valentin's, mit dem berühmten kais. Leib«
arzte und Historiographen Johann Wi l -
helm (I.), dessen unter den ausgezeichneten
Gliedern dieser Familie auf S. 383. Nr. 2
Erwähnung geschieht. Johann Wilhelm
erlangte mit Diplom vom 4. Jänner 1637 für
sich und, da er kinderlos war, für seine Brüder
Matthäus, Kar l und Franz denReich s«
r i t t er stand. Diese Brüder pflanzten das
Geschlecht fort. Ein Nachkomme derselben, der
Hof- und Conferenzrath Johann Georg,
erlangte in Anerkennung seiner Verdienste um
den Staat und die Krone das Pradicat
„edler Herr", im Jahre 1723 das Indigenat
Ungarns, im Jahre 1732 die oberösterrei»
chische, im Jahre 1733 die niederösterreichische
Landstandschaft im Consortium des alten
Ritterstandes. Dessen Sohn Mar t in Joseph wurde von der Kaiserin Mar ia Theresia
mit Diplom vom 13. Mai 1733 in die frei»
herrliche Würde erhoben, nachdem er schon
früher, am 16. September 1732. das böb«
miscke Incolat erlangt hatte, welches nebst
dem Incolate von Mahren und Schlesien
später wieder dem Sohne Johann Georg's,
dem Phil ipp Jacob verliehen wurde. Die
freiherrliche Würde ist bereits mii Joseph,
einem Enkel Johann Georg's, ausgesior-
ben. Die ritterliche ist, wie es den Ansckein
hat. auch daran, zu erlöschen. Im Iabre 15«3
lebte noch in Gratz ein Anton Ritter von
^ M a nn a getta als Oberst in Pension: —
ein Adoutiosohn des am 28. Jänner 1861 zu
Luneville in Frankreich, wo er sich eben in
Familienangelegenheiten aufhielt, verstorbenen
Daniel Ritter von Mannagetta. der k. k.
Bezirksamts'Actuar Johann Nowotnn»
Mannagetta, lebt in Möoling bei Wien,
und in Wien selbst ein Seitenzweig dieseö Ge-
schlechtes, über den mir jedoch alle NaHrick«
ten fehlen, leben soll. Muellen. a) Handschrift-
liche. Ri t terstands.Diplom für Jo-
hann Wilhelm. Mat thäus. Kar l und
Franz vom 4. Jänner 1637. — Böhmi-
sches Inco la t für Mart inIoseph ääo.
16. December <732. — Freiherrn<Di«
plom ääo. 15. Mai 1738 für Johann
Georg Ritter von M. — b) Gedruckte.
Oesterrei chische Na ti onal - Encykl c»<
pädie von Gräffer und Czikann (Wien
1833, t>0.) Bd. I I I , S. 546; Bd. VI, Suppl.
S. 344. — Kneschke (Ernst Heinrich Prof
I^r.), Neues allgemeines deutsches Aoels'Leri«
kon (Leipzig 1839. Fr. Voigt. 5".) Bd. VI,
S. 107.)
I!. Besonders ausgezeichnete Sproßen der Nittcr
und Serren van Mannagetta. 1. Johann
Georg (gest. im Jahre 1751), ein Großneffe
des berühmten Arztes und Gelehrten Johann
Wilhelm ^s. den Folgenden^. Er diente bis
Zu seinem 3<x Jahre alS Syndikus der Wie-
ner Universität, wurde im Jahre 1708 Regie-
rungs« und im Jahre 1711 wirklicher Hof-
und Conferenzrath. In dieser Stelle erfreute
er sich des besonderen Vertrauens des KaiserL
Karl VI . Von diesem Monarchen wurde er
in den Jahren 1722, 1728 und 172!) als dritter
Hofcommissär zu dem ungarischen Reichstage in
Preßburg neben den Grafen von Nesselrod e
und Kinsky bestellt, auf jenen Reichstagen,
auf welchen es sich um die Anerkennung der
pragmatischen Sanction handelte. Den Be»
mübungen dieser drei Staatsmänner gelang
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon