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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
Seite - 416 -
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Seite - 416 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16

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Marcant 41s Marcant Kehl. Im Jahre 1799 befehligte M. die Vorposten bei Nauders in Tirol und hatte durch seine wahrend geraumer Zeit getroffenen Verfügungen sich als seiner Aufgabe so tüchtig gewachsen gezeigt, daß ihn der Corpscommandant Graf Bellegarde am 23. April 1799 zum Anführer einer Colonne von einem Ba» taillon Graf Bztaray und vier Compag« nien Kinsky erwählte. Am genannten Tage bewährte M. wie sonst seine Bra- vour und Umsicht. Unaufhaltsam vor« dringend verjagte er die Franzosen aus allen zum Theile sehr festen und Vortheil» haften Stellungen, nahm das Dorf Kla« inaschad mit Sturm und drängte den Feind mit großem Verluste bis zu der dritthalb stunden entfernton Brücke bei Strada zurück. Diese durch M. erzielten Erfolge erleichterten unserer Hauptco» lonne jenseits des Inns das Vorrücken. M. selbst aber begnügte sich mit den ge« wonnenen Vortheilen noch nicht, sondern erstürmte die Brücke bei Strada und griff die daselbst stark besetzte feindliche Re- doute, deren die ganze Umgebung beherr» schende Lage höchst vortyeilhaft war, mit einer Nnerschrockenheit und Raschheit ohne Gleichen an. Dieser Angriff war auch von dem glücklichen Erfolge keglet« tet, daß die Red oute von den Unseren — wenngleich mit starkem Verluste — ge« nommen und besetzt wurde. Die Verluste der Unseren betrugen 3 todte und 42 ver> wundere Officiere. 90 Todte und 237Ver. wundete von der Mannschaft. M. selbst war am Kopfe schwer verwundet worden. Aber die bedeutenden Verluste an Ofsi- eieren und Mannschaft wie die eigene Wunde konnten ihn nicht zurückhalten, die durch seine und der Seinigen Tapferkeit errungenen Vortheile vollends auszunützen und so begann er, obgleich der Feind den hartnäckigsten Widerstand leistete, dessen Verfolgung bis Reims auf eine Entfernung von fünf Stunden, nahm noch das von 4000 Franzosen besetzte Reims und trieb den an 6000 Mann starken Feind auf diese Art in seine Hauptverschanzungen zurück, verhinderte dessen Gegenanstren» gungen und wußte durch gut gewählte und oft gewechselte Stellungen die eigene Schwache so geschickt zu verbergen, daß er der feindlichen großen Nebermacht gegenüber seine Position so lange be« hauptete, bis andere Colonnen der Unse« ren ihn zu unterstützen nachgerückt waren. Jetzt erst gedachte er seiner Kopfwunde und wurde er durch starken Blutverlust ganz erschöpft nach Nauders gebracht. Aber er wartete die Heilung seiner Wunde durchaus nicht ab; nach kurzer Zeit, ob« gleich sie noch offen war, erschien er wieder im Felde und übernahm in Ab« Wesenheit des alteren Stabsoffiziers das Kommando. Noch im nämlichen Jahre zeichnete er sich bei mehreren Gelegen« heiten wieder aus: so bei Aleffandria, bei Eröffnung der dritten Parallele, wozu er außer der Tour mit besonderem Vertrauen befehligt wurde; ferner bei Novi, wo er mit außerordentlicher Bravour focht, wie» der verwundet und ihm ein Pferd unterm Leibe erschossen wurde; endlich in der Schlacht bei Genola, wo er, kaum von sei» ner Wunde hergestellt.eine außerordentliche Verwendung fand. Mit einem Bataillon stellte er sich dem ungestüm vordrängen« den Feinde entgegen und hielt ihn in seinem Vorrücken auf. Die Franzosen, erbittert durch diesen unerwarteten und hartnackigen Widerstand, wie durch den großen Verlust, den sie erlitten, erneuer« ten wieder den Angriff. Aber M. mit seinem Bataillon hielt wacker Stand, bis Unterstützungen herbeieilten, die dem Gegner in die Flanke sielen und ihn end« lich zur Flucht nöthigten. DaS Ergebniß
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Londonia-Marlow, Band 16
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Londonia-Marlow
Band
16
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1867
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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