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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
Seite - 391 -
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Mannheimer 39t Mannheimer stellung des Denkmals Statt, welches die Wiener Israelitengemeinde M. hatte setzen lassen. Das Denkmal stellt einen antiken Sarkophag aus Mauthausener Granit dar, ist durchaus in großen Dimensionen und in einfachem aber edlem Style gehalten. Auf den vier Seiten befinden sich deutsche und hebräische Inschriften; die der schmalen Seiten sind. und zwar der hinteren: .!7 . I .1t . I .N (d. i. 2"..1,1 11'I^H N15"M 1'N»V) 'N?> Es möge seine Seele aufbewahrt sein dort, von wo sie entstanden). ^Diese fünf Buchsta- ben sind überhaupt üblich auf jüdischen Grab« steinen.) Auf der Stirnseite des Sarkophags heißt es: Iscck Noa Mannheimer. Geboren 57. October 1793, gestorben 18. März 1863. Dem Prediger und Lehrer die dankbare Ge> zneinde (in deutscher Sprache). Dann auf der »einen Längsseite: 7,1 sid"i^ siwtti 11^ d <d. i. Hier ruht Isak Noe Mannheimer, Reli' Zionslehrer der Israeliten zu Wien. Geboren den 17. October 1793, gestorben den 18. Fe< bruar 1363). Auf der andern Längsseite.- ! .12.1 21 Plalm 40. 9.10. . ^ <d. i. „Deinen Willen zu thun. mein Gott, ist mir Lust und deine Lehre ist in meinem Innern". — „Ich verkünde die Gerechtigkeit in großer Versammlung; diese meine Livvcn halte ich nicht zurück. Ewiger, du weißt es"). Die Mllnnheimer-Stiftllng. Als im Octo> ber des Jahres 1863 die Wiener israelitische Cultusgemeinde das 70Mrige Geburtsfest Mannheimer's feierte, widmete M. einen ihm als Ehrengade zur Verfügung gestellten Betrag von 4000 ft. in Grundentlastungs« Obligattonen für einc Stiftung, „deren Zins» erträgniß jährlich zur Unterstützung von Rab' binern, Predigern und Lehrern, die dienst» unfähig geworden sind, oder deren Witwen und Waisen verwendet werden solle". Unter Einem aber dachte er an eine Erweiterung dieser Stiftung. Dieser Absicht des Schen« kers entsprechend, trat bald nach seinem Tode «in Curatorium zusammen, welches die Herren Ignaz Bobelle, L. S. Fischet. Julius Ritter von Goldschmidt, Dr. Kompert und Dr. G. Wol f bildeten und welches Curatorium am 30. März 1863 einen Auf- ruf ergehen ließ. worin es zu Beiträgen für die Mannheimer-Stiftung aufforderte. Welchen Erfolg dieser Aufruf gehabt, ist nicht bekannt; aber am i?. October 1863 gelangten bereits die ersten Zinsen dieser Stiftung zur Vertheilung. Da ferner Mann- heim er's Predigten sowohl in Beziehung des Styles, wie des Inhaltes als Muster- predigten zu betrachten sind, viele Juden aber, insbesondere in Galizien und Rußland, mit der deutschen Sprache nicht vertraut sind, so hat E. Kuttner es unternommen, eine Aus- wahl von M.'s Predigten in's Hebräische zu übersetzen. Der Reinertrag dieser durch den Druck vervielfältigten Uebersetzung ist gleich- falls der „Mannheimer-Stiftung" gewidmet. Noch ist des ältesten Sohnes Mann- heiiner's, Theodor (geb. im Jahre 1828, gest. zu Venedig 23. Mai 1362), zu geden- ken. Er hatte in Wien den Studien obge, legen, die Rechte vollendet, die Doctorwürde erlangt und die Advocaten-Prüfung überstan« den. Die Muße seines Berufes widmete er der Publicistik und ästhetischen Kritik, zudem war er ein tüchtiger Musiker und leidenschaft« licher Bergsteiger. So hatte er zu wiederhol« ten Malen den Montblanc. Monte Rosa, die österreichischen Alpen bereist und als mit den nöthigen naturwissenschaftlichen Kenntnissen ausgerüstet, genoß er als Alpenreisender einen geachteten Namen. Seit dem Jahre 1353 jedoch begann sich ein Lungenleiden zu ent- wickeln, daS ihn zwang, so viel als möglich das Wiener Klima zu meiden und wärmere Gegenden zu längerem Aufenthalte zu wäh- len. So besuchte er denn in den letzten Wintern Nizza, Mentone, im Sommer Meran und Ischl. Indessen verschlimmerte sich sein Leiden zusehends und eben von der Hoffnungslosigkeit einer Heilung überzeugt, in der Absicht nach seiner Vaterstadt Wien zurückzukehren, ereilte ihn in Venedig der Tod. Den gemeinsamen Angelegenheiten des Schrift« stellerstandes hatte er stets das lebhafteste werk. thätige Interesse gewidmet, und der Schrift- steller» und Iournalisten'Verein „Concordia" zählt ihn zu seinen eigentlichen Begründern. Die meisten seiner publicistischen und ästheti- schen Arbeiten sind im Journal „Die Presse" enthalten. Wiener Zeitung 1862, Tages- bericht Nr. 123. - Botschafter (Wiener politisches Blatt) l862. Nr. 143. — Bohe- mia (Präger Blatt) 1862, Nr. t26.)
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Londonia-Marlow, Band 16
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Londonia-Marlow
Band
16
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1867
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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