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Mara 411 Maräk
schrift bekannt, im Stiche ist davon nichts
erschienen. — Sein Sohn Johann (geb
zu Berlin 1744. gest. 1808). gleichfalls
ein tüchtiger Muficus, aber mehr durch
sein wüstes zügelloses Leben, als sein
musikalisches Talent bekannt, war der
Mann der berühmten Sängerin Gertrud
EUfabcth Mara sgeb. zu Cassel23.Fe-
bruar 1749, gest. zu Reval 20. Jänner
1833), einer gebornen Schmähling,
die als Künstlerin ein Phänomen, die
kritischen und ästhetischen Federn ihrer
Zeit in solcher Weise beschäftigt hat.
daß man mit Recht von einer besonderen
„Mara> Literatur" sprechen kann. wie es
zur Zeit, als sie in Paris sang und mit
der berühmten Todi in die Schranken
trat (1782/83) in der Musikwelt zwei
Parteien gab, die Todtsten und die
Mar atisten, welche sich endlich dahin
einigten, daß beide Sangerinnen, die
Todi und die Mara, gleich groß
seien, und zwar die Erstere im Lieblichen
und Zarten, die Letztere im glänzenden
Bravourgesange und im Pathetischen.
Dlabacz (Gottfr. Johann), Allgemeines histo<
nsches Künstler>Lerikon für Böhmen und zum
Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag
l815, Gottl Haase. 4«.) Vd. I l , Sp. 236. —
Neues Universal« Lexi kon der Ton»
kunst. Angefangen von Dr. Julius Schla«
debach, fortgesetzt von Eduard Berns«
dorf (TreSden l857, Rob. Schäfer, gr. 8<>.)
Bd. I I , S. 871. — Gaßner (F. S. Dr.),
Universal'Lerikon der Tonkunst. Neue Hand»
ausgäbe in einem Bande (Stuttgart 1k4i),
Franz Kühler. Ler. 8<>.) S. 583. — Gerber
(Ernst Ludwig), Historisch'biographisches Lm-
kon der Tonkünstler (Leipzig l?90, Brritkopf.
gr. 80.) Bd. I , Sp. 863. — Derselbe.
Neues historisch'biographisches Lexikon der
T'onkünstler (Leipzig 18i3, A. Kühnel. gr. 8<>.)
Bd. H l , 2v. 3tt7. — Meyer (I .) , Das
große CunuersationS'Ierikon für die gebildeten
Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut,
gr.8".) Bd. XX, S. 633. Nr. 2. — Oester.
reich ische Nat iona l«Encyklopädie
von Gräffer und Czikann (Wien 4835,
8".) Bd. I I I , S. 335. Marai , siehe: Maral), Albina
sS. 414^.
M M k (sprich: Marzak), IuliuS
Eduard (Maler, geb. zu Leitomischl
in Böhmen 29. März-1833). Trieb, als
er noch das Gymnasium seiner Vater«
stadt besuchte, mit Vorliebe das Zeich-
nen und die Musik, welch' letztere über«
dieß in seinem elterlichen Hause einer be«
sonderen Pflege sich erfreute. Sein Talent
für die zeichnende Kunft trat jedoch immer
entschiedener hervor und so begab er sich
denn nach Prag, wo er die dortige
Akademie der Künste besuchte und sich
unter Haushofer's (gest. 1866) Anlei-
tung in der Landschaftsmalerei aus»
bildete. Spater ging er, um sich in
seiner Kunst weiter zu vervollkommnen,
nach München, wohin sich zu jener
Zeit wegen des dort herrschenden regen
Künstlerlebens viele Jünger der Kunst
aus allen Theilen Deutschlands und
besonders viele aus Böhmen begaben.
I n München währte jedoch seines Blei-
bens nicht lange, körperliches Leiden
nöthigte ihn. schon in kurzer Zeit in seine
Heimat zurückzukehren. Im Jahre 1838
begab er sich nach Wien, wo er seither
als Künstler sich aufhält und im Land-
schaftfache thätig ist. I n den Monats-
Ausstellungen des österreichischen Kunst»
Vereins sind seit einigen Jahren seine
Landschaften, in welchen er geschickte
und wahre Naturauffafsung mit tüchtiger
Technik vereinigt, zu sehen. So hat er
ausgestellt im Jahre 1858, im Jänner:
llndschatt aus dem nördlichen Nähmen"
(100 fl.); — im März: „Vnchenhain"
(70 fi.); — im Jahre 1859. im Jänner:
Mndschütt ans Mmen" (70 fl.); — „Ans-
gang eines NnchenVllldeZ" (120 fi.)', — im
Jahre 1860, im September: „sammertüg"
(120fl.); — im Jahre 1861, im Novem-
ber: „WaldlnüdSchatt" (130 fi.); — „Zlns
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon