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künstlerischen Gehalt seiner Werke betrifft,
so fanden sie seiner Zeit vielen Beifall,
vornehmlich ihrer klaren und dauerhaften
Färbung wegen. Es spricht aus ihnen
ein steißiges Studium der Natur, die er
mit großer Treue nachzuahmen verstand,
doch wird an einigen seiner Bildnisse der
pfirsichfarbige Ton getadelt.
1u<1oinän?o2 3?u^'toinsQ)', d i. Wiffew
schaftliche Nachrichten (Pestb.8".) 1528. 4. Heft.
2i«2 odo/ad,^ v^olscs
lud
d.i. Lexikon der polnischen Maler, wie auch der
fremden, die sich in Polen bleibend nieder-
gelassen, oder abrr nur einige Zeit aufgehalten
haben (Warschau 1550, Orgelbrand, Ier.
Bd. II, S. 4. — (Hormayr's) Archiv für
Geschichte. Statistik, Literatur und Kunst
(Wien, 4".) XIX. Jahrg. (l528). S. 4U6 i^
Texte). — Naglcr (G. K. Oi.). NeueS
allgemeines Künstler-Lerikon (München il>3!),
E. A. Fleisch mann. t>°.) Vd. VIII, S. 28 l. —
Tie Künstler aller Zeiten und Völker. Be>
gönnen von Prof. Fr. Müller, fortges. uon
vr. Karl Klu nz ing er (Stuttgart l860. Eb»
ner u. Seubert. gr. 8".) Bd. I I I , S. 20. —
Heine cke. Nachrichten uon Künstlern u. s. w.
(Leipzig 1?68). Bd. I, S. 6^. — Füßli ( I .
R.), Allgemeines Künstler'Loxikon (<7?9, Fol.)
S. 394. — ^Va^ ^/uaT^, ^laF^roi-Z^äs
^ d. i. Die Familien Ungarns mit Wap<
pen und Stammtafeln (Pesth l800. Moriz Räth,
3°.) Bd. VII, S. 286.
Manzl, Sebastian, nach seinem Gute
Mlllthart genannt (Zect i rer , geb. in
T i ro l , leble in der zweiten Hälfte des
18. und im ersten Viertel des 19. Jahr.
Hunderts). Ein Tiroler Bauer, der an
der Spitze einer Secte stand, die nach ihm
den Namen die Malchartianer", aber nach
ihrem ursprünglichen Stifter Haagleit»
ner, jenen der „Haagleitnerianer" führte.
Haagleitner war katholischer Priester,
der unter der napoleonischen Herrschaft
seine Stelle aufgegeben hatte, um der
von Napoleon 4309 eingesetzten kirch»
lichen Behörde nicht gehorsamen zu müssen. Zu diesem Haagleitner hielt
das Volk und betrachtete ihn als den
einzig rechtmäßig zur Verwaltung der
Sacramente befugten Geistlichen, ja es
stellte ihn den Bekennern der alten Kirche
gleich und man erlaubte sich den Besuch
der Kirchen anderer Geistlichen nur. weil
doch in ihnen die Mutter Gottes noch
stehe und unter dem Vorbehalt, daß man
dabei alle seine Gedanken auf Haag»
leitner und den Papst richte. Die
meisten Anhänger dieses Volksglaubens
lebten in Hopfgarten, Kirchbickel, Westen»
dorf und Wörgel, sämmtlich Ortschaften
im Unterinnrhale Tirols im Decanate
Kufstein. Ihr Haupt war eben der Bauer
Sebastian Manzl , von seinem Gute
Manhar t genannt. Man versammelte
sich in seinem Hause, wo er oder seine
Frau dann predigte und nahm die Sa»
cramente bloß bei Haagleitner in
Wörgel. Als dieser in Folge der Sepa»
ration dieser Secte von seinem Vicariate
daselbst entfernt wurde, ließ man das
Weihwasser durch ein erleuchtetes Weib
consecriren und trat zu den übrigen Prie»
stern zwar nicht in feindliche, aber doch
hochmüthige Opposition. Man betrachtete
sie als Verirrte und merkte genau auf ihr
ganzes Leben. Jeder Fehltritt derselben
wurde gerügt, wohl auch vergrößert. Als
der Fürfterzbischof von Wien, damals
Administrator von Salzburg, sie zu
bekehren suchte, wurde ihre Opposition
entschiedener und sie verlangten einen Gnt<
scheid vom Papste. Aber auch dem Legaten
des Papstes. ihrem neuen Erzbischofe
Auguftin Gruber Md.V, S.377). schenk-
ten sie kein Vertrauen, daher fand sich
die Regierung im Jahre 4823 veranlaßt.
Haaglei tner aus Tirol zu entfernen.
Jetzt ging eine Deputation der Secte.
mit Manz l an der Spitze, zum Papste
nach Rom ab. Dieser aber wies sie au
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon