Seite - 423 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
Bild der Seite - 423 -
Text der Seite - 423 -
Marcus 423 Marrzybänyi
der Wissenschaften ein von ihm erdachtes
Insirument zum Verkehrtzrichncn vor. welches
er, veranlaßt durch daS umständliche Verfahr
ren der Lithographen und Kupferstecher. Ori>
ginalbilder verkehrt auf Stein« und Metall»
platien zu übertragen, construirt hat. Es führt
den Namen „Antigraph". Während bei der
bisherigen Verfahrungsweise das zu zeich,
nende Bild mehrere Male copirt werden muß,
wodnch nicht selten der Richtigkeit des letzten
Bild:s Eintrag geschieht, ermöglicht das von
M. erdachte Instrument, durch einmaliges
Nachfahren an den Conturen des Originals
mit größter Präcision dasselbe verkehrt auf
Stein oder Metall zu zeichnen, wobei das
Original zur Rechten und die Platte zur Lin-
ken del Arbeitenden liegt. Das Wesentliche
des Ins-rumcntes bilden zwei zueinander recht»
winkelig? Verschiebungen, deren eine zwei
Stifte n entgegengesetzter Richtung führt,
während die andere den Parallelismus der
Bewegunz derselben festhält. Die Einfachheit
dieses Inst-uments macht es für Kupferstecher
und Lithographen, sowie für Zeichner (Archi«
tekten u. s. w.), welche nicht selten in der
Lage sind. zu einer gegebenen Figur eine
andere, symmetrisch links liegende zeichnen zu
müssen, sehr brauchbar. Ganz in neuester Zeit.
im Mai 1863, hielt M. in einer Sitzung der
mlltbematisch'naturwissenschciftlichen Classe der
kaiserlichen Akad>mie der Wissenschaften einen
Vortrag über die von ihm erfundene Ther»
mosäul e. ES is» dieß ein Apparat, welcher
es ermöglicht, dinch Wärme Elektricität zu
erzeugen, sowie mal bei den bekannten galoa«
nischen Ketten chemiche Kräfte zur Erzeugung
der Elektricität benitzt. Einen wesentlichen
Fortschritt an dem zu^st aenannten Apparate
durch geschickte Auswal), von Metall'Legirun»
gen, die als ElektricitctS<Erregcr fungiren,
begründet zu haben. is. das Verdienst des
Herrn Markus, dem auH übrr Antrag der
math.-naturw. Classe, in Anbetracht der Wich«
ligkeit seiner Erfindung, sonohl für die prak«
tlsche Verwendung, als auü. wegen der da»
durch bereits erzielten und angebahnten Er»
Weiterung der Nissenschaft, sn Betrag von
2300 si. bewilligt wurde. Nac, seiner An»
gäbe erzeugen 3l) Elemente ftner Combi»
nation einen Electro-Magnetrn vm 13l) Trag»
kraft, eine Batterie von 125 Elemnten eni»
wickelt in einer Minute über 25 Ku'ik.Centi.
meter Knallgas; und ein Platindrcht von
^2 Millimeter Dicke, in den Schlitzungs»
bogen derselben Kette eingeschaltet, win zum Schmelzen gebracht. Die Wärme, welche bei
ihrem Durchgange durch den Apparat in Elek'
tricirät umgewandelt wird, wird durch Gas»
flammen geliefert, und M. beschäftigte sich
nach der Hand damit, einen Gasofen aus»
zuführen, der für 768 Elemente berechnet ist.
l^Sonntags'Zeitung (Pesth, gr. 4<>.) 1836,
Nr. 14. — Sitzungsberichte der kaiser-
lichen Akademie der Wissenschaften (in Wien),
mathem.naturw. Classe. XVII . Bd. S. 282.)
— 2. Stephan Marcus (geb. zu Papocz
in Ungarn 23. Jänner !716). Trat im Jahre
1733. 17 Jahre alt, in den Orden der Ge-
sellschaft Jesu, in welchem er die theologischen
Studien beendete, dann aber wieder aus dem
Orden trat. Während seines Aufenthaltes in
demselben lehrte er zu Tyrnau die Dicht» und
Redekunst, und gab heraus: ^ki-ima Ordis
1742, ä., 12«.).
p. 219.) — 3. Noch ist Markus der Name
mehrerer ungarischer Adelsfamilien, als der
Markus von Eör. von Thomor, von
Värdädfaloa, uonKerukszälläS u. A..
welche und noch Andere Nagy in seinem
S. 329—333, namentlich aufführt. Von erste»
rer Familie ist vornehmlich Ignaz Markus,
von Eör (geb. zu Veszprim mi Jahre 1764.
gest. daselbst 17. April 1846) bemerkenswert^
als einer der ausgezeichnetsten Juristen und»
Staatsmänner Ungarns. Er begann seine
öffentliche Diensteslaufbabn in den üblichen
Comitatß. Anstellungen, wurde im Feldzuge
1809 k. k. Nrmcecommissär, dann Assessor und
Protonotär bei der tön. Tafel in Pesth, endlich
wirklicher Hofcath und Referendar der unga«
rischen Hofkanzlei in Wien, bei welcher er das
Referat über die Iandtags.Iustizangelegenhei-
ten Ungarns führte. Kaiser Franz I. zeich»
nete seine Verdienste durch Verleihung des
Ritterkreuzes des St. Stephan»OrdenS. nebst
der Secretärstelle dieses Ordens und durch die
Donation der Herrschaften Eör, Aüzonyvac
und Szent'Päl, aus. ^LuäHVoLti t l i rkäo,
Nummer vom 26. April 1846, enthält seinen
Nachruf.)
MarczlMnyi von Pucho, Stephan
(Kunftsammler. geb. zu Mako im
Csanader Comitate Ungarns 23. Juli
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon