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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
Seite - 433 -
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Seite - 433 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16

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Maresch 433 laresch M. erhielt in früher Jugend, da er ein ausgesprochenes Talent für die Musik zeigte, im Kloster seines Geburtsortes Unterricht in der Musik, und zwar zuerst im Gesänge, dann wählte er das Horn zu seinem Hauptinstrumente, nachdem sich ihm aber in der Heimat wenig Aussichten darboten, theils sich in der Behandlung des Instrumentes, wie er es wünschte, zu vervollkommnen, theils dasselbe mit einem praktischen Erfolge auszuüben, so begab er sich in die Fremde, besuchte mehrere Höfe, wo er sich kören ließ, und nahm, so vollkom men er bereits spielte, in Dresden doch Unterricht bei Hampel . dem Erfinder der Inventionshörner, mit dem er auch spater noch bis in's hohe Alter im bries lichen Verkehre blieb. I m Jahre 1746 ging M. nach Berlin, nahm dort für den Fall, als er in die Lage gerathen sollte, sein Lieblingsinstrument aufgeben zu müssen, Unterricht im Violoncellspiele und wählte sich den berühmten Zikka zum Lehrmeister. Während seines Auf. entHaltes in Berlin lernte ihn. im Jahre 4748 Graf Bestuschef. der Sohn des russischen Großkanzlers, kennen und machte ihm den Antrag, in die Diensie seines Vaters zu treten. M. nahm den« selben an, ging nach St. Petersburg, wo er bei dem Grafen gute Aufnahme fand, auf seinem Instrumente sich hören ließ. großen Beifall erntete und auch für den Unterricht in der Musik stark gesucht wurde. Als ihn eines Tages bei einer Mahlzeit, die der Großkauzler der Kai- serin El isabeth gab, diese auf dem Hörne spielen hörte, nährn sie ihn als kaiserl. Kammermuficus in ihre Dienste. I n diesen stand er unter dem Hofmar- schall Narischkin, der, ein Liebhaber und Förderer der Musik, sich mit ihm in manche Unterredung über Musik einließ, v. Wurzbach, biogr. Leiiton. XVI. l^Gedr und gelegenheitlich auch die Möglich keit einer Verbesserung und geeigneteren Be» nützung der bis dahin üblichen rohen Jagdhörner besprach. M. ging auf den Gegenstand des Naheren ein, und brachte nach mancherlei Versuchen und Anstren» gungen im Jahre 4731 eine Hornmusik zu Stande, welche bald allgemeinen Beifall erntete und auch in ihrer Weise damals einzig dastand. Er hatte eine Anzahl junger in der Musik ganz unkun- diger Iägerbursche nach und nach treff. lich abgerichtet und der hohe russische Adel, der an dieser Iagdmusik großes Behagen fand. hielt auch ganze Chöre solcher Hornisten. M. selbst wurde am kaiserlichen Hofe zum Kapellmeister dieser Iagdmufik ernannt und war bei dem starken Begehr des Adels nach Hornisten mit der Abrichtung derselben ungemein beschäftigt. So lange sein Gönner, Hof. marschall Narischkin. lebte, so ertrug er auch die vielen Mühen, weil ihm ande« rerseits manche Anerkennung zu Theil wurde. Nach dessen Tode aber hatte er von dem in der Mustk unkundigen Nach» folger allerlei Chicanen zu erdulden und griffen diese Kränkungen zuletzt auch sei- nen Körper an. der Ende Juli 1789 von einem Schlagftuß getroffen wurde. Schon seit zwei Decennien hatte M. für seinen Theil das Homblasen aufgegeben und als Violoncellist in der kaiserl. Capelle gedient. Nun aber trat er ganz in deti Ruhestand über, den er noch einige Jahre genoß. M. ist der Begründer der heutigen Hornmusik in Rußland, welche auf einer hohen Stufe steht und die Meisterwerke der Tonkunst mit großer Präcision aus- führt. M. selbst hat über die Abrichtung im Hornblasen einen Tractat geschrieben, den sein Biograph Ioh. Chr. Hinrichs herausgegeben hat. Von eben diesem HinrichS rührt auch die Schrift her: 2. Dec. 186S.) 28
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Londonia-Marlow, Band 16
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Londonia-Marlow
Band
16
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1867
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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